Palast der Liebe
sie hochgehoben wurde. Derek, dachte sie. Sie erkannte seinen harten, kräftigen Brustkorb.
Ihre Arme waren so schwer. Sie schaffte es nicht, sie ihm um den Hals zu legen. Aber sie barg ihr Gesicht unter seinem Kinn. Seine Haut war warm. Sie presste die Lippen darauf.
Undeutlich nahm sie aufgeregtes Geflüster wahr, Stufen, Helligkeit. Verschlafen öffnete sie die Augen. Sie sah eine breite Treppe, die sie an den Film „Vom Winde verweht“ erinnerte. Aber es fiel ihr einfach zu schwer, die Augen offen zu halten. Sie legte eine Hand an Dereks Brust und kuschelte sich enger an ihn.
Caren erinnerte sich zwar verschwommen daran, dass sie sich ihm nicht anvertrauen durfte. Aber warum das so war, das fiel ihr im Moment nicht ein. Deshalb verdrängte sie den unbequemen Gedanken und gab sich dem wunderbaren Gefühl hin, Derek nahe zu sein.
Sie spürte, wie er mit ihr die Stufen hinaufging, sie durch einen langen Flur und schließlich in ein Zimmer trug. Es schien etwas dunkler in diesem Raum zu sein. Sie merkte, dass weniger Licht auf ihre geschlossenen Lider fiel. Erst als sie auf ein Bett gelegt wurde, schlug sie einen Moment die Augen auf. Über sich sah sie einen Baldachin. Lag sie in einem Himmelbett?
„Brauchen Sie wirklich keine Hilfe?“ vernahm sie eine Frauenstimme.
„Nein, Daisy. Vielen Dank. Ich werde sie zu Bett bringen. Sie haben unseretwegen lange genug aufbleiben müssen. Gute Nacht.“
Eine Tür wurde leise geschlossen, dann war wieder alles still.
Caren spürte eine Bewegung neben sich, eine Hand auf ihrer Wange, die sie sanft streichelte. „Mein armer Schatz“, flüsterte Derek. „Du bist ja völlig übermüdet.“
Derek küsste Caren leicht auf die Stirn. Als er den Kopf hob, sah er, dass sie im Schlaf lächelte. Vorsichtig berührte er ihre Mundwinkel. Dabei betrachtete er sie liebevoll. Behutsam schob er die Hand unter ihren Nacken und hob ihren Kopf ein wenig an, um die Haarnadeln aus ihrem Chignon zu ziehen. Dann, als er die blonden Strähnen gelöst hatte und ihm die weichen Locken über die Hand fielen, kämmte er die seidige Fülle mit den Fingern durch.
Er schob die Hand ein Stückchen tiefer, um den Reißverschluss ihres Kleides aufzuziehen, streifte es ihr über die Schultern und legte sie dann in die Kissen zurück.
Es kostete ihn große Überwindung, nicht wie gebannt auf ihre wundervollen Brüste zu schauen, die der Spitzen-BH kaum verhüllte. Vorsichtig zog er ihr das Kleid über Hüften und Beine und streifte ihr dann die Schuhe von den Füßen, um sie ordentlich vors Bett zu stellen. Mit allem ließ er sich Zeit.
Caren sah verführerisch aus, wie sie so auf dem Bett lag, das Haar offen, die Brüste unter zarter Spitze kaum verborgen. Sie hoben und senkten sich mit jedem Atemzug. Wie feminin sie war und wie zerbrechlich.
In Derek erwachte heißes Begehren. Doch er unterdrückte es und machte sich daran, ihr behutsam den Unterrock auszuziehen. Zu seiner Überraschung trug sie keine Strumpfhose, sondern einen Strumpfhalter aus Spitze und dazu Seidenstrümpfe.
Diese Entdeckung begeisterte ihn. Caren besaß offenbar Seiten, die er noch nicht kannte. Ihre Persönlichkeit war vielschichtig, das gefiel ihm. Derek hatte genug von den Frauen, die alle das gleiche Verhaltensmuster an den Tag legten. Sie langweilten ihn, noch bevor er mit ihnen geschlafen hatte. Aber Caren ...
Er betrachtete sie versonnen. Sie war so anders als alle, die er vor ihr kannte. Sie versetzte ihn immer wieder in Erstaunen, sie verärgerte und sie erregte ihn, aber noch niemals hatte sie ihn gelangweilt. Und das würde sie wahrscheinlich auch nie tun.
Geschickt löste er die Strümpfe vom Strumpfhalter und rollte sie nacheinander über Carens schlanke Oberschenkel, die schmalen Knie, die wohlgeformten Waden, die Fesseln und die zierlichen Füße.
In Jamaika hatte er einmal jeden Zentimeter ihrer Beine mit den Lippen erforscht. Er wusste, wie weich die empfindlichen Innenseiten ihrer Oberschenkel waren, dass sie sich vor Erregung wand, wenn er einen bestimmten Punkt in ihren Kniekehlen küsste. Er hatte ihre Waden geküsst, ihre Fußsohlen und ihre Zehen. Die Erinnerung daran entfachte seine Leidenschaft von neuem.
Hastig öffnete er ihren Strumpfhalter und warf ihn achtlos beiseite. Der Slip, den sie trug, war winzig. Ein Stückchen Spitze, von einem dünnen Gummiband zusammengehalten. Zwischen dem Gummiband und ihrem gebräunten Bauch lag ein Streifen heller Haut, den er am liebsten mit der Zunge
Weitere Kostenlose Bücher