Palast der Sinne: Erotischer Roman (German Edition)
neu.“
„Und wenn sich der Fürst mit jemandem zurückgezogen hat, wie lange dauert es dann?“
Er grinste. Es konnte also die ganze Nacht dauern. Prächtige Au s sichten. Egal, dann musste sie sich eben gedulden. Imme r hin gab es hier eine Menge zu sehen.
Vivien beobachtete und genoss in vollen Zügen. Die Fröhlic h keit der Ballgäste war ansteckend. Zwischen den Tänzen wurden Ko m plimente ausgeteilt, gescherzt, auch sie selbst erntete ane r kennende Worte. Sogar ihre spärlich vorhandenen Tanzkünste wurden freun d lich gelobt.
Bei all dem Trubel kam sie nicht dazu, Evan einer erneuten Frag e stunde zu unterziehen. Doch irgendetwas sagte ihr, dass sie beim Fürsten ohnehin wesentlich mehr erfahren würde. Also übte sie sich in Geduld, und genoss den bunten Abend.
Immer wieder zog sie Vergleiche der anwesenden Männer mit i h rem Begleiter, doch keiner kon n te Evan auch nur annähernd das Wasser reichen. Um Mitternacht schließlich kam der große M o ment der Demaskierung. Mitten in einem Gesellschaftstanz stop p te die Musik, und das Orchester begann laut zu zählen. Bei drei zogen säm t liche im Saal Anwesenden ihre Masken ab.
Erstaunte Aufschreie und Heiterkeit machten sich breit. Ma n che fielen einander in die Arme, als hätten sie einen lange verloren g e glaubten Menschen wiedergefunden. Andere lächelten auf eine Art, die Vivien nur zu bekannt war, und begannen mehr als nur eng zu tanzen.
Die Musik hob wieder an, und diesmal bewegte sich jeder wie er wollte. Sie selbst tanzte weiter mit Evan, und beobachtete intere s siert das Geschehen. Wie sie schon bald merkte, war es höchst stimuli e rend, sich eine Weile als tanzender Voyeur zu betätigen.
„Wenn Ihr gehen möchtet, sagt es mir bitte“, flüsterte Evan ihr ins Ohr, und knabberte bei dieser Gelegenheit ein bisschen daran.
„Nur noch ein Weilchen.“ Sie kicherte, als sie Evans Zunge an i h rem Ohr spürte.
„Oder doch jetzt.“
Evan küsste sie auf die Wange und die Stirn, dann tanzte er lan g sam mit ihr Richtung Ausgang. Vivien warf einen letzten Blick auf die Paare. An den Tischen war man nicht mehr mit Essen und Trinken beschäftigt, sondern begann allmählich, die Möbel zusammenzuste l len. Manche machten es sich auf den Tischen b e quem, andere ließen sich auf die übergroßen Pol s termöbel sinken. Es war augenscheinlich, dass hier Vorbereitungen für eine Ma s senorgie getroffen wurden.
Evan führte Vivien in ein Zimmer, das gleich neben dem Ballsaal lag. Man konnte in der Dunkelheit kaum etwas sehen, dafür die M u sik durch die Wände hören. Zu ihrem Erstaunen fanden sich gleich vier Betten, die das einzige Inventar darstellten. Evan b e gann, sie aneinander zu stellen. So entstand eine übergroße Spie l wiese mit einem Berg von Kissen.
Nur eines kam ihr seltsam vor. In diesem Raum gab es weder e i nen Deckenleuchter noch Fackeln oder Kerzen. Sie sah Evan die Tür schließen. Plötzlich umgab sie völlige Dunkelheit. Sie blieb stehen und wartete ein paar Sekunden, bis sich ihre Augen ang e passt hatten. Doch sie wartete vergebens, es blieb völlig dunkel.
„Evan.“
„Ich bin hier, Mylady. Habt keine Angst. Teilt mit mir diese Erfa h rung in völliger Dunkelheit. Lasst unsere Körper unsere Augen sein.“
Eine reizvolle Idee. Aber hatte sie sich nicht vorgenommen, Evan Lebewohl zu sagen? Sie spü r te eine Hand an der Schulter und zuckte zusammen. Im nächsten Augenblick wurde sie von starken A r men sanft umschlossen. Evan führte sie an den Rand des Bettes, wo sie sich niede r sinken ließen. Vielleicht sollte sie ihm erlauben, sie ein wenig zu massieren. Das wäre unverfän g lich, und er hätte ein letztes Mal Gelegenheit, ihren Körper zu berühren.
Er tastete sich an ihrem Kleid entlang, und begann es ihr auszuzi e hen. Sie ließ ihn gewähren, genoss seine Berühru n gen. Als sie nichts mehr am Leib trug, fühlte sie seine Lippen, die ihren Körper erku n deten. Das war der Zeitpunkt, an dem sie die Bremse ziehen sollte. Ihm erklären, dass er sie massieren, vie l leicht ein bisschen streicheln durfte, aber nicht mehr. Ihr Geist drängte sie weg von ihm, ihr Kö r per und seine Berühru n gen zogen sie an. Sie konnte ihn nicht sehen, doch als sie spü r te, wie er sich ihrem Unterleib näherte, tastete sie nach ihm. Sie fasste ihn am Kopf, um ihn we g zudrücken.
Wie von selbst suchten ihre Hände seine Wangen, begannen sie zu streicheln. Ein heftiger Kampf tobte in ihr, zwischen Flucht und
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