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Palast der sinnlichen Traeume

Palast der sinnlichen Traeume

Titel: Palast der sinnlichen Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Hewitt
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genug gewesen war.
    Und während in ihrem Kopf noch die Fragen wirbelten und ihr ganz weh ums Herz war, fiel Lucy in unruhigen Schlaf.
    Am nächsten Morgen wurde Lucy durch ein lautes Klopfen an der Tür geweckt. Ihr Blick fiel auf die Uhr. Es war Punkt acht, Khaleds Diener war gekommen, sie zum Frühstück zu geleiten.
    „Einen Moment“, rief sie, sprang aus dem Bett und schlüpfte in ihre Kleider. Hastig spritzte sie wenigstens ein bisschen Wasser ins Gesicht, putzte die Zähne und legte einen Hauch Make-up auf.
    Dann folgte sie dem Diener durch unzählige Korridore, einen weiteren Flur entlang, eine Treppe hinunter, bis sie völlig die Orientierung verloren hatte. Schließlich erreichten sie eine Flügeltür, hinter der eine abgeschiedene Terrasse lag. Sie bot eine fantastische Aussicht auf die Gärten des Palastes, die sie schon vor zwei Tagen im Mondlicht bewundert hatte.
    Khaled stand auf, als sie sich ihm näherte. Er trug makellos gebügelte Hosen, dazu ein weißes Hemd. Die schwarzen welligen Haare waren noch feucht von der Dusche, seine Haut schimmerte in einem hellen Bronzeton. Das Bild perfekter Gesundheit.
    Sein Anblick versetzte ihr einen Stich. Wenn er lächelte, musste sie an den Mann denken, den sie einst gekannt und geliebt hatte. Den Rugbystar, den Spieler.
    Den Mann, der ihr das Herz gebrochen hatte.
    Von dem schmerzgepeinigten Menschen von gestern Nacht war keine Spur mehr zu entdecken. Selbst das Humpeln war kaum noch zu erahnen, als Khaled ihr den Stuhl zurechtrückte.
    „Hast du gut geschlafen?“, fragte er.
    Lucy verzog das Gesicht. „Nicht besonders.“
    „Das tut mir leid zu hören.“ Khaled setzte sich wieder und griff nach der Kaffeekanne, auf der das königliche Emblem von Biryal prangte. „Kaffee?“
    „Bitte.“
    Khaled schenkte den Kaffee ein und reichte ihr, bevor sie danach fragen konnte, ein Kännchen mit Sahne. „Ich erinnere mich, wie du ihn am liebsten getrunken hast.“
    „Danke“, murmelte sie und senkte den Kopf, damit er nicht sah, wie sie errötete.
    „Nimmst du immer noch einen halben Teelöffel Zucker?“
    „Nein“, log sie. Es behagte ihr gar nicht, dass er sich so verhielt, so selbstsicher und charmant.
    Unwillkürlich dachte sie daran, dass sie dem Mann von gestern Abend den Vorzug gab. Er war so verletzlich gewesen, er hatte sie gebraucht. Der Mann, der ihr jetzt gegenübersaß, erwartete, dass sie ihn brauchte.
    Lächelnd nippte Khaled an seinem Kaffee, den er wie früher schwarz trank. Lucy rührte die Sahne in ihre Tasse und ließ ihren Blick über die Gärten schweifen. Verglichen mit dem übrigen kargen Land wirkten sie noch üppiger und grüner. In der Nähe hörte sie das Plätschern eines Springbrunnens, den sie jedoch nicht sehen konnte.
    Als könne er ihre Gedanken lesen, sagte Khaled: „In den Gärten gibt es viele verborgene Geheimnisse. Ich möchte sie dir gerne zeigen.“
    „Tut mir leid. Ich fürchte, dafür bleibt keine Zeit.“
    Ohne etwas zu erwidern, zog Khaled nur spöttisch eine Augenbraue hoch. Lucys Herz schien einen Schlag auszusetzen. Klirrend stellte sie die Tasse zurück auf den Teller.
    „Was willst du, Khaled?“
    „Das ist eine interessante Frage“, entgegnete er nachdenklich. „Und ich werde sie dir gerne beantworten. Aber zunächst …“ Er neigte den Kopf zur Seite und musterte sie eingehend. „… möchte ich erfahren, was du willst.“
    „Gut.“ Lucy befeuchtete ihre Lippen und atmete tief ein. „Ich will heute Nachmittag nach England zurückfliegen. Ich möchte, zusammen mit meinem Sohn, mein Leben wie bisher weiterleben. Und ich will vergessen, dass wir jemals dieses Gespräch geführt haben.“
    Während sie sprach, wurde ihr bewusst, wie hart ihre Worte klangen. Und doch meinte sie jede Silbe genau so. Aber als sie wieder zu Khaled hinüberblickte, der sie unverwandt ansah, wurde ihr klar, wie wenig wahrscheinlich es war, dass ihre Wünsche Wirklichkeit wurden.
    „Was du willst“, meinte er schließlich, „ist, dass ich mich von meinem Sohn fernhalte.“
    „Ja.“
    „Erscheint dir das fair?“ Er klang neugierig.
    „Es geht nicht darum, was fair ist, sondern was das Beste für Sam ist.“
    „Und du denkst, es sei am besten für ihn, seinen Vater nicht kennenzulernen? Seinen Vater, der ihn gerne lieben würde.“
    Lucy spürte, wie Angst und Wut in ihr aufstiegen. Aber hinter den beiden heftigen Gefühlen meldete sich eine leise Stimme, die von Hoffnung sprach. Seinen Vater, der ihn gerne lieben

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