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Palast der sinnlichen Traeume

Palast der sinnlichen Traeume

Titel: Palast der sinnlichen Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Hewitt
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ändern.“
    „Hast du mir denn eine Chance gegeben?“, konterte er. „Du bist in der Absicht nach Biryal gekommen, mich aufzusuchen und mir von meinem Sohn zu erzählen. Und doch benimmst du dich jetzt so, als hätte ich dich gejagt und dich gezwungen, diese Information preiszugeben. Warum hast du es mir überhaupt gesagt, wenn du nichts von mir willst? Du hättest dein Geheimnis für dich behalten können. Immerhin hast du das die vergangenen vier Jahre getan.“
    „Ich hätte nicht gedacht, dass du ihn willst!“ Die Worte strömten ohne nachzudenken aus ihr heraus. Hastig wischte sie die Tränen aus ihren Augen. „Wieso sollte ich etwas anderes annehmen? Mich hast du ja auch allein gelassen!“
    „Sam ist mein Kind.“
    „Und ich nur deine Geliebte.“ Sie nickte mechanisch. „Ja, ich verstehe. Offensichtlich habe ich meinen Stellenwert zu hoch eingeschätzt.“
    „Wenn du geglaubt hast, du könntest mir, ohne mit irgendwelchen Konsequenzen zu rechnen, von meinem Sohn erzählen, dann bist du sehr naiv“, erklärte Khaled brüsk. „Eine Närrin.“
    „Ja, das begreife ich nun“, entgegnete sie müde. Ihr Kampfeswille war erloschen, zurück blieb nur dumpfe Verzweiflung. „Wenn es um dich ging“, sagte sie mit einem freudlosen Lächeln, „habe ich mich immer wie eine Närrin benommen.“ Sie ging zurück zum Frühstückstisch und trank einen Schluck Kaffee. Er war kalt geworden.
    „Ich verfüge nicht über viel Erfahrung mit Vätern“, zwang sie sich weiterzusprechen. „Meine Eltern haben sich scheiden lassen, als ich sechs war. Das letzte Mal gesehen habe ich meinen Vater mit neun.“ Vor ihrem geistigen Auge stieg das Bild ihres Daddys auf. Lächelnd hatte er ihr versprochen, sie bald wieder zu besuchen. Und sie hatte brav gewartet.
    „Wahrscheinlich könnte man sagen, ich bin automatisch davon ausgegangen, dass du genauso bist wie er. Er hat meine Mutter sang- und klanglos verlassen, und für mich hat er sich auch nicht interessiert.“
    „Das tut mir leid“, sagte Khaled nach langem Schweigen. „Aber ich bin nicht dein Vater. Und ich habe nicht die Absicht, Sam jetzt, da ich gerade von ihm erfahren habe, wieder aufzugeben. Ich werde ein Teil seines Lebens sein, Lucy. Und je besser wir zusammenarbeiten, ihn lieben und ihm unsere Unterstützung schenken, desto glücklicher werden wir alle sein.“
    Lucy nickte. Ein bleiernes Gewicht schien auf ihrer Brust zu lasten. Eigentlich sollte sie sich über Khaleds vernünftige Einschätzung freuen. Und trotz der Drohungen, die er vorhin ausgestoßen hatte, war sie überzeugt, er würde ihr Sam nicht wegnehmen.
    „Frühstücken wir“, warf Khaled unvermittelt ein. „Du bist ohnehin zu dünn.“
    Lucy bedachte ihn mit einem schiefen Lächeln. „Wenn man mit einem quirligen Dreijährigen zusammenlebt, verpasst man schon mal eine Mahlzeit.“
    „Du musst auf dich achtgeben. Wie willst du dich sonst um Sam kümmern?“
    Sie erwiderte nichts, fragte sich jedoch, ob er ihr noch mehr Befehle erteilen würde. Dies hier war Prinz Khaled, der zukünftige König, nicht der verletzte Rugbystar.
    Yusef schien im Verborgenen nur auf einen Wink gewartet zu haben, denn nun schob er einen Servierwagen auf die Terrasse, auf dem mehrere Schüsseln und Platten standen. Rühreier, gebratener Speck, Würstchen, geschmorte Tomaten und gedünstete Pilze.
    „Ich hatte vergessen, wie sehr du das englische Frühstück magst“, murmelte sie. Erinnerungen stiegen in ihr auf. Wie sie in Khaleds Küche Rühreier gemacht hatten, barfüßig, er nur in seinen Rugbyhosen.
    Ob sich dieser Moment auch in sein Gedächtnis eingebrannt hatte? Ob er ihm ebenso kostbar war?
    Lucy beobachtete, wie er ihr mit ausdruckloser Miene eine Auswahl der verschiedenen Speisen zusammenstellte. Vielleicht erinnerte er sich an überhaupt nichts. Vielleicht war sie für ihn nur eine unter vielen Frauen, mit denen er zusammen gewesen war.
    „Ich habe arrangiert, dass wir morgen im königlichen Jet gemeinsam nach England zurückfliegen.“
    „Aber …“
    „Dann können wir den DNA-Test machen. Anschließend würde ich gerne ein paar Tage mit Sam in London, in seiner gewohnten Umgebung verbringen. Wenn er sich bei mir wohlfühlt und sich an mich gewöhnt hat, möchte ich ihn nach Biryal bringen.“
    Lucy wurde blass. „Nach Biryal? Du willst ihn hierher bringen?“
    Khaled zog eine Augenbraue hoch. „Dies hier ist mein Zuhause. Deshalb sollte es auch seines sein. Zumindest für einen Teil des

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