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Palast der Stürme

Palast der Stürme

Titel: Palast der Stürme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyssa Deane
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er.
    Roxane setzte sich in ihrem Stuhl auf, bereit, sich zu erheben.
    »Ach, kommen Sie schon«, wandte Witmon ein. »Seien Sie kein Spielverderber. Sie haben genau das verloren, was Sie gewonnen haben. Das gleicht sich doch aus.«
    Collier lächelte ihn an. »Genau«, entgegnete er.
    »Ich werde Sie zur Tür bringen, Captain Harrison«, bot Roxane ihm an. Witmon drehte sich auf seinem Stuhl herum und starrte die beiden an, bevor er Roxanes Vater am Arm stupste.
    »Von uns hat sie bisher noch keinem angeboten, ihn zur Tür zu begleiten«, stichelte er.
    »Meine Tochter hat Captain Harrison bereits in Kalkutta kennengelernt, bevor sie hierherkam«, erklärte Max ruhig. Witmon runzelte die Stirn und richtete den Blick wieder auf die Tür, wo Collier Roxanne seinen Arm anbot. Roxane lächelte den Lieutenant freundlich an.
    »Das sieht man«, murmelte Witmon und richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf den Spieltisch.
    Auf der Veranda stellte sich Roxane zwischen Colliers Knie, und er lehnte sich mit den Hüften an das Geländer. Im Flüsterton tauschten sie Liebesbezeugungen aus und hielten sich zärtlich an den Händen, bevor sie ihm von den Vorkehrungen berichtete, die sie mit dem Haupersonal getroffen hatte. Er nickte zustimmend und strich ihr die seidigen Haarsträhnen vom Hals in den Nacken. Sie erzählte ihm von ihrer Halbschwester Sera, und er erinnerte sich daran, sie bei ihrer Begegnung in der Stadt gesehen zu haben. Während sie weitersprach, strich er ihr sanft über die Augenbrauen und küsste sie auf die Schläfe. Als sie ihm von Cesya und ihrer Ermordung berichtete, nahm er ihre Hände in seine und hielt sie eine Armlänge von sich entfernt.
    »Gütiger Gott«, murmelte er.
    »Ich weiß. Ich hatte Angst und großes Mitgefühl für Sera. Und mein Vater … Ich wusste einfach nicht, was ich tun sollte, also schickte ich dir die Nachricht über Ahmed. Ich … ich wollte einfach nicht allein sein, Collier. Ich wollte dich bei mir haben. Ich … ich brauchte dich.«
    »Ganz ruhig, mein Liebling. Jemanden zu brauchen ist kein Versagen. Du bist zäh, unabhängig, vernünftig und besitzt einen starken Willen. Und natürlich bist du wunderschön«, fügte er hinzu und tippte mit der Fingerspitze an ihre Nase. Sie brachte ein schwaches Lächeln zustande. »Das habe ich von Anfang an gewusst, und obwohl ich mich manchmal nutzlos fühlte, war ich stolz auf die Liebe einer solchen Frau«, fuhr er fort. »Sieh dir nur an, wie du Dinge hier in die Hand genommen hast. Du darfst nie das Gefühl haben, dass es falsch ist, jemanden außer dir selbst zu brauchen, Roxane.«
    Roxane ließ sich von ihm in die Arme nehmen und legte ihren Kopf an seine Brust. Sie schloss die Augen und lauschte seinem gleichmäßigen, beruhigenden Herzschlag, dem Geräusch, aus dem sie Trost schöpfte. Sie sehnte sich nach einer Zeit in ihrem Leben, in der sie jede Nacht ihren Kopf auf seine Brust legen konnte und dann beim rhythmischen Schlag seines Herzens einschlafen konnte. Als sie ihm das sagte, lachte er leise.
    »Es gibt viele Dinge, die wir zum Rhythmus meines Herzens tun können, mein Schatz – schlafen ist nur eines davon.«
    Sie wich in gespieltem Protest zurück, schmiegte sich jedoch sofort wieder an ihn, als er die Kurven ihrer Hüften streichelte.
    »Wie hast du es geschafft, nach Delhi versetzt zu werden?«, fragte sie und folgte fasziniert den Bewegungen seiner Hände.
    »Lord Canning. Ich bin vor ihm auf die Knie gegangen und habe ihn angefleht, wieder Uniform tragen zu dürfen und hierher versetzt zu werden.«
    »Das glaube ich nicht!«
    Er lachte.
    »Nein, so war es nicht – ich musste nicht betteln, aber ich habe es Lord Cannings Intervention zu verdanken. Leider konnte er sich nur für mich verwenden, solange ich noch in Kalkutta war. Daher habe ich leider noch keine Heiratserlaubnis bekommen.«
    Roxane wich zurück und musterte seine betrübte Miene. Dann lächelte sie.
    »War die Erlaubnis, die du für die Heirat mit Olivia erhalten hast, nicht übertragbar?«, scherzte sie, obwohl der Gedanke daran noch schmerzte.
    »Roxane, ich habe sie nie beantragt«, erwiderte er ernst. »Für mich gab es dafür keinen Grund, bevor ich dich kennenlernte … Roxane, kann es sein, dass du ein Kind erwartest?«
    Hätte sie etwas im Mund gehabt, hätte sie sich verschluckt. Sie sah ihn mit weit geöffneten Augen an und konnte nicht sofort antworten.
    »Roxane, weißt du, wie eine Frau feststellt, dass sie schwanger ist?«
    »Natürlich!

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