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Palast der Suende - Roman

Palast der Suende - Roman

Titel: Palast der Suende - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Smith
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funkelnden Augen an. »Wieder zusammen? Das sehe ich noch
nicht.« Sie hob ihr Kinn. »Ein Fick flickt noch keine zerbrochene Ehe.«
    »Ein Fick?« Sean fuhr sich mit den Händen durch die Haare. »Himmel! Ich kann nicht glauben, daß dieses Wort aus deinem Mund kommt. Nicht, um das zu beschreiben, was zwischen uns ist oder sein soll.« Er schüttelte den Kopf. »Was, zum Teufel, ist in dich gefahren?«
    »Ich bin zu Verstand gekommen, das ist alles.«
    Er sprang aus dem Bett, als sie zur Tür ging, aber er war nicht schnell genug. »Himmel, Claire, sei doch vernünftig!«
    Sie streckte sich, sah ihn herablassend an. »Morgen beenden wir den Fototermin. Nach Vittorios Party verständigen wir uns über unsere Anwälte, dann brauchen wir uns nicht mehr zu sehen. Ich bin sicher, daß das eine Erleichterung für uns beide ist. Gute Nacht.« Sie schlug die Tür hinter sich zu.

Fünfzehntes Kapitel
    Claire trug die dritte Lage Mascara auf und trat einen Schritt zurück, um die Wirkung zu begutachten. Sie hatte mehr Make-up aufgelegt als sonst, und das Ergebnis waren große runde Augen. Sie schob ihre Haare hinter die Ohren, um die Ohrringe zu befestigen, Hänger mit falschen Diamanten, die ihren Hals zu strecken schienen. Sie hatte kurz erwogen, das Halsband und die Armbänder zu fragen, die Stuart ihr geschenkt hatte, aber dann hatte sie sich dagegen entschieden – sie paßten nicht zu dem neuen Kleid, das sie sich gekauft hatte, und außerdem fiel ihr auf, nachdem sie sie angelegt hatte, daß sie wie Handfesseln wirkten, ein Symbol der Unterwerfung oder gar Sklaverei. So sehr Stuart sie im Bett auch erregte, so wenig hatte sie die Absicht, sich ihm zu unterwerfen, weder mit dem Körper noch mit dem Verstand.
    Sie ließ den Bademantel von den Schultern gleiten und auf den Boden fallen. Darunter war sie nackt. Sie schaute kurz auf ihr Spiegelbild, bevor sie sich nach der Unterwäsche bückte, die sie gekauft hatte. Das Seidenpapier raschelte unter ihren Fingern, als sie ein Mieder aus der Schachtel zog, das aus Samt und Seide gefertigt war, beide rubinrot. Sie hielt es einen Augenblick an ihre Wange. Es war wunderbar weich.
    Sie liebte es, sich festlich in Schale zu werfen. Sie genoß den Glanz und den Glitzer, die Sinnlichkeit der Stoffe und Farben. Es war ein Vergnügen, eine Frau zu sein. Heute war sie entschlossener denn je, das auszukosten;
es würde sie von dem Streit ablenken, den sie mit Sean gehabt hatte.
    Sie seufzte, während sie das Mieder anzog. Sie hätte es besser wissen müssen. Statt dessen war sie wieder seinem unwiderstehlichen Charme erlegen. Hatte sie nicht schon auf die harte Tour erfahren, wie wenig sie sich auf ihn verlassen konnte? Und doch, wenn sie sich daran erinnerte, wie zärtlich seine Hände ihre Schenkel geöffnet hatten, konnte sie sich nicht gegen das wohlige Erschauern wehren, das ihren Körper beben ließ.
    Sie schob den unliebsamen Gedanken weit von sich und betrachtete sich wieder im Spiegel. Das Mieder war eines der altmodischen Art, es drückte ihre Brüste hoch, daß sie fast aus den Körbchen kullerten, und gleichzeitig faßte es die Taille unglaublich schmal zusammen.
    Der rubinrote Samt schmeichelte ihrem Teint und ließ sie exotisch und geheimnisvoll aussehen. Sie riß die Verpackung der Strümpfe auf, rollte den ersten über den Fuß, zog die hauchdünne Seide bis zu den Waden hoch, dann bis zum Knie und schließlich über die Schenkel bis zu den Strapsen des Mieders, an denen sie den gestärkten Saum befestigte. Sie wiederholte die Prozedur mit dem anderen Strumpf und verweilte mit der Hand auf dem Stück glatter Haut zwischen Strumpf und Schoß.
    Zu ihrer Überraschung stellte sie fest, daß sie erregt war. Vielleicht lag es am sinnlichen Vorgang des Anziehens, oder es lag an ihren Gedanken zu Sean oder Stuart. Sie wußte es nicht, aber sie wußte, daß sich ihr ganzer Körper in einem Zustand prickelnder Erregung befand.
    Ihre Finger griffen wieder in wundersam weiches Seidenpapier, als sie ihre neuen Schuhe aus dem Karton
holte. Auch sie waren aus rotem Samt, sie hatten hohe Absätze und waren vorne mit scharlachroten Federn geschmückt. Sie waren entsetzlich unpraktisch, und sie würde auch nur wenige Gelegenheiten finden, sie zu tragen, aber sie hatte ihrem originellen Charme nicht widerstehen können.
    Sie schlüpfte in sie hinein und bewunderte sich im Spiegel. Die hohen Absätze betonten ihre langen Beine. Sie schaute höher zum dunklen Dreieck ihres Geschlechts,

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