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Palazzo der Liebe

Palazzo der Liebe

Titel: Palazzo der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Wilkinson
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da drehte die Marchesa sich noch einmal um.
    „Wenn Sie klug sind, dann erzählen Sie Stefano lieber nichts von unserer kleinen Unterredung“, warnte sie. „Erledigen Sie einfach so schnell wie möglich Ihren Job, und steigen Sie in das nächste Flugzeug nach London.“
    Damit verschwand sie, und Sophia stieß zischend den angehaltenen Atem aus. Wie benommen starrte sie auf ihre zitternden Hände und ließ sich auf den nächsten Stuhl sinken, aus Angst, dass ihre Beine sie nicht länger trügen.
    Immer wieder gingen ihr die grausamen Worte der Marchesa durch den Kopf.
    Auch wenn sie ihr nicht glaubte, bestand trotzdem die vage Möglichkeit, dass sie die Wahrheit sagte. Und damit gab es nur einen Weg für Sophia …
    Natürlich konnte sie die letzte Nacht nicht ungeschehen machen – und ehrlich gesagt, wollte sie das auch gar nicht – aber das bedeutete ja nicht automatisch, dass es noch ein zweites Mal passieren musste.
    Denn falls er tatsächlich die Marchesa liebte, gab es für sie ohnehin keine Chance, sein Herz für sich zu gewinnen. Und einen Mann mit einer anderen Frau zu teilen, kam für Sophia ebenso wenig infrage, wie sich von ihm ausnutzen zu lassen.
    Und wenn die beiden wirklich heiraten sollten …
    Allein der Gedanke traf sie wie ein Messer ins Herz, doch sie durfte ihm nicht ausweichen.
    Sollte die Marchesa aber gelogen haben, und er nicht in sie verliebt sein …
    Vielleicht entsprang das Ganze ja auch der Fantasie dieser arroganten Furie, von der Stephen selbst gesagt hatte, sie sei eine Frau, die jedes Maß vergesse, wenn sie etwas mit verzehrender Leidenschaft begehrte.
    Dass sie selbst ihre gierigen Klauen nach Stephen ausstreckte, daran bestand für Sophia kein Zweifel. Möglicherweise hatte sie alles andere aber nur erfunden, um sich eine potenzielle Rivalin vom Hals zu schaffen.
    Mit ihrem gesunden Menschenverstand meldeten sich auch Sophias Selbstbewusstsein und ihre gute Laune wieder zurück. Genau betrachtet wäre es wirklich dumm und ein Zeichen von Schwäche, sich durch die übersteigerte Eifersucht einer anderen Frau ihren Lebenstraum zerstören zu lassen.
    Sie war in Venedig, mit dem Mann, den sie liebte, und sie würde bleiben, bis der Job beendet war oder Stephen sie bitten würde zu gehen.
    Aber sie wollte nicht glauben, dass es jetzt schon so weit sein könnte. Wenn sie an seine Leidenschaft während der letzten Nacht oder die ansteckende Flirtlaune von heute Morgen dachte, war Sophia sich ihrer Sache sogar ziemlich sicher.
    Sehnsüchtig dachte sie bereits an die nächste Nacht und an die magischen Momente, die sie vielleicht für sie bereithielt.
    Das Klicken des Türschlosses brachte sie mit einem Schlag in die Wirklichkeit zurück.
    „Na, wie geht es dir?“, fragte Stephen.
    Die erotischen Highlights der letzten Nacht immer noch vor Augen, musste Sophia sich ziemlich zusammenreißen, um angemessen auf die lapidare Frage zu reagieren.
    „Ich bin eben damit fertig geworden, eine Bestandsaufnahme der infrage kommenden Bilder für die erste Ausstellung zu machen“, antwortet sie überraschend lässig.
    „Tut mir leid, dass ich dich so lange habe warten lassen“, entschuldigte er sich. „Aber Gina hatte ein Problem, bei dem sie dringend meinen Rat und meine Unterstützung brauchte.“ Beim Sprechen nahm Stephen den Block mit Sophias Notizen in die Hand. „Und? Wie lautet dein Urteil?“
    „Ein oder zwei Bilder könnten eine Säuberung vertragen“, antwortete sie betont geschäftsmäßig. „Aber die meisten von ihnen sind in einem erstaunlich guten Zustand.“
    „Dann können wir den Termin für die Verkaufsaustellung deiner Meinung nach einhalten?“
    „Auf jeden Fall.“
    Sie wartete darauf, dass Stephen vielleicht einen zweiten Termin für die verbleibenden Bilder erwähnte, aber er tat es nicht. Stattdessen trat er neben sie und musterte das letzte Werk, das sie untersucht hatte – eine bedrohliche Darstellung von Hölle und Verdammnis.
    „Hast du irgendeines entdeckt, das dir gefällt, und von dem du denkst, dass ich es lieber behalten sollte?“
    „Nicht auf den ersten Blick“, gab sie ehrlich zu. „Im Grunde teile ich deine Meinung, dass die meisten von ihnen am besten in einem Museum aufgehoben wären.“
    „Das erleichtert mich … Woran hast du gerade gedacht, als ich ins Zimmer gekommen bin?“, fragte er weiter. „Du sahst aus, als wärst du Meilen von hier entfernt.“
    Sophia fühlte sich ertappt.
    „Ich habe …“
    „Jetzt sag bloß nicht

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