Palazzo der Lüste
gesehen hatte und fühlte sich gleichzeitig scheu wie eine Jungfrau vor dem ersten Mal. Atemlos ließ sie es zu, dass er ihren rechten Unterarm mit zarten Küssen bedeckte.
»Nicolò«, flüsterte sie.
»Signora, erhören Sie mein Flehen?«
»Wie soll das klingen?«
»So.«
Sie sanken gemeinsam auf ein Sofa.
Seine Finger streichelten ihre Wangen, fuhren ihre Lippen nach und schlossen sich schließlich um ihr Gesicht. Cecilia hielt ganz still, ihre halb geöffneten Lippen glänzten im Licht der Nachmittagssonne.
»Seit ich Sie fand, habe ich auf diesen Moment gewartet.«
Seine Lippen befanden sich dicht vor ihrem Mund. Eine winzige Bewegung und ihre Münder trafen aufeinander, diesmal nicht nur für den Bruchteil einer Sekunde. Seine Lippen waren so warm und weich wie Seide. Cecilia versank in der Welle leidenschaftlicher Gefühle, die der Kuss in ihr zum Brodeln brachte. Nicolò tupfte noch einige Küsse auf ihre Mundwinkel, bevor er seine Lippen an ihrem Hals entlanggleiten ließ. Er ließ eine feuchte Spur zurück und näherte sich immer weiter ihrem wogenden Busen, der vom Korsett nach oben gepresst wurde.
Cecilia keuchte und die Leidenschaft, die seine Lippen auf ihrem Busen hervorrief, brachte ihren Körper zum Beben. Sie lehnte sich zurück, um ihm mehr Angriffsfläche zu bieten. Er nahm den Kampf bereitwillig an, kein Quadratzentimeter ihres Dekolletés, den er nicht mit seinem Mund verwöhnte. Die Hände schob er unter das mantelartige Oberteil ihres Kleides und machte sich an den Bändern zu schaffen, mit denen die Röcke um ihre Taille befestigt waren.
Sie wollte ihn aufhalten oder ermuntern – genau wusste sie es selbst nicht, und ihre Hände kamen sich hinter ihrem Rücken ins Gehege. Was Gianna jeden Morgen mit geschickten Händen band, setzte ihm unerwarteten Widerstand entgegen.
»Signora, ihre Festung ist gut geschützt«, murmelte Nicolò.
»Umso süßer wird der Sieg.« Cecilia kicherte. Das waren Worte und Gedanken, von denen sie nie gedacht hätte, sie je auszusprechen. Sie spürte ihn nach den Bändern tasten, aber auch dass er ungeduldiger wurde, und an dem zarten Stoff zerrte. Die Nähte krachten verdächtig.
»Mit sinnloser Zerstörung ist die Festung nicht zu erobern.«
»Das ist mehr Wunsch als Wirklichkeit, Signora.«
Sie rangelten auf dem Sofa. Ihr keuchender Atem vermischte sich miteinander, und sie spürte seine Erregung an ihrem Oberschenkel. Nicolò zog sie hoch, und endlich gelang es ihm, die Schleife ihres Rocks zu lösen. Raschelnd glitt er an ihr herab zu Boden.
»Es ist alles eine Frage der rechten Ausgangsposition.« Triumphierend griff er von hinten um sie herum und machte sich an den Knöpfen zu schaffen, mit denen das Oberteil vorne geschlossen war. Sie war Wachs in seinen Händen. Sein Mund liebkoste ihren Nacken, während sie regungslos dastand. Mit einem Lachen zog er ihr das Oberteil von den Schultern und warf es zum Rock auf den Boden. Ihre entblößten Schultern entlockten ihm ein entzücktes Keuchen, und ließen das Blut durch seine Adern rauschen.
Er fuhr die Linien mit den Händen nach. »Ein Bildhauer könnte nichts Perfekteres schaffen. Die Linie, mit der der Hals in den Nacken übergeht. Die zierlichen Schulterblätter wie bei einer Elfe aus den Wäldern.«
Die Lippen folgten seinen Worten, mal neckisch, mal zärtlich strichen sie über Cecilias Schultern. Das und seine äußerst höfliche Sprache versetzte sie in einen Taumel der Leidenschaft, obwohl er sie noch kaum berührt hatte. Unter dem Rock und dem Oberteil trug sie noch einen Unterrock, das Korsett und ein knielanges Hemd – ein Berg von Kleidung, wenn sie da an Jeans und Bluse dachte.
Der Unterrock war auch mit Bändern in ihrem Rücken festgebunden. Sie löste diese, und der Rock glitt zu Boden.
»Lassen Sie mir die Freude, Sie zu entkleiden.« Capelli saugte an ihrem Ohrläppchen und machte sich an den Bändern des nicht sehr eng geschnürten Korsetts zu schaffen, Cecilia wand sich, denn ihr Verführer war äußerst geschickt. Durch das dünne Hemd spürte sie seine Finger auf der Haut.
Endlich war sie auch vom Korsett befreit, und Nicolò kniete vor ihr nieder. Bevor sie richtig wusste, was ihr geschah, hatte er ihr einen Strumpf vom Bein gezogen und hielt ihn wie eine Trophäe an die Lippen.
Cecilia gab sich entrüstet. »Signore, ich muss doch sehr bitten.«
Sie wollte ihm dem Strumpf wieder wegnehmen, aber
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