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Palazzo der Lüste

Palazzo der Lüste

Titel: Palazzo der Lüste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isabell Alberti
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Paare auf dem Tisch. Deswegen würdigte ihn auch niemand einer Antwort.
     
Lanfranchi zog einen Handschuh aus seiner Rocktasche und warf ihn zu den anderen auf den Tisch. »Kennen Sie diesen, Capelli?«
     
Bevor Nicolò antworten konnte, kniff ihn Cecilia in den Oberschenkel. Er schluckte das, was er auf der Zunge hatte, wieder hinunter. Aus dem Augenwinkel warf er ihr einen Blick zu. Was hatte sie vor?
     
Sie bemerkte den Blick nicht, aber was sie zu tun hatte, das stand ihr klar vor Augen. Den Polizisten durfte sie nicht die Gesprächsführung überlassen. Sonst würden sie sich unrettbar in ihren Netzen verfangen.
     
»Wofür …« Cecilia unterbrach sich. Ihre Stimme hatte viel zu laut und schrill geklungen. Die beiden mussten sie für eine hysterische Gans halten. Sie setzte neu an: »Signore, sagen Sie uns, was es mit dem einen Handschuh auf sich hat? Was hat er mit Lucrezia Trebiso zu tun?«
     
»Er trägt das Monogramm Capellis«, der Inspektor verneigte sich kurz in Nicolòs Richtung. Er zeigte auf das Innenfutter, auf dem die Anfangsbuchstaben NH N C – Nobilhomo Nicolò Capelli – eingestickt waren.
     
»Das kann mein Monogramm sein oder auch nicht«, sagte er, nachdem er einen kurzen Blick auf den Handschuh geworfen hatte. »Es könnte aber auch für Nataniel Contarini oder Nicolas Carmando stehen.« Er zuckte mit den Schultern.
     
»Woher haben Sie das?«, fragte Cecilia.
     
»Ah, Signora.« Der Assistent war sichtlich verwirrt über ihr Interesse an der Angelegenheit. Die tatsächliche Beantwortung der Frage überließ er aber seinem Vorgesetzten.
     
»Der Handschuh wurde an der Stelle gefunden, an der Lucrezia Trebiso verschwunden ist.«
     
Also hat der Capelli etwas mit ihrem Verschwinden zu tun. Die Worte wurden nicht ausgesprochen, aber sie hingen im Raum. Cecilia hätte am liebsten aufgelacht. Das war die ganze Beweisführung: ein Handschuh, gefunden, wo die Entführte zuletzt gesehen worden war, und man zählte eins und eins zusammen und bekam drei heraus.
     
»Gehört dieser Handschuh Ihnen, Capelli?«
     
Nicolò nahm ihn und beäugte ihn von allen Seiten. »Es kann sein, dass ich mal so einen hatte.«
     
»Wenn ich etwas sagen darf?«, mischte sich Piroll ein.
     
»Nur zu. Vielleicht kannst du Licht in das Dunkel bringen.«
     
»Sie hatten ein Paar Handschuhe in dieser Farbe, aus dünnem Rehleder und mit diesem Monogramm. Etwa vor einem halben Jahr haben Sie einen davon verloren, den anderen habe ich dann weggeworfen.«
     
»Bist du sicher?«
     
»Ganz sicher. Ich kenne doch Ihre Kleidung.« Piroll klang beleidigt.
     
»Da sehen Sie es. Seit einem halben Jahr besitze ich diese Handschuhe nicht mehr.«
     
»Dafür habe ich nur Ihre und die Aussage Ihres Kammerdieners.« Das war eine unverhohlene Beleidigung durch den Inspektor.
     
Nicolò zeigte äußerlich keine Reaktion, aber seine Stimme klang geschliffen wie Glas, als er sagte: »Es gibt nichts weiter zu bereden.«
     
Er erhob sich zum Zeichen, dass das Gespräch beendet war. Die beiden Polizisten konnten nichts anderes tun, als zu gehen. Sie erhoben sich ebenfalls. Mehr als ein frostiges Kopfnicken gönnte der Hausherr ihnen nicht mehr. Piroll sammelte die Handschuhe wieder ein und verließ ebenfalls den Salon.
     
Cecilia blieb allein mit Nicolò zurück. Er ließ sich wieder neben ihr auf den Stuhl fallen, griff nach ihrer Hand und spielte mit den Fingern. Seine Schultern zuckten vor unterdrücktem Lachen.
     
»Nicolò, Sie müssen das ernster nehmen.« Auch Cecilia musste ihre Heiterkeit unterdrücken – sein Lachen war ansteckend. Trotzdem unterschätzte sie nicht die Gefährlichkeit der beiden Polizisten. »Die beiden haben Sie im Visier, und es ist nicht abzusehen, was sie noch gegen Sie ins Feld führen werden.«
     
»Wenn sie nicht mehr haben, als einen seit einem halben Jahr verschwundenen Handschuh, habe ich nichts zu befürchten.«
     
»Der Handschuh hat nicht ein halbes Jahr draußen gelegen und ist jetzt zufällig aufgetaucht. Jemand hat ihn geschickt platziert, um Ihnen etwas in die Schuhe zu schieben.«
     
»Cecilia, fangen Sie nicht wieder damit an. Ihre Verdächtigungen meines Erben entbehren jeder Grundlage.«
     
»Noch kann ich nichts beweisen, aber lassen Sie mich ein paar Ermittlungen durchführen, und Sie werden sehen!«
     
»Cara, Sie sind ein tapferes Mädchen, und ich möchte Sie nicht zum Feind haben, aber lassen Sie die Hände von dieser Sache.« Er zog sie an sich und küsste sie aufs

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