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Palzki 09 - Ahnenfluch

Palzki 09 - Ahnenfluch

Titel: Palzki 09 - Ahnenfluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Schneider
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sind?«
    Sie schluckte. »Wir wissen nicht einmal, wie viele es sind. Wir sind automatisch von einer Gruppe ausgegangen. Der seltsame Kerl gestern war der Erste, dem ich persönlich gegenüberstand.«
    »Offensichtlich hat er Sie mit der Geschichte der Leihgaben, die vertauscht werden sollen, hierher gelockt. Damit ist er ein hohes Risiko eingegangen. Auf das Motiv bin ich schon sehr gespannt. Trotzdem werden wir die Leihgaben überprüfen müssen, sicher ist sicher.«
    Frau Bayer kam mit mehreren Wasserflaschen zurück. Zwei ihrer Kollegen hatten sich ihr angeschlossen.
    »Die Krankenwagen und Polizei sind unterwegs, Herr Palzki.«
    Ich hatte einen verwegenen Plan, auch wenn er aus Beamtensicht nicht so ganz legal war. Doch ich war mir sicher, damit die Enttarnung der Mörder entscheidend vorantreiben zu können.
    »Frau Stadelbauer«, begann ich und meine Stimme klang bittstellerisch. »Wäre es möglich, dass Sie mit meinem Kollegen«, ich verzog das Gesicht zu einer weltschmerzhaften Grimasse, »Dietmar Becker in Ihr Büro fahren, damit wir möglichst schnell an den Text kommen? Herr Becker wird Sie danach ins Krankenhaus fahren.«
    Die Professorin war damit einverstanden, schließlich hatte ich bei ihr etwas gut.
    »Krankenhaus brauche ich nicht, nur ein Bett zum Ausschlafen und eine Mahlzeit.«
    »So machen wir es«, sagte ich zu ihr und grinste Becker an. Auch dieser war sichtlich erfreut über die Rolle, die ich ihm ausnahmsweise zuteil werden ließ.
    »Sie sind doch mit dem Auto hier, Herr Becker?«, fragte ich zur Sicherheit nach, da ich wusste, dass der Student meist nur mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs war.
    »Klar doch«, antwortete Becker. »Ich bin seit Frühjahr Mitglied bei einem Carsharing-Verein. Selbstverständlich fahre ich Frau Professorin Stadelbauer nach Mannheim und danach heim.«
    »Und anschließend auf dem kürzesten Weg zur Dienststelle nach Schifferstadt!«
    »Jawoll, Kollege«, antwortete Becker dreist. Eigentlich hatte ich das selbst provoziert.

Kapitel 19: Der anonyme Brief
    Ich ließ die beiden gehen, um möglichst keine Zeit zu verschwenden. Während ich auf die badischen Kollegen wartete, unterhielt ich mich mit den beiden Studenten und der Studentin. Brauchbare Informationen konnte ich dadurch nicht gewinnen. Julian spielte in der gleichen Mittelalterband wie Hardy Rocksinger, auch hier gab es also eine Querverbindung, die im Detail untersucht werden musste.
    Es war sehr umständlich, den badischen Beamten die Situation zu erklären, ohne zu viel zu verraten. Nicht, um diese zu ärgern, sondern weil ich inzwischen gewillt war, den oder die Mörder in kürzester Zeit zu fassen. Die Lösung des Rätsels lag im Inhalt des Textes. Ich hoffte, dass Jürgens Dechiffrierungskünste professioneller als seine Observationskünste waren.
    Endlich, nach über zwei Stunden konnte ich mich verabschieden. Becker dürfte inzwischen, wenn alles gut gegangen war, und davon ging ich aus, längst in Schifferstadt angekommen sein.

    Natürlich war der Student nicht da, als ich bei Jutta eintraf, die Kaffee trinkend mit Gerhard und Jürgen zusammensaß.
    »Na, alles klar?«, fragte Jutta. »Hast du die Professorin gefunden?«
    Ich setzte mich zu den dreien an den Besprechungstisch und bekämpfte den reichlich vorhandenen Keksvorrat. Vor lauter Gedanken, die mir im Kopf herumschwirrten, hatte ich total vergessen, in Speyer bei der Curry-Sau vorbeizufahren. Ob ich langsam alt und sonderbar wurde? Ich beschloss, die Vergesslichkeit als einmaligen Ausrutscher einfach zu vergessen.
    Immer wenn ich zwischendurch kurz den Mund leer hatte, sprach ich den nächsten Satz.
    »Mannomann«, unterbrach mich nach einer Weile Gerhard. »Du musst halb verhungert sein.«
    »Ich habe viel erlebt, Junge.« Zur Bekräftigung meines Arguments schnappte ich mir gleich drei Kekse auf einmal.
    »Herr Becker ist bisher nicht aufgetaucht«, sagte Jutta, nachdem ich fertig berichtet hatte.
    Warum konnte nicht ein Mal ein Plan zu meiner Zufriedenheit aufgehen, dachte ich wütend. Zunächst knöpfte ich mir Jürgen vor.
    »Bis auf Weiteres wirst du nur noch im Innendienst eingesetzt. Statt dich die ganze Nacht mit Pizza und Notebook ablenken zu lassen, hättest du besser das Haus der Professorin bewacht.«
    »A…, ab…, aber, da war niemand«, stotterte Jürgen.
    »Hast du dir den Pizzaboten mal näher angeschaut?«
    Unser Jungkollege verstand nicht. »War das ein Spion?«
    »So was Ähnliches«, antwortete ich

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