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Pamiu Liebling der Goetter

Pamiu Liebling der Goetter

Titel: Pamiu Liebling der Goetter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Birgit Fiolka
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erhob sich von dem filigranen Stuhl, den ihr eine Dienerin für die lange Wartezeit aufgestellt hatte, und gab ihren Hofdamen ein Zeichen, dass sie sich zurückziehen sollten. Sodann ging sie durch die große Flügeltür in die Gemächer Tahemets. Die Prinzessinnen folgten ihr, und auch Khufu ging hinter ihr her. Pamiu blieb unentschlossen stehen. Er hielt es nicht für angebracht, sich einer Königin im Kindbett zu nähern. Khufu gab ihm jedoch ein Zeichen, dass er ihn begleiten sollte.
    Der Geruch in den königlichen Gemächern verlangte Pamiu ein Höchstmaß an Selbstbeherrschung ab, denn es vermischten sich Schweiß, Weihrauch und Blut. Er bemerkte in einem Anflug von Panik, dass die großen Flügeltüren sich hinter ihnen schlossen und somit kaum Aussicht auf Verbesserung bestand.
    Er trat hinter der königlichen Familie an Tahemets Bett und versuchte einen diskreten Blick auf die Königin zu erhaschen. Ihm war klar gewesen, dass Khufu in seinen Beschreibungen, was Tahemets Hässlichkeit anging, übertrieben hatte, doch als er die junge Frau jetzt sah, meinte er, dass sie von großer Schönheit war. Viel jünger als Hetepheres, besaß sie große mandelförmige Augen, und das Haar, das nun von der Anstrengung der Geburt schweißnass an ihrem Kopf klebte, war von einem tiefen Schwarz.
    „Wie geht es dir, Tahemet?“ Hetepheres’ Stimme klang ungewöhnlich weich.
    In Tahemets Augen lag Furcht, die sie kaum verbergen konnte.
    „Ist der König da, um seiner Tochter einen Namen zu geben?“
    „Er wird bald kommen. Ich habe ihn rufen lassen.“
    Pamiu zog sich der Magen zusammen, denn Hetepheres hatte gelogen. Sie hatte den König nicht rufen lassen, zumindest hatte er nichts davon mitgekriegt. Sein kindlicher Verstand ließ ihn Unheil erahnen.
    „Du musst etwas trinken, um zu Kräften zu kommen.“
    Tahemet schüttelte den Kopf, doch Hetepheres hielt auf einmal einen Silberbecher in der Hand, den sie beim Eintreten des Gemachs von einer Dienerin in Empfang genommen hatte.
    „Ich bin nicht durstig, Majestät.“
    „Doch, das bist du, Tahemet.“ Hetepheres gab Khufu ein Zeichen, das Kind aus der Wiege zu nehmen, und er machte ein paar Schritte auf die Wiege zu und wartete Tahemets Reaktion ab.
    „Bitte, Majestät, verschone meine Tochter. Sie ist doch nur ein Mädchen. Von ihr droht dir keine Gefahr.“
    Hetepheres nickte. „Nun gut, ich verspreche dir, deine Tochter zu verschonen, wenn du jetzt trinkst.“
    Pamiu wusste in seinem tiefsten Innern, was hier passierte, und er wäre gerne weggelaufen, doch natürlich ging das nicht.
    Tahemet griff nach dem Becher, den Hetepheres ihr reichte, und trank ihn in schnellen Zügen aus. Hetepheres nahm ihn ihr aus der Hand und wandte sich zum Gehen, gefolgt von den Prinzessinnen und ihrem Sohn. Ehe Pamiu sich’s versah, war er mit der sterbenden Tahemet alleine.
    Er stand erstarrt vor dem Bett der Königin. Er wollte weglaufen, schreien, irgendetwas, doch er konnte es nicht. Stattdessen sah er zu, wie Tahemet sich zu verkrampfen begann. Dann entspannte ihr Körper sich etwas, doch Pamiu wusste, dass das Gift seine Arbeit tun würde.
    „Bitte ...“
    Pamiu zuckte zusammen.
    „Bitte gib mir meine Tochter.“
    Er ging zaghaft hinüber zur Wiege, die neben dem Bett stand, nahm das kleine Bündel heraus und legte es in Tahemets Arme. Die Königin sah ihre Tochter eine Weile an, bevor die Krämpfe wieder einsetzten. Schnell nahm Pamiu ihr das Kind wieder ab. Plötzlich erbrach sie sich in ihre Laken.
    „Versprich mir, dass du auf sie achtest.“ In Tahemets Augen lag wilde Panik. „Und halte sie ... von Hetepheres fern.“
    Er schüttelte ängstlich den Kopf. Tahemets Augen füllten sich mit Tränen.
    „Bitte“, stieß sie noch einmal hervor.
    Ohne sie anzusehen, nickte er dann doch. Pamiu hätte sich verdammen können. Er erkannte, dass er Khufu unterschätzt hatte. Durch seine Mitwisserschaft hatte er ihn auf ewig an sich gebunden. Pamiu konnte Khufus Spiel mitspielen oder sterben. Er legte das Kind zurück in die Wiege, und plötzlich schienen die Augen des Mädchens ihn zu fixieren. Grün, schoss es ihm durch den Kopf, grün wie der Nil.
    Dann drehte er sich um und rannte so schnell er nur konnte davon.
     
    „Es war nicht klug von dir, ihn mitzubringen.“ Hetepheres ging ungehalten in ihren Räumen auf und ab, während ihr Sohn es sich auf ihren Ruhemöbeln bequem gemacht hatte und sich reichlich von ihrem Süßgebäck nahm.
    „Er ist mein Freund und wird uns

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