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Pampelmusenduft (St. Elwine) (German Edition)

Pampelmusenduft (St. Elwine) (German Edition)

Titel: Pampelmusenduft (St. Elwine) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Britta Orlowski
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der O´Brian Ranch aufgehalten als beabsichtigt. Jetzt betrat sie sein Krankenzimmer und erschrak einen kurzen Moment lang. Das Bett war leer.
    „Hallo?“, rief sie aus.
    „Ich bin hier.“ Die Stimme drang aus dem kleinen Badezimmer.
    „Was machen Sie da?“ Charly hätte sich, der blöden Frage wegen, am lieb s ten auf die Zunge gebissen.
    „Was glauben Sie, macht man wohl auf dem Klo?“, tönte es auch bereits von drinnen amüsiert.
    „Allmächtiger“, hörte sie ihn kurz darauf stöhnen.
    Charly tauschte hastig schon mal die Thermosflaschen aus und legte das Brillenetui auf den Nachtschrank. Nebenan wurde die Spülung betätigt.
    Tyler war noch immer sehr blass und wirkte etwas lächerlich in seinem Patientenkittel. Er bewegte sich vorsichtig. Sicher schmerzten die Knochenbr ü che noch immer.
    „Na dann hätten wir die tägliche Frage nach dem Stuhlgang auch geklärt“, platzte sie frech heraus.
    „Von wegen, ich musste für kleine Jungs.“
    „Das dauert so lange?“
    Dr. Zimmerman hatte ihn heute Morgen endlich von diesem Katheter befreit. Zunächst hatte er die Operationsnarbe inspiziert und auf seinem Bauch herum gedrückt. Dann jedoch hatte er sich Handschuhe übergestreift und Tyler schwante gleich etwas Ungutes. Zimmerman forderte ihn auf, tief einzuatmen und während er bereits wieder ausatmete, hatte der Arzt den Schlauch aus der Harnröhre gezogen. Ein scheußliches G e fühl!
    Da Tyler nach wie vor viel trinken sollte, musste er nun ziemlich oft zur Toilette gehen. Doch das Wasserlassen erwies sich als äußerst schmerzhaft. Es brannte wie Feuer und daher ließ er es so langsam, wie irgend möglich, angehen. Die diensthabende Schwester meinte lediglich, das wäre durch die Reizung der Schleimhäute, die der Katheter verursacht, ganz normal. In ein, zwei Tagen würde sich das geben. Nette Aussichten, wenn man seinen Te e konsum bedachte.
    „Pullern ist zurzeit kein Vergnügen“, murmelte er mehr zu sich selbst.
    Charlotte hatte ihn natürlich gehört. „Sie Ärmster, wollen Sie eine Tasse Tee?“
    „Sind Sie Masochist oder so was?“, fragte er mit leichenbitterer Miene.
    „Manchmal vielleicht ein wenig.“ Sie grinste ihn frech an.
    „Bei Ihrem Beruf glaube ich das sogar.“
    Tyler entdeckte seine Brille. „Oh, vielen Dank. Endlich kann ich etwas lesen.“
    „Sie sagten mir nicht, dass ich, um an Ihre Klamotten zu gelangen, erst auf eine hohe Leiter steigen muss.“
    „Tut mir leid. Stimmt, das hatte ich vergessen.“ Er sah sie reumütig an.
    Charlotte fiel gerade die Unterhaltung mit den Tanners wieder ein. Daher platzte sie ohne nachzudenken heraus: „Hier sind Ihre Schlü p fer.“
    Tyler verschluckte sich an seinem Tee. Er begann zu husten und presste dabei eine Hand auf seine linke Seite. „Wie bitte? Ich trage Boxershorts.“
    Charlotte spürte, wie eine tiefe Röte ihre Wangen überzog.
    „Natürlich“, murmelte sie, während sie sich noch mehr verfärbte.
    Tyler musste noch immer husten. „Sie ruinieren meine ganze Rekonv a leszenz, meine Gute. Ich will so schnell wie möglich nach Hause.“
    „Ach und dort auf einer Leiter herum turnen. Vergessen Sie das mal rasch wieder! Hier haben Sie es doch gemütlich, warm und vor allem sauber.“
    Sein Kopf schoss hoch. „Was soll das heißen?“
    „Genau, was ich gesagt habe, Darling. Hier können Sie wenigstens keinen Blödsinn anstellen. Der Tee ist gut, nicht wahr? Apfel, Kiwi und ein Hauch von Minze.“
    „Ich will hier raus.“
    „Was denn, was denn? Schmeckt Ihnen etwa das Essen nicht? Sein Sie nur froh, dass ich nicht für Sie koche!“
    „Das Essen ist okay. Man hat mir schon wesentlich Schlimmeres vorg e setzt.“
    Sieh an, also mäkelig ist er auch nicht. Für den Hausgebrauch schien der Mann ziemlich pflegeleicht, dachte Charlotte gerade und war im gleichen Augenblick schockiert über ihre Denkweise.
    „Ich will hier raus. Ich hasse es, eingesperrt zu sein.“ Seine Stimme war le i se, aber scharf, wie ein Peitschenknall.
    Als Charlotte ihn daraufhin musterte, fiel ihr der Schmerz in seinen dunklen Augen auf. „Jetzt sein Sie nicht albern!“, versuchte sie ihn zu beschwicht i gen.
    „Waren Sie schon mal eingesperrt? Wissen Sie, was für ein Gefühl das ist?“, murmelte er.
    „Natürlich nicht. Sie etwa?“ Sie stieß ein albernes Kichern aus.
    Tyler starrte sie an, sagte aber kein Sterbenswort. Es kam ihr so vor, als würde er sie plötzlich gar nicht mehr wahrnehmen.
    Im Geiste hörte Tyler die

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