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Pampelmusenduft (St. Elwine) (German Edition)

Pampelmusenduft (St. Elwine) (German Edition)

Titel: Pampelmusenduft (St. Elwine) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Britta Orlowski
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dabei ein Grinsen. Schließlich sagte er: „Lasst uns alles zusammen packen! Wir gehen woanders hin. Ist nicht sehr weit.“
    Elizabeth ahnte, was er vorhatte. Sie liebte ihn unter anderem, weil er so großzügig und warmherzig war.
     
    Tyler unterhielt sich in der Scheune mit Toby.
    Melody streckte ihren Kopf aus der Box heraus. „Na altes Mädchen.“ Tyler tätschelte dem Pferd den Hals.
    „Hallo?“ Draußen rief jemand, es handelte sich um eine Frauenstimme. Sollte etwa eine Journalistin gewagt haben, ihn aufzuspüren? Sicher waren die Klatschblätter bereits voll mit delikaten Details aus seinem Leben. Tyler konnte sich das lebhaft vorstellen. Er würde diesen Tra t schen nicht auf ewig ausweichen können. Doch er hatte gehofft, dass ihm noch etwas mehr Zeit bleiben würde.
    Er spähte nach draußen und entdeckte dort Lynette Chiles, die sich umsah und dabei mit einer Hand ihre Augen vor dem grellen Sonnenlicht abschott e te.
    Erleichtert trat er hinaus. „Hallo, was machen Sie denn hier?“, fragte er eh r lich erfreut.
    „Mr. O´Brian, ich habe bereits versucht, Sie anzurufen. Aber entweder ist dauernd besetzt, oder es geht niemand ran. Ich wollte mit Ihnen reden. Es geht um Ryan.“
    Tyler erschrak, an den Jungen hatte er gar nicht gedacht, während des Durcheinanders. Oh Gott! Ryan hatte wahrscheinlich aus dem Fernsehen oder den Zeitungen erfahren, dass er ein verurteilter Mörder war.
    Lynette las ihm das Wechselbad seiner Gefühle vom Gesicht ab. Seine meist so sorgsam gehütete Maske der Gleichmut brachte er zurzeit kaum zustande. „Können wir uns kurz ungestört unterhalten?“, fragte sie b e hutsam.
    „Sicher. Kommen Sie, wir setzen uns auf die Veranda! Möchten Sie e t was zu trinken?“
    „Das wäre sehr nett.“
    Er brachte ihr ein Glas Eistee und setzte sich. Voller Unbehagen sah er sie an.
    „Sie haben sich ein sehr schönes Haus bauen lassen. Kein Wunder, dass Ryan so gern hier ist. Tyler, ich kann mir vorstellen, dass Sie momentan eine harte Zeit durchmachen. Außerdem liegt bereits genug Kummer hinter Ihnen, um ein ganzes weiteres Leben damit füllen zu können, nicht wahr? Wissen Sie, ich bin lange genug in diesem Geschäft. Da bekommt man ganz zwangsläufig ein Gespür für die Menschen. Deshalb überrascht es mich nicht, was da in der Talkshow ins Licht der Öffen t lichkeit gezerrt wurde.“
    „Ich kann Ihnen das erklären“, gab Tyler leise zur Antwort, schaute sie dabei allerdings nicht an.
    „Tyler, Sie müssen sich vor mir nicht rechtfertigen. Ich weiß, dass sie viel durchgemacht haben und dass Sie ganz bestimmt Ihre Lehren daraus gezogen haben. Jetzt geht es mir um Ryan. Der Junge ist zutiefst verunsichert, wie Sie sich sicher denken können. Er verehrt Sie sehr. Es geht sogar so weit, dass er eine Vaterfigur in Ihnen sieht. Darüber müssen Sie sich im Klaren sein. Er liebt Sie. Reden Sie mit ihm! Er kann nicht ve r stehen, was da passiert sein soll. Tischen Sie ihm keine Lügen auf, aber gehen Sie trotzdem sorgsam mit der Wahrheit um. Rufen Sie Ryan an! Er wartet darauf.“
    Tyler hatte aufmerksam zugehört. Er wünschte, er hätte die Frau früher kennen gelernt. Als er noch darauf gehofft hatte, dass die Leute aus dem Jugendamt auf die Hilferufe eines Sechzehnjährigen reagieren wü r den. „Heißt das, Sie verbieten dem Jungen nicht jeden weiteren Umgang mit mir?“ En d lich wagte er es, die Frau anzusehen.
    „Das wäre in meinen Augen falsch. Ryan ist ein lieber Junge. Er hat gute Anlagen. Bis sein Charakter sich gefestigt hat, ist es wichtig, dass er nicht mit den falschen Leuten zusammen kommt. Was er braucht, ist ein geordnetes, überschaubares Leben, an einem netten Ort. Diesen findet er bei uns im ST. ELWINE CHILDREN HOME und auch bei Ihnen. Davon bin ich überzeugt. Der Kontakt zu Ihnen ist sehr wichtig für Ryan. Wenn ich das verbieten würde, wäre das auch Ihnen gegenüber unfair. Sie brauchen den Jungen genauso sehr, wie er Sie. Wenn nicht sogar noch mehr.“
    Tylers Kopf fuhr hoch und ihre Blicke verhakten sich ineinander.
    Leise sagte sie: „Sie sehnen sich danach für jemanden zu sorgen, für ihn da zu sein. Vielleicht ist Ihnen selbst das noch nicht mal bewusst. Tyler, Sie sind ein guter Mensch. Ich vertraue auf Sie.“
    Ein Kloß drückte in seinem Hals. Er schluckte hilflos und starrte sie d a bei fassungslos an.
    Lynette reichte ihm die Hand. „Machen Sie es gut, Tyler! Bis zum nächsten Mal.“ Sie hielt für ein paar Sekunden seine Hand in

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