Pampelmusenduft (St. Elwine) (German Edition)
Kerlchen, fand Charly, besonders wenn er, so wie jetzt, sie mit einem ganz und gar unschuldigen Lächeln b e dachte.
Während sie Kuchen in sich hinein stopften, kam Angelina auf ihre vorherige Unterhaltung zurück. „Und verrätst du mir, wer der erste Mann in diesem Monat war, der dich umgehauen hat?“
„Häh? Ach so, das war noch in New York“, antwortete Charlotte. „Im Plaza - Hotel, ich besuchte dort meine Freundin Faye. Ihrem Onkel gehört das Haus. Nun, jedenfalls bin ich dort Tyler O´Brian bege g net.“
Angelinas Kuchengabel verharrte plötzlich mitten in der Luft. „Was?“
„Unglaublich.“ Selbst Elizabeth schenkte ihr jetzt ihre volle Aufmerksamkeit.
„Seine Musik ist einfach super“, schaltete sich Josh ein. „Ich habe vergeblich versucht, Tickets für das Benefizkonzert zu ergattern.“
„Tatsächlich? Davon weiß ich ja nichts, Tanner“, rief Liz e r staunt.
„Sollte auch eine Überraschung werden, Doc. Hat nur leider nicht geklappt“, gab er unumwunden zu.
„Ich war auf dem Konzert.“ Es konnte nicht schaden vor seiner Familie ein wenig anzugeben, fand Charlotte. „Ich habe sogar ein Freiticket b e kommen, von ihm persönlich.“
Einen Moment lang wurde sie von allen verblüfft angestarrt.
„Was musstest du denn dafür anstellen, Cousinchen?“, scherzte Joshua.
Woraufhin Elizabeth ihrem Mann mit dem Ellbogen in die Seite knuffte, da sein anzüglicher Ton ihr keineswegs entgangen war. Versöhnlich küsste er sie sanft auf die Nasenspitze. Über ihr Gesicht huschte ein Lächeln. Charlotte beobachtete, wie Liz Augen ihn jetzt anstrahlten. Sie bekam eine kleine Ahnung davon, wie sehr die beiden sich liebten. Wie schön, flüsterte ihr e i ne Stimme zu.
Sie begann diesen Nachmittag zu genießen. Es war heiß, doch bei weitem nicht so schlimm wie in Afrika. Der Kuchen schmeckte köstlich, sie mochte diese Menschen und offensichtlich freuten sich die anderen, sie bei sich zu haben. Sie spürte, wie sich in ihrem Innern eine Anspannung löste, von deren Existenz sie bis zum jetzigen Zeitpunkt nichts g e wusst hatte.
Charlotte wollte unbedingt mehr über ihre neu gewonnene Familie erfahren. Sie wandte sich jetzt an Elizabeth. „Dein Mann nannte dich Doc. Bist du Ärztin?“
„Chirurgin, ja.“
„Tatsächlich? Kein leichter Job für eine Frau, wenn du mich fragst. Unsere Teams in Kenia haben eng zusammen gearbeitet. Ich weiß, wovon ich rede.“
Liz lächelte jetzt zurückhaltend und blies sich eine vorwitzige Locke aus dem Gesicht. „Du hast Recht. Aber es ist auf keinen Fall langweilig und man erlebt einiges.“ Sie grinste zu Josh, der sofort zu hüsteln begann.
„Charly“, rief Angelina dazwischen. „Ich muss unbedingt mehr über Tyler O´Brian erfahren.“
Durch die Hilfsbereitschaft der Tanners hatte Charlotte jetzt einen Anwalt und auch einen Steuerberater. Joshua hatte ihr zugesichert, den Umbau ihrer Praxisräume zu übernehmen. Nach endlosem Wälzen von Katalogen und Prospekten, war es ihr schließlich gelungen, sich für ein Modell ihrer zahnärztlichen Arbeitseinheit zu entscheiden. Mit der Ausstattungsfirma war sie bereits in Kontakt getreten. Vor der Lieferung mussten allerdings neue Wasser- und Stromzuleitungen verlegt werden. Zu diesem Zweck erwartete sie heute eine vor Ort Besichtigung mit Marc Cumberland, Joshuas Freund und Geschäftspartner. Der Projektant war genau der richtige Mann für solche Angelegenheiten, wie ihr Cousin ihr versichert hatte. Er war erst vor zwei Tagen aus seinem Hawaii Urlaub zurückgekehrt. „Ein echtes Sportass.“ Wie Josh ihr erklärte. „Hauptsächlich Wassersport - Segeln, Surfen, Wasserski. Doch hin und wieder auch Beachball oder Rollerskating. Jedenfalls verbringt er seine komplette Freizeit mit körperlicher Ertüchtigung.“
Es blieben ihr noch ein paar Minuten Zeit bis zum Termin mit Cumberland, stellte Charlotte mit einem raschen Blick auf ihre Armbanduhr fest. Sie überprüfte rasch noch einmal ihre Listen und versuchte, eine e r ste vorsichtige Hochrechnung zu überschlagen. Standen die Summen erst fest, würde sie sich nochmals mit Robert Ganderton, ihrem Steuerber a ter, treffen. Erst danach konnte sie sich an die hiesige Bank wenden. Langsam begann ihr vor lauter Zahlen der Kopf zu rauchen. Da klingelte es bereits an der Haustür und sie ging rasch um zu öffnen.
Oh - Adonis, persönlich. Er war nur unwesentlich kleiner als ihr Cousin, j e doch blond.
Marc Cumberland lächelte sie an. „Sie sind
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