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Pampelmusenduft (St. Elwine) (German Edition)

Pampelmusenduft (St. Elwine) (German Edition)

Titel: Pampelmusenduft (St. Elwine) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Britta Orlowski
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Wohngemeinschaft erwähnt hatte. Ihre langjährige Mitbewohnerin hatte die Stadt verlassen und nun standen deren Räume leer. Sie rief rasch Bonny Sue an. Das Telefonat dauerte nicht lange. Schließlich konnte sie Anna zum Schönheitssalon schicken. Sie beschrieb ihr den Weg und drückte ihr hundert Dollar in die Hand.
    „Morgen sprechen wir alles genau ab.“ Charly begleitete sie noch zur Tür. Janet und sie starrten auf die Einfahrt.
    Anna vollführte dort eine Art Freudentanz und stieß ein lautes „Jippi“ aus. Sie hatte einen Job bekommen und obendrein eine Unterkunft. Mit Bonny Sue würde sie sich schon einig werden, davon war Anna überzeugt. Fast hätte sie mitten im Hochsommer ein Weihnachtslied geschmettert, so feierlich war ihr plötzlich zumute. Im letzten Moment hielt sie allerdings etwas davon ab. Vielleicht waren es die Blicke hinter den Gardinen, die sie zu beobachten schienen.
    Charlotte und Janet brachen in Gelächter aus.
    „Also, nun ist aber endgültig Schluss für heute“, befahl Charly. „Haben Sie etwas dagegen, wenn ich Sie noch ein Stück begleite?“
    „Keineswegs, ich bin aber mit dem Rad.“
    „Gerade deshalb“, lachte Charly. „Ich borge mir Berthas alten Drahtesel, der steht in der Garage.“
    „Schwingt sie sich etwa immer noch darauf? Ich meine in ihrem Alter und dann die ... eh .. Körperfülle“, murmelte Janet.
    Charlotte antwortete grinsend: „Nee. Sie benutzt es lediglich um ihre Einkaufstüten anzuhängen.“
     
    Tyler stellte seinen Pick up auf dem Parkplatz des Baumarktes ab. Seit  gestern war er erst wieder in der Stadt. Zu seinem Leitwesen hatte Norman bereits mehrere wichtige Termine für ihn bereitgehalten. Er war gezwungen gewesen, einige Wochen in New York zu verbringen, ob ihm das passte oder nicht. Am Ende ihrer Unterredung hatte es eine unschöne Auseinandersetzung zwischen ihnen gegeben. Dies zum Teil deswegen, weil Tyler darauf bestanden hatte, einige Passagen in seinem Vertrag zu ändern. Er versprach sich davon größere persönliche Freiheit und ein erhebliches Maß an Mitsprache. Es kam zu einem heftigen Streit. Norman war solch offenen Widerstand von seinem Klienten nicht gewohnt. Er lenkte erst ein, als Tyler damit drohte, die Agentur zu wechseln. Sie einigten sich schließlich, doch ein bi t terer Nachgeschmack blieb.
    Ein wunderschöner Tag war in diesem verschlafenen Küstenstädtchen angebrochen. Bereits in aller Frühe hatte er von seinem Fenster aus mehrere Fischreiher beobachten können. Seiner Meinung nach besaßen diese Vögel eine fast majestätische Anmut.
    Nach dem Frühstück hatte er mit Joshua Tanner von Tanner Construction telefoniert. Bereits zweimal hatte er diesen Termin mit der hi e sigen Baufirma von New York aus verschieben müssen. Aber der Mann am anderen Ende der Leitung schien ihm nichts nach zu tragen. Er bot ihm sogar an, noch heute ins Büro zu kommen. Tyler war daraufhin s o fort zu ihm gefahren. Sie waren sich auf Anhieb sympathisch gewesen. Er nannte dem großen, dunklen Mann seine Bedingungen. Tanner verstand und versprach, sobald wie möglich einen Vororttermin zu verei n baren. Danach würde er, Tylers Einverständnis vorausgesetzt, erste En t würfe anfertigen.
    Jetzt wollte Tyler noch einiges an elektrischen Werkzeugen besorgen. Er überlegte, dass es tatsächlich am besten wäre, bald das alte Wohnhaus abzureißen. So wie Joshua Tanner es ihm vorgeschlagen hatte. Sein lange gehegter Traum schien langsam Gestalt anzunehmen. Er pfiff vor sich hin, nahm seine Sonnenbrille ab und legte sie auf den Beifahrersitz, gleich neben die handsignierte Best of CD, die erst in der kommenden Woche offiziell in die Läden kam. Er würde sie Bertha schenken. Jener älteren korpulenten Dame, die ihm in Dr. Svensons Praxis die Hand, oder viel mehr den Kopf gehalten hatte. Unbewusst fuhr er mit der Zunge in das Loch in seinem Kieferknochen. Bertha hatte ja behauptet, sie möge seine Songs. Warum sollte er ihr das nicht abnehmen? Da war eine CD als Dankeschön doch sicher besser, als ein einfaches Autogramm. Bertha besaß allem Anschein nach einen hervorragenden Musikg e schmack. Tyler lächelte. Nun, jedenfalls anders, als diese versnobte Dr. Svenson. Ihm fiel ein, dass er die Zahnärztin noch um die Rechnung bi t ten musste. Dank Normans Organisation hatte er sich nicht um einen weiteren Termin bei ihr kümmern können. Was sich im Nachhinein als unnötig erwies, denn die Fäden hatten sich ganz von selbst gelöst. Die Wunde

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