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Pampelmusenduft (St. Elwine) (German Edition)

Pampelmusenduft (St. Elwine) (German Edition)

Titel: Pampelmusenduft (St. Elwine) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Britta Orlowski
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Wochenenden gab Liz dem Kindermädchen stets frei, da kam ihr Charlys Hilfsangebot gerade recht.
    „Bitte, frag O´Brian und seinen Freund, was sie trinken möchten!“, bat sie Charlotte deshalb.
    „Ich dachte, das hier wird ein kleines Familienbarbecue“, zischte ihre Cous i ne und klang verärgert.
    „Er ist unser neuer Nachbar. Ich habe ihn gestern kurzfristig eingeladen, ganz spontan. Hast du was dagegen? Wenn ich mich recht erinnere, kennt ihr euch bereits.“
    „Schon okay.“ Charly nahm ihre Aufgabe in Angriff, ohne sich näher zu e r klären.
    „Was darf ich Ihnen zu trinken bringen? Ein kühles Bier vielleicht?“
    O´Brian nickte kurz. „Bier wäre nicht schlecht, danke.“
    Tyler vermied es Charlotte direkt anzusehen. Da er noch immer sexuell frustriert war, musste er befürchten, durch ihr Ungetüm von weiter Bluse hindurch zu starren. Die Frau hatte solch eine sagenhafte Figur und zog sich meistens weite Zelte über, ein Jammer. 
    „Bitte sehr, die Herren!“ Schon drückte sie ihnen das eisgekühlte Bier in die Hand.
    Orlando nickte zum Dank. Diese kleine Blondine sah ja zum Anbeißen aus. Allerdings schien sie auf seinen Freund nicht gut zu sprechen zu sein. Zwischen den beiden funkte eine Art elektrische Spannung.
    „Kürzlich surfte ich im Internet.“ Begann sie und schaute dabei mit undurchdringlicher Miene Tyler an. „Wussten Sie“, fuhr sie bereits fort: „Dass Ihr Name auf Tausenden von Websites erwähnt wird?“
    Was sollte das denn jetzt werden, fragte sich Ty. „Nein, das war mir nicht bekannt“, schwindelte er.
    „Sie sind ein Bandmitglied, nicht wahr?“, Charly wandte sich an Orla n do. „Ich habe das nachgelesen. Die Fotos sind gut getroffen.“
    „Danke, ich nehme das als Kompliment“, antwortete er grinsend.
    Sie sah jetzt wieder zu Tyler. „Es würde mich interessieren, wie viel es ei n bringt, sich für solche Art Fotos zur Schau zu stellen.“
    Er musterte sie leicht irritiert und nippte an seinem Bier.
    „Tun Sie nicht so unschuldig!“, konterte sie sofort. „Da gibt es zum Beispiel eines, auf dem Sie nichts als tief auf Ihren Hüften sitzende Jeans tragen. Sogar die Knöpfe vom Hosenschlitz sind geöffnet, gerade noch eben bis zur Grenze der Schicklichkeit. Eine schöne Art so sein Geld zu verdienen, hm. Ich wette, die Fotografin hatte ihre helle Freude an diesem Tag.“
    „Die Fotografin war ein Er, falls es Sie wirklich so brennend interessiert.“ Er ahnte, dass es weniger die Fotos waren, die sie in Rage brac h ten, als vielmehr immer noch ihre letzte Begegnung und zwar die Epis o de mit ihren Tampons.
    „Wahrscheinlich ein schwuler. Man fühlt sich als Promi ungemein toll, was? Wie haben Sie es angestellt, dass Elizabeth Sie hier als VIP- Gast begrüßt? Ich verrate Ihnen mal was. Auf mich macht das jedenfalls nicht den geringsten Eindruck. Ich bin in Kalifornien aufgewachsen. Genauer gesagt in Orange County, einer sehr noblen Gegend. In unmittelb a rer Nachbarschaft befanden sich übrigens die Häuser von Elizabeth G e orge und auch T. Jefferson Parker, beides großartige Schriftsteller. Sie müssen entschuldigen, Rockstars lesen wahrscheinlich keine guten B ü cher.“
    „Habe ich irgendwas verbrochen, oder sind Sie im allgemeinen sauer?“, meinte Tyler gelassen. „Hat Ihr Freund, der Sheriff, Sie versetzt?“ Aha, ihr leichtes Zusammenzucken verriet ihm, dass er damit wohl ins Schwarze g e troffen hatte.
    „Einer muss ja gewissenhaft für die Sicherheit in dieser Stadt sorgen, nicht wahr“, schnappte sie sofort. „Wenn Don allerdings gewusst hätte, dass Sie hier aufkreuzen, hätte er sich die Streife durch den Ort sparen können. Wo doch die bösen Buben in Tanners Garten sitzen, na so was. Apropos da fällt mir ein, was macht eigentlich Ihr kleiner Dieb?“
    O´Brian verzog keine Miene, ein wahres Muster an Selbstbeherrschung. Charlotte war tatsächlich beeindruckt. Er informierte sie sogar äußerst sachlich über Ryans Aufenthaltsort und die Bedingungen, die daran geknüpft waren. Ärgerlich stellte sie fest, dass es ihm, wenn auch unbewusst, gelungen war, sie zu verunsichern. Charly wollte sich erst gar nicht vorstellen, wie verloren sich ein Kind in dieser Situation fühlen mochte. Drei Tage keinen Kontakt zur Außenwelt. Wer war denn nur auf so eine absurde Idee gekommen? Eine traurige Geschichte, sinnierte sie und die Welt war voll davon. Eine flüchtige Sekunde lang, entdeckte sie tiefe Niedergeschlagenheit in O´Brians Zügen. Sie

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