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Pandablues: Roman (German Edition)

Pandablues: Roman (German Edition)

Titel: Pandablues: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Britta Sabbag
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mit Krankheiten, denn Finn hatte so ziemlich alles gehabt, was die westeuropäische Krankheitspalette zu bieten hatte.
    »Du bist schwanger, keine Frage.« Trines Diagnose kam schnell, ohne Zweifel und vor allem grausam.
    »Bitte? So ein Quatsch! Ich nehme die Pille. Und zwar jeden Tag!«
    »Ach«, seufzte Trine, »noch nie was von ›Tropis‹ gehört? Das wäre aber auch zu schön! Ein süßes, dickes Baby … Wir beide als junge Mütter … Na ja, ich jedenfalls … Hach! «
    »Trine! Du kannst deine vollkommen unrealistische und weltfremde Schwärmerei direkt wieder einstellen. Ich will erstens keine Kinder und erst recht nicht nach der schrecklichen Nahtoderfahrung gestern. Und zweitens kann ich gar nicht schwanger sein, also bin ich es auch nicht.«
    »Dann mach doch zur Sicherheit einen Test. Wenn du dir schon keine Sorgen darüber machst, dann mach es wenigstens für mich. Ich würde mich ja so freu …«
    »Trine!«
    Poeh! Meine Freunde sind manchmal eine echte Strafe!
    »Eins mit so dicken Bäckchen … und so dicken Ärmchen … und so dicken Beinch …«
    »Ja ja, schon gut! Ich mach einen«, sagte ich resigniert. »Aber nur, um dir zu beweisen, dass du im Unrecht bist. Und endlich mit deinem dämlichen Babygeschwafel aufhörst!«
    »Also Eric würde sich sicher …«
    »Nein!«
    »Na gut. Aber du rufst mich an, wenn du ihn hast«, kommandierte Trine noch, bevor Elmo unser Gespräch durch lautes Brüllen unterbrach. »Wir machen ihn dann zusammen am Telefon!«
    »Nie und nimmer nehme ich dich mit aufs Klo!«, brüllte ich im Wettstreit gegen den quakenden Elmo in den Hörer. »Du bist ja völlig wahnsinnig!«
    »Und nimm den mit dem Erdbeergeschmack!«, brüllte Trine hinterher. »Der ist der Beste!«
    Es gibt Schwangerschaftstests mit Erdbeergeschmack? Wie cool ist das denn?!
    Vor der Apotheke angekommen, blieb ich am Schaufenster stehen.
    Will ich wirklich einen Test machen? Was ist, wenn er positiv … nein! Das wird er ganz sicher nicht sein!
    Mein Blick blieb an einer Pappschildwerbung in der Auslage hängen, auf der eine gequält aussehende Frau mit herunterhängenden Mundwinkeln abgebildet war. Daneben stand in großen Lettern: »Alles zum Kotzen? Todmüde und mies drauf? Herzlichen Glückwunsch! Sie sind schwanger!«
    Scheiße!!!
    »Einmal den Schwangerschaftstest mit dem Erdbeergeschmack, bitte!«, gab ich meine Bestellung auf.
    Ich war nicht sicher, ob das riesige Damokles-Schwert hinter dem bebrillten, etwas unsicheren Apotheker-Azubi wirklich in Zeitlupe hin- und herschwang oder ob ich es mir lediglich einbildete.
    Verwirrt sah mich der Junge an. »Bitte?«
    »Der soll der Beste sein«, begann ich zu erklären, als eine freundlich lächelnde Apothekerin hinter ihm auftauchte.
    »Der ist wirklich der Beste«, sagte sie augenzwinkernd. »Außerdem ist er ab-so-lut wasserfest. Wenn der zwei Striche anzeigt«, sie deutete eine Siegerfaust an, »Mann, Baby, dann sind Sie’s!«
    »Über einen Strich würde ich mich weitaus mehr freuen«, gab ich trocken zurück.
    Schon wieder diese Striche-Sache! Dass die dämliche Pharmazie-Branche aber aus allem direkt wieder eine eigene Wissenschaft machen muss!
    Ich konnte mich noch genau daran erinnern, wie Finn damals als zartrosa Strichlein angezeigt wurde und Trine zuerst dachte, dass sie gar nicht schwanger sei, bis wir dann die Packungsbeilage lasen und feststellten, dass es hier andersrum war und demzufolge ein Strich »schwanger« bedeutete.
    Ich fragte mich immer wieder, warum sie nicht einfach ein nettes Stimmchen, ähnlich wie beim Navigationsgerät, einbauen konnten, das ein vorwurfsvolles »Volltreffer!« oder ein fröhliches »Glück gehabt!« von sich gab? Ich meine, zum Mond fliegen konnten wir ja auch?!
    »Gut, ich nehme ihn«, sagte ich.
    Im Büro angekommen, schmiss ich erst mal meine Tasche auf den Schreibtisch und warf den PC an. Zuallererst würde ich jetzt einen schönen Cappuccino trinken.
    Da klingelte mein Handy.
    »Bist du schon drin?« Es war Trine.
    »Wo drin?«
    »Na, im Klo!«
    Ich fasste es nicht. »Trine!«
    »Was denn?«
    »Ich nehm dich nicht mit aufs Klo! Ich bin keine dreizehn mehr!«
    »Du hast das noch bis dreizehn gemacht?«, fragte meine Freundin mich mit vorwurfsvoller Stimme.
    »Mann, Trine!«
    »Los jetzt«, sagte sie hektisch, »Elmo schläft gerade. Wir haben ein Zeitfenster von höchstens zwanzig Minuten!«
    »Ich nehm dich aber nicht mit aufs …«
    »Charly, ich will auch keine Videotelefonkonferenz machen! Also

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