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Pandaemonia 02 - Die Stadt der Seelen

Pandaemonia 02 - Die Stadt der Seelen

Titel: Pandaemonia 02 - Die Stadt der Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Lode
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erreichten sie die Eingangshalle des Palasts und machten sich auf den Weg zum Kuppelsaal. Das Anwesen glich einem summenden Bienenstock. Sämtliche Bedienstete
waren auf den Beinen und durchsuchten jedes Zimmer, jeden Schrank, jeden Winkel nach dem Buch.
    Sie fanden Lady Sarka im Kuppelsaal, wo sie gerade Cedric anherrschte. Bleich und sichtlich um Haltung bemüht schlich der Hausdiener davon.
    »Endlich«, sagte die Lady, als Jackon, Umbra und Corvas hereinkamen. »Dieser Narr kann das Buch nirgendwo finden. Ich hoffe, eure Suche war ergiebiger.«
    »Vielleicht«, erwiderte Umbra. »Jackon scheint etwas Interessantes herausgefunden zu haben.«
    Stockend begann Jackon zu berichten. Er war so durcheinander, dass er kaum einen klaren Satz zu Stande brachte, bis Lady Sarka schließlich die Geduld verlor und ihn heftig anfuhr. Er riss sich zusammen und erklärte in knappen Worten, was er in der Sternwarte festgestellt hatte. Umbra ergänzte die Vermutungen, die Corvas und sie daraus abgeleitet hatten.
    Lady Sarkas Miene war so unbewegt wie eine Maske.
    »Quindal ein Verräter?«, sagte sie nach einer Weile. »Nein, das glaube ich nicht. Der Mann war immer loyal. Außerdem lebt er für seine Arbeit. Er würde sie niemals leichtfertig aufs Spiel setzen.«
    »Noch wissen wir zu wenig«, räumte Umbra ein. »Aber nach dem jetzigen Kenntnisstand können wir nicht ausschließen, dass Quindal etwas mit dem Verschwinden des Buchs zu tun hat.«
    »Schon wieder eine Verschwörung?«, fragte Lady Sarka gedehnt.
    »So lange das Buch verschwunden bleibt, sollten wir davon ausgehen, dass jemand es gestohlen hat, um den Quell Eurer Macht offenzulegen.«
    »Angenommen, ihr habt Recht und Quindal steckt dahinter – warum hat er nicht längst etwas unternommen? Immerhin hat er das Buch seit ein paar Wochen.«

    »Vielleicht hat er Schwierigkeiten, es zu entziffern«, sagte Umbra. »Wenn ich mich richtig erinnere, ist es in einer Sprache geschrieben, die in Bradost nur eine Hand voll Leute beherrschen. «
    Um den Quell Eurer Macht offenzulegen … Jackon versuchte, sich vorzustellen, welche Auswirkungen dies haben würde. Die Menschen liebten den Phönix. Jedes Jahr am Phönixtag beteten sie für seine Rückkehr. Wenn sie herausfanden, dass Lady Sarka hinter seinem Verschwinden steckte und ihn gewissermaßen versklavt hatte … Die Folgen wären nicht auszudenken.
    Und hinter alldem steckte Liam. Liam, dem er immer vertraut hatte, um den er bis zum heutigen Tag trauerte.
    Es konnte sich nur um ein Missverständnis handeln, um einen schrecklichen Irrtum. Für all das musste es eine andere Erklärung geben.
    »Am wichtigsten ist jetzt, dass wir das Buch finden, bevor man es gegen Euch verwendet«, fuhr Umbra fort. »Wenn unsere Annahmen zutreffen, gibt es zwei Möglichkeiten, was damit passiert ist. Erstens, Quindal und seine Tochter haben es mitgenommen. Zweitens, es ist mit Liam verbrannt.«
    »Es gibt noch eine dritte Möglichkeit«, erwiderte Lady Sarka. »Das Buch ist bei dem Jungen.«
    »Aber Liam ist tot.«
    »Nein. Er lebt. Andernfalls wäre sein Seelenhaus längst verschwunden. Wenn ich Jackon richtig verstanden habe, war es heute Nacht noch da.«
    Es dauerte eine Weile, bis die Worte von Lady Sarka zu Jackon durchsickerten. Liam … lebte ? Aber das war nicht möglich. Seth hatte ihn umgebracht. Alle, die dabei gewesen waren, hatten das bestätigt.
    »Corvas und Amander haben gesehen, wie der Incubus ihn verbrannt hat«, beharrte Umbra. »Das kann er unmöglich überlebt haben.«

    »Ich weiß nicht, was ihr gesehen habt«, sagte die Lady. »Der Kuppelsaal war voller Ghule. Überall Geschrei und Chaos. Vielleicht konnte der Junge fliehen, bevor das Feuer ihn erwischt hat. Jedenfalls ist er am Leben. Sein Seelenhaus beweist das.«
    Alles um Jackon herum begann sich zu drehen. Die Präsenz, die er Nacht für Nacht in Liams Seelenhaus spürte, das Gefühl, sein Freund sei in der Nähe und höre ihm zu – all das hatte er sich nicht eingebildet.
    Liam lebte.
    Tief in seinem Innern hatte er es immer gewusst. Er war nur nicht bereit gewesen, es zu glauben, denn er hätte die Ungewissheit nicht ertragen.
    Er wandte den Blick ab, damit die anderen nicht sahen, wie sich seine Augen mit Tränen füllten.
    »Aber sein Seelenhaus ist leer«, sagte Umbra. »Wenn der Junge nicht tot ist, wieso träumt er nicht mehr?«
    »Woher soll ich das wissen?«, erwiderte Lady Sarka gereizt. »Vielleicht hat er herausbekommen, über welche Kräfte Jackon

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