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Pandaemonia 03 - Phoenixfeuer

Pandaemonia 03 - Phoenixfeuer

Titel: Pandaemonia 03 - Phoenixfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Lode
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Verstohlen huschte er den Gang hinauf, bis er einen Blick in die Zisterne werfen konnte.
    Das Licht kam aus dem Zugang auf der anderen Seite des gewaltigen Raums und tastete wie ein Finger über Wände und Rippenbögen. Männer standen dort und stritten. Das Wasserrauschen war viel zu laut, als dass er sie hätte verstehen können. Ihren Gesten entnahm er, dass sie diskutierten, ob sie über den Sims gehen sollten oder nicht.
    Schließlich setzte einer der Männer einen Fuß darauf und befahl den anderen mit einer herrischen Handbewegung, ihm zu folgen. Jackon hielt den Atem an, als er den Helm, die Hakenlanze und den Filzmantel des Mannes sah.
    Ein Geheimpolizist! Corvas hatte sie gefunden.
    Jackon wirbelte herum und hastete durch den Tunnel zurück, so schnell es die Finsternis zuließ. Wie war das nur möglich? Sie hatten doch alles dafür getan, dass niemand erfuhr, wo sie sich versteckten!
    Er hatte sich den Weg eingeprägt und hätte eigentlich in der Lage sein müssen, sich zurechtzufinden, indem er seine Schritte zählte und sich an den Wänden entlangtastete. Aber er war aus der Übung. Mehrmals fiel er hin oder prallte schmerzhaft gegen einen Mauervorsprung, bis er endlich das Licht ihres Verstecks erblickte.
    Ruac, der wie immer vor dem Eingang lag, hob den Kopf, als er an ihm vorbeirannte und nach drinnen stürmte.
    »Nedjo! Godfrey! Wir müssen sofort verschwinden. Die Geheimpolizei! Sie hat uns gefunden!«
    Die beiden Männer kamen aus den Nebenräumen. Nedjo hielt in der einen Hand einen öligen Lappen und in der anderen seinen Dolch. »Die Geheimpolizei? Das kann nicht sein.«
    »Doch! Sie sind schon im Hauptsammler. Beeilt euch!« Der Manusch stieß einen Fluch aus und begann, seine Habseligkeiten zusammenzuraffen.
    »Dafür haben wir keine Zeit!«, schrie Jackon. »Zur Treppe, schnell!«
    Endlich erkannten die beiden den Ernst der Lage. Gemeinsam mit Ruac folgten sie ihm durch die Kammern zu den Stufen, die zum Wasserturm hinaufführten.
    »Wir müssen die Tür aufbrechen. Das ist unsere einzige Chance.«
    »Lass mich das machen«, sagte Nedjo und eilte die enge Treppe hinauf. Gerade als er bei der Tür ankam, erzitterte diese unter einem heftigen Stoß. Raue Stimmen drangen durch das Holz.
    Entsetzen packte Jackon. Sie waren umzingelt.
    »Was machen wir jetzt?«, schrie Nedjo. »Godfrey, du musst etwas unternehmen!«
    Der Aethermann überlegte. Wie schaffte er es, selbst in dieser Situation so ruhig zu bleiben? »Durch die Kanäle«, entschied er. »Vielleicht finden wir einen anderen Fluchtweg.«
    »Aber wir wissen doch nicht, wo die Gänge hinführen«, erwiderte Jackon und wünschte, er hätte die Umgebung schon gestern erkundet. »Wir könnten in einer Sackgasse landen.«
    »Eine andere Möglichkeit haben wir nicht. Kommt.«
    Die Geheimpolizisten hämmerten gegen die Tür. Nicht mehr lange, und sie würde nachgeben.
    Jackon und seine Gefährten hetzten zum Ausgang des Verstecks. Als er nach draußen stürzte, sah er, dass Lampenschein durch den Tunnel irrlichterte. Sie kamen zu spät — die Soldaten waren noch höchstens vierzig oder fünfzig Schritt entfernt.
    »Im Namen der Lordkanzlerin«, rief jemand, »ihr seid verhaftet!«
    Jackon hätte schreien mögen. Sie hatten die Geheimpolizei übertölpelt, waren aus dem Ministerium der Wahrheit geflohen — und nun das.
    »Wir müssen kämpfen«, sagte Nedjo und rang plötzlich um sein Gleichgewicht. Der Boden fing an zu wackeln. Aus der Ferne erklang ein Grollen.
    »Was ist das?«, keuchte der Manusch und stützte sich mit einer Hand an der Wand ab. Von der Decke rieselte Staub. »Ein Erdbeben«, sagte Godfrey.
    »Ein Erbeben?«, schrie Jackon. »Wie, bei allen Dämonen ...« Die Frage blieb ihm im Hals stecken, als ein zweiter Erdstoß den Tunnel erschütterte. Er war weit heftiger als der erste. Jackon prallte gegen die Wand und fiel zu Boden. Er konnte förmlich spüren, wie die Felsen tief unter ihm von unfassbaren Kräften verschoben wurden.
    So etwas hatte es noch nie gegeben. In all den Jahren nicht, in denen er in den Kanälen gelebt hatte.
    Nedjo kam zu ihm, taumelnd wie auf dem Deck eines schlingernden Schiffs, und half ihm auf. Er rief etwas, doch ein ohrenbetäubendes Donnern übertönte seine Worte.
    Steine regneten von der Tunneldecke und fielen platschend in den Kanal, keine zehn Schritte von ihnen entfernt, eine ganze Lawine aus geborstenem Mauerwerk, Erde und Geröll. Die Soldaten schrien, das Licht ihrer Lampe erlosch.
    »Wir

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