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Pandaemonia 03 - Phoenixfeuer

Pandaemonia 03 - Phoenixfeuer

Titel: Pandaemonia 03 - Phoenixfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Lode
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Quindal, der mühsam um Geduld rang, »aber wenn du uns nicht nach Yaro D'ar bringst, wirst du erst recht ruiniert sein. Dann ist ganz Bradost verloren, verstehst du? Ganz Bradost! Und der Rest der Welt vermutlich auch.«
    Das überzeugte Khoroj nicht. Liam, Vivana und Quindal redeten weiter auf ihn ein, und der Wortwechsel wurde von Minute zu Minute heftiger. Jackon hätte seinen Freunden gerne geholfen, doch er wusste nicht, wie. Er ließ seinen Blick durch das exotisch eingerichtete Zimmer wandern. Der Palast erfüllte ihn immer noch mit Staunen, so sehr, dass er sogar seine Angst vor den Dämonen vergaß. Ein schwimmendes Haus! So etwas hätte er nie für möglich gehalten.
    Während seine Gefährten mit Khoroj stritten, sah er sich eine Vitrine mit seltsam geformten Glaskelchen an. Ihr Gastgeber musste unvorstellbar reich sein, dass er sich all diese wunderbaren Dinge leisten konnte.
    Er schaute aus dem Fenster und bemerkte Lichter draußen auf dem Wasser. Ein Boot. Es war noch weit weg, schien aber näher zu kommen.
    Ein ungutes Gefühl fuhr ihm in den Magen. Leider war es zu dunkel, als dass er Einzelheiten hätte erkennen können. »Lucien, komm mal her.«
    Der Alb trat zu ihm ans Fenster und spähte mit seinen scharfen Augen hinaus. »Corvas!«, keuchte er. »Er hat uns gefunden!«
    Ihre Gefährten stürzten zum Fenster.
    »Wie ist das möglich?«, rief Liam mit schreckgeweiteten Augen. »Wie hat er herausgefunden, wo wir sind?«
    Lucien und Nedjo zogen ihre Waffen. Quindal fluchte derb und fuhr zu Khoroj herum. »Bitte, Vorod, du musst sofort ...«
    »Ja«, stieß der Südländer hervor. »Zum Luftschiff, schnell!«
    Sie ließen alles stehen und liegen und stürmten nach draußen. Motorengeräusche näherten sich dröhnend der Insel. Nun konnte Jackon das Boot genauer erkennen. Es war ein aetherbetriebener Kutter, dessen Heckschraube das Wasser aufwühlte. Aus einem Schornstein quoll goldener Dampf.
    Auf dem Deck standen Corvas, Umbra und mehrere Spiegelmänner.
    Der Kutter war verdammt schnell. Als Jackon und seine Freunde die Treppe zur Landeplattform hinaufrannten, trennten ihn nur noch fünfzig, sechzig Schritt von der schwimmenden Insel.
    Khorojs Leibwächter begannen, hektisch die Haltetaue zu lösen. Der Südländer öffnete die Luke der Gondel.
    »Heißt das, du hast deine Meinung geändert?«, fragte Quindal atemlos.
    »Glaubst du, ich lasse zu, dass Corvas euch zu fassen bekommt? Los, rein mit euch!«
    Es gab Gedränge, als alle gleichzeitig versuchten, in die Gondel zu klettern. »Der Reihe nach!«, rief Khoroj. Vivana schlüpfte als Erste hinein.
    Der Aetherkahn drosselte seine Geschwindigkeit. Corvas und Umbra sprangen über die Bordwand auf die Insel, gefolgt von sechs Spiegelmännern mit gezückten Rabenschnäbeln. Khorojs Leibwächter zogen ihre Pistolen und eröffneten das Feuer. Schüsse peitschten über die Insel und zwangen Corvas und Umbra, hinter den Mantikorfiguren am Anlegesteg in Deckung zu gehen.
    Die Spiegelmänner jedoch ließen sich von dem Kugelhagel nicht aufhalten. Sie teilten sich in Dreiergruppen auf und stürmten zu den beiden Freitreppen. Lucien stellte sich ihnen mit gezückten Messern entgegen, wich dem geschwungenen Rabenschnabel des vordersten aus und schlitzte ihm mit seinem Messer die Kutte auf. »Nedjo, da rüber!«, brüllte er. Der Manusch stürzte zur Treppe auf der anderen Seite der Plattform, schoss einem Spiegelmann ins Gesicht, sodass dessen Maske in tausend Splitter zerbarst, und schwang seinen Säbel, um die Geschöpfe zurückzutreiben. Auf den engen Treppen konnten die Spiegelmänner ihre zahlenmäßige Überlegenheit nicht ausnutzen, was Lucien und Nedjo einen kleinen Vorteil verschaffte. Aber ewig würden sie die Maskierten nicht aufhalten können.
    Jackon sprang zur Seite, als ein riesiger Schatten an ihm vorbeirauschte. Es war Ruac, der die ganze Zeit unauffällig auf der Plattform gesessen hatte. Der Lindwurm machte sich sichtbar und stieg mit ausgebreiteten Schwingen in die Luft auf. Im Sturzflug schnappte er nach einem Spiegelmann, doch der Maskierte duckte sich rechtzeitig. Ruac schoss über das Boot hinweg, flog einen weiten Bogen und kam zurück.
    Khoroj war in der Gondel verschwunden. Die Scheinwerfer des Luftschiffs flammten auf, und die Propeller begannen sich summend zu drehen.
    Jackons Gedanken rasten. Er wusste, er sollte so schnell wie möglich in die Gondel steigen, doch er konnte nur dastehen und zu Umbra glotzen, die hinter der Statue

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