Pandaglueck
mich. Er hat seine unglaublich sexy aussehenden Hä nde, lässig in seine Hose gesteckt und lächelt mich voller freudiger Erwartung an. Ich bin überrascht überhaupt atmen zu können, da mein Körper sich erst einmal an die Gefühle, die sich bei seinem Anblick in mir regen, gewöhnen muss.
„ Wie geht’s unserem Freund Norbert?“, fragt er nach einer kurzen Pause. Ich bin über seine Frage erstaunt, da er meine erste Verabredung ist, die aktiv auf meinen Job zu sprechen kommt. Na gut, fairerweise muss ich zugeben, dass er der Erste ist, der weiß, welcher beruflichen Tätigkeit ich nachgehe.
„ Dem geht es sehr gut. Noch habe ich es nicht geschafft irgendein Tier im Zoo aufgrund meiner Tollpatschigkeit umzubringen.“ Alex lacht kurz auf.
„ Du kümmerst dich also um die Nashörner im Zoo?“ Ich schüttle den Kopf.
„ Ich betreue die beiden Pandabären. Ich war nur gezwungen dem Tierarzt zu helfen, da seine Assistentin im Urlaub ist.“ Ich sollte vielleicht das Thema wechseln. Wenn ich wieder das Wort ‚Kacke‘ in den Mund nehme, werde ich den Abend nicht überstehen. Ich bezweifle sowieso, dass ich morgen früh noch lebe. Entweder bringt mich die Scham, über eine von mir höchstpersönlich herbeigeführte Katastrophe um oder es sind diese ungewohnten Gefühle in meinem Bauch, die mich vorzeitig ins Grab bringen.
„ Warst du schon im Zoo?“, frage ich, in der Hoffnung dadurch das Thema zu wechseln.
„ Nein, leider noch nicht“, antwortet er. „Ich finde Tiere aber sehr faszinierend. Man kann unheimlich viel von ihnen lernen, wenn man sich die Zeit nimmt, sie zu beobachten oder sich mit ihnen zu beschäftigen.“
„ Ja, dem stimme ich voll und ganz zu. Wenige Menschen sehen das so.“ Während ich antworte, mustere ich ihn erneut von Kopf bis Fuß. Ich habe jetzt alles erwartet, außer, dass er tierlieb ist. Er sieht absolut nicht aus wie jemand, der eine ausgeprägte Tierliebe pflegt.
„ Als kleiner Junge wollte ich immer einen Hund haben und ihn Rex nennen.“
Ich pruste los. „ Rex?“
„ Ja, Rex.“ Er stimmt in mein Lachen mit ein. „Irgendwie bin ich froh, dass ich keinen Hund hatte und ihm diesen Namen ersparen konnte.“
„ Ich hatte eine Katze, die Pussy hieß.“ Jetzt ist es Alex, der laut loslacht.
„ Ernsthaft?“, fragt er mit einem breiten Grinsen im Gesicht.
„ Ja, ernsthaft. Mein damaliger Schwarm in der Grundschule hat mir erzählt, dass Pussy auf Deutsch Katze heißt. Was ja auch stimmt. Und als meine Eltern, dann endlich auf das Drängen von mir und meiner Schwester hin eine Katze anschafften, nannten wir sie voller Stolz Pussy. Unsere Eltern versuchten uns davon abzuhalten, aber ich und meine Schwester können sehr bockig und stur sein. Zwei Jahre später waren wir alles andere als Stolz auf unsere Namensgebung. Wir haben alles versucht, sie auf einen anderen Namen zu trimmen. Sie liebte aber den Namen Pussy. Das Schlimmste jedoch war, dass sie sich immer gerne in den Nachbarsgärten herumtrieb und wir im halben Dorf nach ihr rufen mussten.“
„ Ich muss ehrlich sagen“, japst Alex. „Das ist wirklich gut!“
„ Irgendwie schon“, stimme ich lachend mit ein.
Es lä uft gut! Es läuft absolut perfekt! Worüber habe ich mir den ganzen Morgen Sorgen gemacht? Das funktioniert bis jetzt wahnsinnig gut! Er bringt mich zum Lachen, ich bringe ihn zum Lachen. Besser kann es doch gar nicht laufen! Selbst meine zwei Kilo zu viel sind mir mittlerweile so was von egal. Von Nervosität und Panik ist weit und breit keine Spur mehr. Die Anspannung des Tages wurde erfolgreich von einem heißen Prickeln ersetzt.
„ Du hast also eine Schwester?“, fragt Alex nach einer Weile, als er wieder Luft bekommt.
„ Ja, Miriam. Sie ist die Ältere und die Hübschere von uns beiden.“
„ Also älter vielleicht, aber hübscher bestimmt nicht“, sagt er zu mir gewandt und zwinkert mir lächelnd zu. Sofort werde ich rot. Noch nie habe ich ein so süßes Kompliment bekommen. Noch nie habe ich überhaupt so ein Kompliment bekommen! Mein Prickeln im Bauch verwandelt sich in einen wahren Tsunami. Damit er nicht sieht, dass ich bei so was bereits rot anlaufe, schaue ich schnell wieder nach vorne und fahre fort.
„ Sie ist eine erfolgreiche Architektin und lebt momentan in New York. So, wir sind da“, sage ich und bleibe vor dem einzigen Restaurant stehen, das ich in ganz Berlin kenne. Naja gut, das einzige Restaurant, von dem ich weiß, dass ich mir ein Essen für zwei
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