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Pandoras Kuss

Pandoras Kuss

Titel: Pandoras Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emilia Polo
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auch nur innerhalb desselben Sonnensystems aufhielten.
    Die Blonde rührte sich nicht, bis Persephone draußen war und die Tür hinter sich geschlossen hatte. Erst dann trat sie zu mir und löste meine Fesseln. Taub fielen meine Arme an mir herab. Ein unang enehmes Kribbeln kroch darüber, sowie ich sie instinktiv warm zu reiben begann. 
    Wie lange war ich in dieser Haltung gefesselt gewesen?
    Zwanzig Minuten?
    Weniger?
    Ich trat aus dem Ring zerschnittenen Stoffes, der zu meinen Füßen auf dem Holzboden lag.
    Auf eine verrückte Weise hatte dieser Schritt etwas Symbolisches. Beinah als ließ ich damit einen Teil meines gewohnten Lebens zurück.
    Ich hoffte inständig unter der Ha ube auf dem Kleiderständer verberge sich mehr, als bloß irgendwelche Dessous.
    Ich nahm zwar nicht an, dass die dunkle Fee mich wirklich nackt zurück auf die Straße schicken würde , andererseits war ihr so ziemlich alles zuzutrauen.  Bestimmt hätte sie ihren Spaß daran, mich nackt an der Hundeleine über den Place de l’Opera führen zu lassen. (Ich hätte deutlich weniger Freude daran gehabt.)
    Doch m eine Sorgen waren unbegründet.
    Das enthielten die restlichen cremefarbenen Kartons auf dem rotbetuchten Altar: ein Minikleid, Stretch, weiß, ein Gürtel, schwarz, Lackleder, ziemlich breit mit einer silbernen Schnalle, außerdem ein Paar Pumps mit mittelhohen Absätzen. Doch da waren weder ein Höschen, noch ein BH.
    Die Blonde war so zuvorkommend nicht darauf zu bestehen, dass ich weiterhin die Hundeleine an dem Halsband trug, während ich Persephones Präsente anlegte.
    Immer noch war ich so erregt, dass meine Nippel steif gegen den Stoff des Kleids rieben. Die plötzliche Kühle eines Luftzugs, der durch die Fenster in den Raum strich, jagte mir Stromstöße der Erregung durch den Leib, als er auf meine entblößte Scham traf.
    Mein feuchtes Haar verschwand unter dem schwarzen Seidenschal, der zuvor als Augenbinde gedient hatte.
    „Ich will Sie neben mir mit dem Geruch nach Schweiß und unerfülltem Begehren auf Ihrer Haut“ – das wenigstens konnte die dunkle Fee haben.
    Auf dem Weg zur Tür warf ich einen letzten zufälligen Blick in den Spiegel: Das Magazinmodel und ihr weißes Pummelchen.
    Es war mir so scheißegal.
    Draußen im Flur waren weder der Schwarze, noch irgendeines der beiden Mädchen zu sehen.
    Dafür erwartete uns Persephone mit einer Zigarettenspitze zwischen den Lippen. Die Asche ihrer langen dünnen Zigarette entsorgte sie nachlässig im geöffneten Mund des noch immer nackten aschblonden Mannes.
    „Schön herunterschlucken!“, flüsterte Persephone und tätschelte dem Mann den Kopf.
    Nicht nur sein Hundeblick bewies, wie glücklich er über seinen Posten als Aschenbecher war.
     
     
    24.
    Der Wagen war ein riesiger antiker Mercedes und gesteuert wurde er von dem großen Schwarzen, der zu seinem Anzug doch tatsächlich eine farblich passende Schirmmütze trug.
    Der Oldtimer war deutlich geräumiger als moderne Limousinen. Persephone saß regungslos neben mit im Fond. Sie saß steif und aufrecht mit erhobenem Kinn in den Lederpolstern. Eine breite Sonnenbrille verdeckte ihre Augen und ihre Hände lagen züchtig nebeneinander in ihrem Schoß. 
    Seit wir eingestiegen waren hatte sie kein Wort gesagt. 
    Mir kam das entgegen.
    Ich hätte auch gar nicht gewusst, worüber ich mit ihr hätte reden sollen. Denn alles, was ich ihr vielleicht zu sagen gehabt hätte, hätte sie bestimmt nicht hören wollen.
    Die dunkle Fee war ein Rätsel für mich und ich glaubte inzwischen, dass sie es besser auch weiterhin blieb. Wenigstens solange, bis ich meinen Teil der Vereinbarung erfüllt hatte. Danach jedoch, das schwor ich mir, würde ich einen Weg finden, sie spüren zu lassen, was ich wirklich von ihr und ihren verdrehten Fantasien hielt. Sie mochte diese schamlose kleine Hexe in mir erweckt haben, von der ich ohne sie nicht geahnt hätte, dass ich sie überhaupt in mir trug. Dennoch war das lange kein Grund ihr dafür dankbar zu sein.
    Nur eine Frage hätte ich ihr für mein Leben gern gestellt, könnte ich nur sicher sein, dass sie sie aufrichtig beantwortete. Die Frage war nicht sonderlich kompliziert. Sie lautete: Wie zur Hölle hatte sie mich so sicher durchschauen können? Trug ich etwa irgendein Mal auf der Stirn, das für alle außer den Eingeweihten unsichtbar war? Hatte mich irgendetwas in meiner Haltung verraten? Existierte  vielleicht irgendwo eine Akte, aus der sie es entnommen hatte?
    Ich hatte

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