Pandoras Kuss
Mädchen, wie sie sich an meinem Mund pressten, über meinen Bauch und meine Brüste wischten und möglicherweise fühlte ich dann sogar, wie ihre Finger zwischen meine Schamlippen schlüpfen.
W er weiß?
Auch das war ja möglicherweise nur ein Traum in einem Traum.
Dann waren es womöglich die schönen Hände eines großen Mannes, die mich ergriffen und fest um meinen Po legten, bevor seine Zunge die meine berührte, er mich erhob und - endlich, endlich - sein Stängel den Weg in meine bereitwillig geöffnete Blüte fand.
26 .
Samstagmorgen.
Obwohl ich mich nicht erinnern konnte, wie und wann ich ins Bett kam, daran, was gestern geschehen war, konnte ich mich sehr gut erinnern.
Eigentlich war meine Erinnerung heute Morgen sogar klarer als gestern Nacht. Das Bild, wie sie ihre Finger nacheinander zwischen ihre wundrandrot geschminkten Lippen schob, um sie dann genüsslich abzulecken, erschien jetzt sogar deutlich in meiner Erinnerung auf, als gestern Abend.
Die dunkle Fee tat nichts – NICHTS – ohne Grund und ohne es sich zuvor sehr exakt in allen Konsequenzen überlegt zu haben.
Was sie da gestern in dem Wagen mit ihren Fingern getrieben hatte kam mir heute Morgen vor wie der Höhepunkt, auf den hin alles, was sie gestern mit mir getrieben hatte, zugeschnitten gewesen war.
Es war ihre Art endgültig von ihrer Beute Besitz zu ergreifen. Und ihre Beute, das war ich.
Gestern Nacht hatte ich mich selbst ein wenig aus dem Blick verloren. Das würde mir nicht noch einmal passieren.
Ich musste endlich einen Weg finden, mich aus ihrem Griff zu befreien. Und zwar ohne dafür den Umweg über die Beulenpest nehmen zu müssen.
Ich schloss die Augen und versuchte Bild für Bild, Moment für Moment noch einmal den vorangegangen Nachmittag zu rekonstruieren.
Irgendwann fiel mir dabei etwas auf, was mir gestern entgangen war. Nur ein Detail vielleicht. Aber Details waren, worauf es oftmals ankam.
Alles in dem Raum, den sie als ihr Spielzimmer hergerichtet hatte, war alt und ein wenig schäbig gewesen – was angesichts des Perfektionismus der dunklen Fee kein Zufall sein konnte.
Nur dieser Spiegel direkt gegenüber der Ketten und Lederfesseln hatte den Eindruck erweckt brandneu gewesen zu sein.
Nachdem ich erst einmal darüber gestolp ert war, fiel mir daran noch etwas auf.
Dieser Spiegel wies exakt dieselbe leichte Blautönung auf, wie die Zwei-Wege - Spiegel, die wir im Revier für Gegenüberstellungen benutzten.
Ich lag im Bett, starrte zur Decke hinauf und rief mir erneut den Grundriss der Wohnung in Erinnerung.
Der Flur – von dem fünf Türen abgegangen waren. Drei der Türen führten in leere Räume und waren geöffnet gewesen. Eine der verschlossenen Türen ging in das Spielzimmer mit den Ketten und Lederfesseln. Die andere zu der Kammer, in der ich wartete, bis die Blonde erschien, um mich an ihre Hundeleine zu legen. (Eine Erinnerung, die widerstreitende Gefühle in mir auslöste.)
Ich konzentrierte mich härter.
Es waren nicht nur fünf Türen von dem Flur abgegangen sondern sechs . Und von diesen sechs waren nicht zwei, sondern drei, verriegelt gewesen. Die Kammer, in der ich wartete, das Spielzimmer und – die Tür zu einem offenbar schmaleren Raum, der direkt neben dem Spielzimmer lag.
Vermutlich war das der Raum, in dem sich die beiden Mädchen und der aschblonde Mann aufhielten, während ich nackt und gefesselt in dem Spielzimmer auf den nächsten Akt von Persephones Inszenierung wartete.
Doch von dort aus hätte eben auch irgendwer durch den Spiegel hindurch der Vorstellung zuschauen können, die wir alle da gegeben hatten. Und in der mir die Hauptrolle zugedacht gewesen war.
Woraus sich die sehr beunruhigende Frage ergab: Wer da zugesehen haben mochte.
Eine Versammlung von Persephones selts am einflussreichen Freunden? Oder doch diese geheimnisvolle zweite Partei, in deren Auftrag die dunkle Fee angeblich handeln wollte?
Machte es mir etwas aus zu wissen, dass da womöglich irgendwelche Unbekannte zugesehen hatten, wie ich nackt und gefesselt von diesen beiden Mädchen und deren Spankingsession angeturnt worden war, und zuvor von der Blonden an einer Leine in das Spielzimmer geführt wurde?
Und ob es mir etwas ausmachte.
Es jagte mir Schauer von Furcht und Scham über den Nacken. Der Schatten von Schwester Marie-Claires Moralzeigefinger erhob sich drohend. Ich brachte es nur gerade einmal so fertig ihn zu verdrängen.
Die Abschiedsworte der dunklen Fee
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