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Pandoras Kuss

Pandoras Kuss

Titel: Pandoras Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emilia Polo
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Doch was mir regelrecht den Atem nahm war, dass diese Carmen mit ihrer roten Lockenmähne, dem vollen Mund und der gespenstisch weißschimmernden Haut aussah wie ich .
    Verdammte Hacke.
     
     
    35.
    G ebannt verfolgte ich das Geschehen auf der Bühne.
    Dort hatten sich Polizisten und Gauner und Stripperinnen einträchtig versammelt um Carmen zuzusehen, die vor einer Dschungelkulisse mit einer echten Schlange um den Hals in High-Heels und roten Reizwäsche davon sang, dass die Liebe ein wilder Vogel war, eine Zigeunerkind – von keinem je zu zähmen, von niemandem zu beherrschen. Sie konnte dich morgen treffen, übermorgen oder eben nie. Sie kannte weder Treue noch Gesetz –  schön und gefährlich schillernd  flog sie dir davon, wann immer du sie zu halten versuchtest. 
    In dem Programmheft hatte ich gelesen, dass das prüde Pariser Publikum Carmen bei der Uraufführung empört ausbuhte. Schwester Marie-Claire konnte diese Empörung sehr gut nachvollziehen.
    Die Musik kroch dir in den Kopf, in den Bauch und setzte sich dann irgendwo weiter südlich fest, um dir sowohl in dein Herz und deine Blüte zu massieren, was Carmen da auf der Bühne längst schon wusste: Dass es nämlich keinen Grund dazu gab, sich für irgendetwas zu schämen, solange du es aus Liebe und Sehnsucht tatest.
    Meine kleine verruchte Hexe war längst von ihrem Diwan aufgesprungen , um der roten Carmen auf der Bühne zuzujubeln wie einem Rockstar. Und genau das war sie auch – Sex and Drugs and Rock n Roll im Opernhaus.
    Der Vibrator in mir bewegte sich, wurde länger, breiter – wuchs ! – und strich dabei über die empfindliche Innenhaut meiner Blüte.
    Ein Keuchen entwich meinen Lippen, ich presste unwillkürlich meine Beine aneinander.
    Oh Heilige Maria Magdalena!
    Jeder hier musste es doch bemerkt haben. Ich war über Schamröte längst hinaus. Ich war schamweiß.
    Ein neuer leiser Stoß - dann machte dieses Ding seinem Namen alle Ehre, denn es begann in mir zu vibrieren. Und dann tat es für einen köstlichen Augenblick beides zugleich - wuchs und vibrierte.
    Meine Finger verkrallten sich in meine Schenkel.
    Ich warf überwältigt von den plötzlich so intensiven Gefühlen den Kopf zurück, schloss meine Augen und stöhnte rau und kratzig auf.
    Ich atmete flach und heftig.
    Urplötzlich war es vorbei. Alles zurück auf Anfang, rien ne va plus . Dieses Ding zwischen meinen Beinen erschlaffte und schrumpfte.
    Erregung, die wie die ablaufende Flut an irgendeinem Strand, sacht in mir abklingt. Richtiger Sex war etwas anderes (und zwar etwas ganz anderes). Aber dieses Ding war trotzdem eine Klasse für sich.
    Ich hatte meinen Atem allmählich wieder unter Kontrolle und bemerkte erst jetzt, dass sich meine Finger immer noch um meine Schenkel verkrampften.
    „Mademoiselle … ist Ihnen nicht gut?“, die ältere Ehefrau auf dem Platz links neben mir beugte sich herüber und starrte mich besorgt und verwirrt an.
    „Oh nein! Ich meine , ja! Mir geht es ausgezeichnet. Danke, Madame“
    Sie tätschelte meine Hand.
    „Zum ersten Mal in der Oper, nicht wahr? Oh das kann schon ein überwältigendes Erlebnis sein!“
    Und ob dachte ich und brachte irgendwie ein beruhigendes Lächeln zustande.
    Zufrieden lehnte sich Madame wieder in ihre m Sitzplatz zurück.
    Jede r im Publikum hielt den Atem an als die rote Carmen auf der Bühne ihre langen Stripperhandschuhe davon warf, auf dem Plastiktiger reitend einen Lapdance vollführte und zuletzt von zwei halbnackten Tänzern aus der Kulisse getragen wurde.
    Dem armen Don Jose fiel die Kinnlade herab. 
    Ich spürte ein nur zu bekanntes Kribbeln im Nacken. Irgendwer sah mich intensiv an.
    Ich blickte mich um.
    Da – endlich: Rava.
    Selbstverständlich hatte er eine Loge. Sie lag direkt gegenüber der Loge der dunklen Fee.
    Rava war nicht allein. Bei ihm saß eine Frau. Obwohl sie sich halb im Schatten hielt war klar, um wen es sich handelte. Sie sah so hinreißend aus, so unglaublich perfekt, so schön und in sich ruhend.
    Trotzdem konzentrierte ihr Mann, von all den Frauen hier in der Oper, seine Blicke ausgerechnet auf mich.
    Das war so sexy.
    Schwester Marie-Claire war für ein Sto ßgebet in den Staub meines Unterbewusstseins nieder gesunken. Doch die schamlose kleine Hexe warf ihre Mähne zurück, drückte den Rücken durch, präsentierte ihre straffe Oberweite, ließ die saftigen Hüfte kreisen und brüllte: „Ja! Ja! Ja!“
    Auf der Bühne nahm das Drama weiter seinen Lauf.
    Ganoven und

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