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Pandoras Kuss

Pandoras Kuss

Titel: Pandoras Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emilia Polo
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sie einen übertriebenen Kussmund.
    Ich hatte ja nie verstanden, weshalb Männer auf solche billigen Shows hereinfielen. Mittlerweile hatte sich das geändert. Obwohl mich ihre Vorstellung aufregte, machte sie mich auf der anderen Seite doch auch an. Verflixter Mist dachte ich und wandte meine Blicke von ihr ab.
    „Weißt du Marie, ich war schon von der ersten Minute an neidisch auf dein Haar. Die Farbe ist so was von irre und dann auch noch Locken. Außerdem wollte ich schon immer so einen richtigen runden und breiten Hintern. Die Männer lieben das. Frauen übrigens auch …“, flötete sie.
    Sie beneidete mich ? Dabei hätte sie in jeder Modelagentur sofort einen Job bekommen. Herrgott, soweit ich mich erinnerte, hatte sie während ihrer Zeit an der Uni sogar eine Zeitlang gemodelt.
    „Die Haarfarbe und den Hintern hab ich von meinem Vater. Aber, danke. Ich leite deinen Neid gern an ihn weiter …“
    Wenn sie glaubte, dass sie so einfach mit ihrer Ablenkungstour davonkam, hatte sie sich geschnitten und zwar tief, verdammt noch eins.
    „Ich sehe zum Beispiel so gar keine Linie in all dem, was du bisher mit mir angestellt hast. Das Halsband – na gut, das geht ja viell eicht noch als Kraftprobe durch aber alles andere? Soll das irgendwo hin führen oder entscheidet ihr das frei nach Nase und Tagesform?“
    Sie nippte an dem Wein herum.
    „Das willst du wirklich wissen, ja?“
    „Ja, das interessiert mich irgendwie.  Aber falls dir das zu viel der Mühe ist. Na gut, du weißt ja, wo die Tür ist und wie man sie benutzt…“
    Sie nippte weiter an dem Wein herum und schüttelte sich dann eine neue Zigarette aus meiner Notschachtel, die so schon bedenklich abgenommen hatte. 
    „Fühl dich wie zu Hause, Amelie. Falls ich dir noch n Kuchen backen, ein Dinner kochen oder dir die Füße lecken darf, bitte zögere nicht deine Wünsche zu äußern...“, blaffte ich grimmig.
    „Danke, aber ich hab dummerweise Ngoma schon hoch und heilig versprochen, dass er für dieses Jahr der Einzige ist, der an meinen Zehen nuckeln und mir die Schuhe lecken darf. Gegessen hab ich auch schon. Und Kuchen … Hm … na ja, sonst gerne. Aber heute ist es eigentlich schon ein bisschen zu spät dafür.“
    Sie trank ihren Wein aus, löschte die Zigarette und stand auf. Sie hob die Weinflasche sah auf dessen Schild und meinte „Supermarkt - Nordhang? Muss ich mir merken.“
    Dann stellte sie die Flasche wieder ab und schien endlich gehen zu wollen. Ohne meine Frage beantwortet zu haben.
    Als sie mir ein Bis ou auf die Wange drücken wollte, drehte ich mein Gesicht weg.
    „Was deine Frage angeht. Wie schon gesagt, das Ganze ist größer als die Summe seiner Teile. Und natürlich hat alles, was geschieht, immer irgendeinen Grund. Die ganze Welt besteht ja nur wegen des Prinzips von Aktion und Reaktion. War das jetzt hilfreich?“
    Und wie.
    Sie sah mir an, was ich davon hielt.
    „Das ist jetzt bestimmt das x-te Mal, dass ich dich bitten muss mir zu vertrauen. Aber genau darauf läuft’s am Ende hinaus. Außerdem hast du von Anfang an immer eine Wahl gehabt oder nicht?“
    Dieselbe blöde alte Leier.
    Ich war es so satt. Sie ging mir so schrecklich auf die Nerven mit ihrer blöden Geheimnistuerei. Ich war immerhin Polizistin, wenn sie irgendwem vertrauen durfte, dann doch wohl mir.
    „Bis dann …“, verabschiedete sie sich und schlüpfte zur Tür hinaus.
    Na klar – bis dann, dachte ich wütend, enttäuscht und irgendwie und überhaupt und sowieso grundsätzlich sauer.
    Wenigstens hatte sie den „Supermarkt -Nordhang“ nicht ganz ausgetrunken.
    Die kleinen Freuden, die das Leben ja angeblich so erträglich machten. 
     
     
    48.
    Die nächsten Tage vergingen wie im Flug. Papierkrieg, Vernehmungen im Fall Bellot dazu kamen neue Fälle und einige alte Fälle, die aufbereitet werden wollten, das übliche Chaos eben.
    Am Mittwochnachmittag führte Hublot eine Frau und zwei Männer ins Revier und winkte mich hinzu. Angesichts des Kostüms der Frau und der Anzüge der Männer war es so schwer nicht zu erraten wer sie waren. 
    Sie stellten sich der Reihe nach vor.
    Der schlankere und glatt rasierte der Typen nannte sich Bideau, der größere mit dem Dreitagebart hieß Gomez und Madame nannte sich Mazaras. Überflüssig sich zu erkundigen wer die drei waren.
    Die Schnüffelbrigade des Innenministeriums.
    Nachdem wir uns nett gegenseitig die Hände geschüttelt hatten verschwanden sie für volle drei Stunden mit Hublot in dessen

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