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Pandoras Kuss

Pandoras Kuss

Titel: Pandoras Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emilia Polo
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noch einer der  besseren Bullen, die da arbeiten. Also, Marie wollen Sie mir helfen die Interne aufzumischen, sobald Ihre Beförderung offiziell geworden ist?“
    Die B EULENPEST?
    Er bot mir einen Posten bei der BEULENPEST an?
    Das konnte ja wohl nicht wahr sein!
    Ich verschluckte mich an meinen Kaffee und hustete. 
    Rava wartete ab bis der Hustenanfall vorüber war.
    „Ich bin mir klar darüber , was ich von Ihnen verlange. Die Interne Abteilung ist bei der Truppe ungefähr so beliebt wie Hundescheiße am Schuh – wenn Sie mir den harten Ausdruck verzeihen wollen.  Derzeit beträgt das Durchschnittsalter bei der Internen Abteilung 53 Jahre. Jeder dort wartetet doch nur noch auf die Rente und keiner ist bereit je wirklich anzuecken. Aber Sie sind jung und nicht erst seit der Affäre Bellot bei den Kollegen beliebt. Ihre Versetzung würde eine klare Message aussenden, dass sich die Zeiten geändert haben. Ich garantiere Ihnen größtmögliche Freiheit auf dem Posten, und ich teile Ihnen außerdem zwei Leute zu, die Ihnen zuarbeiten. Sie wären nur mir direkt persönlich unterstellt und könnten sich in gewissen Grenzen selbst die Fälle herauspicken, die Sie bearbeiten wollen…“
    Er hatte mit soviel Leidenschaft und Überzeugung gesproch en, seine Worte weigerten sich einfach so zu verklingen und hingen noch einen Moment wie Gespenster über dem Raum.
    Schwester Marie-Claire bewies unerwartet Sinn für Ironie, als sie irgendwo in mir wie wild zu mähen und zu blöken begann.
    Nicht so schwer das zu interpretieren. Rava war dabei den Bock (besser: d ie Ziege) zum Gärtner zu machen, als er mir den Posten bei der Beulenpest anbot, deren Hauptaufgabe ja immerhin darin bestand Korruption in der Truppe zu bekämpfen. 
    Meine kleine rot bemähnte Hexe interessierte sich bei all dem natürlich nur dafür, dass ich in Zukunft wesentlich enger mit Rava zusammenarbeiten würde, sollte ich sein Angebot akzeptieren.
    „Ich erwarte gar nicht, dass Sie sich sofort entscheiden, Mademoiselle Colbert. Sie müssen mir jetzt nur fest versprechen, dass Sie ernsthaft darüber nachdenken werden. Wollen Sie das?“
    Ich versprach es ihm, obwohl ich keine blasse Ahnung davon hatte, ob ich überhaupt in die Verlegenheit kam, je ernsthaft darüber nachzudenken.
    Immerhin war mir die Schnüffelbrigade auf den Fersen und sollte sie je Witterung von meinen Geschäften mit Monsieur Mesrine bekommen, hätte auch Rava meine Karriere nicht mehr retten können.
    Während er mich zur Tür begleitete, legte er mir locker die Hand auf die Schulter, fast wie einer guten Freundin.
    Oh Heilige Maria Magdalena, ging er wirklich so dicht neben mir her, BERÜHRTE er mich tatsächlich, oder TRÄUMTE ich das nur?
    An der Tür schüttelten wir uns die Hände. 
    Sein Blick blieb dabei einen Augenblick zu lange auf meinem Halsband hängen, als dass es reiner Zufall hätte gewesen sein können. Bei meinem letzten Besuch hatte er es ebenso intensiv betrachtet.
    Sein Vorzimmermädchen ließ es sich auch heute wieder nicht nehmen mich zum Lift zu begleiten. Und auch diesmal wieder war der Flur menschenleer, obwohl aus den angelehnten Türen die typischen Bürogeräusche von klickernden Computertastaturen und läutenden Telefonen drangen.
    „Mein Name ist übrigens Kastor, du weißt schon: Kastor wie in Pollux.“
    Ich wusste zwar nicht , aber was sollte es.
    „Ach, und Persephone erwartet dich in z wanzig Minuten am Springbrunnen auf dem Place de l’Opera…“, fügte sie hinzu.
    Oh na klar, genau das hatte mir noch zu meinem Glück gefehlt.
    Ich rief Hublot an, teilte ihm Ravas Angebot mit und erfand eine Ausrede dafür, dass ich heute Nachmittag nicht mehr ins Revier zurückkehren würde.
    Er war nicht begeistert – weder von meiner Neuigkeit, noch meiner Ausrede.
     
     
    50.
    Es war bei weitem nicht so warm und sonnig, wie in den letzten Tagen. Graue Wolken hingen schwer über den Dächern der Stadt. 
    Persephone trug einen fast bodenlangen schwarzen Rock, bestickt mit Perlen und Pailletten, dazu flache Schuhe und eine verwaschen blaue Denimjacke. Sogar ihr Haar trug sie offen und nicht in dem üblichen strengen Pferdeschwanz.
    Sie sah aus wie ein Hippie. Einzig der Gitarrenkoffer und die olivgrüne Jutetasche fehlten noch, um das Klischee mitten ins Schwarze zu treffen.
    Dies war ein Outfit, das ich mit Amelie verbunden hätte, niemals jedoch mit Persephone. An Amelie hätte es verspielt gewirkt, sogar süß. An ihr wirkte es jedoch wie eine

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