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Pandoras Kuss

Pandoras Kuss

Titel: Pandoras Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emilia Polo
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Verkleidung. Und zwar eine unpassende.
    Doch der kühl überlegene Blick, mit dem sie mich begrüßte, ließ keinen Zweifel in welcher Rolle sie hier war.
    „Kommen Sie…“, sagte Persephone, hakte sich bei mir unter und führte mich zu einem Taxistand.
    Hm, kein Mercedes mit Chauffeur heute für uns?
    Sie gab dem Fahrer eine Adresse im Dritten Bezirk beim alten Flusshafen, der in den letzten Jahren zu einem Geschäfts –und Bankenviertel ausgebaut worden war. 
    Die einzigen drei Hochhäuser der Stadt befanden sich da.
    Ich mochte die Gegend nicht.
    Erstens konnte ich Hochhäuser nicht besonders leiden. Und zweitens wirkte das Areal nach Büroschluss verlassen wie eine Geisterstadt. Seit einiger Zeit versuchte man zwar auch Appartementgebäude, Restaurants und kleineren Geschäfte dort anzusiedeln – bisher mit  eher mäßigem Erfolg.
    Das Taxi hielt vor einem der Hochhäuser, in dem sich der Hauptsitz einer Versicherung und Teile der örtlichen Handelskammer befanden.
    Zwei junge Frauen in Kostümen und drei Sicherheitsmänner in Uniform langweilten sich am Empfang in der weitläufigen Lobby.  Die Lunchpause war vorüber und jeder hier war längst an seinen Schreibtisch zurückgekehrt, um dort die restliche Zeit bis Büroschluss zu vertrödeln. 
    Zwei Drehkreuzabsperrungen – eine links, eine zweite rechts vom Empfang – führten zu den Liften . Es gab neun davon. Jeweils drei waren nebeneinander angeordnet.
    Persephone hatte eine weiße Plastikkarte mit Magnetstreifen dabei, führte sie in den Schlitz eines der Drehkreuze links von der Rezeption. Das Drehkreuz öffnete sich und wir schlüpften nacheinander durch die Sperre.
    Sie blickte auf ihre Armbanduhr, suchte dann ihr Telefon aus der Tasche hervor und überprüfte auch das.  
    Ziemlich seltsam. Doch wenn ich denn irgendetwas bei ihr gewohnt war, dann war es das: Seltsamkeiten.
    Drei nebeneinander liegende Lifte waren mit Kordeln und Aufstellern abgesperrt worden.  Ein Schild verkündete in vier verschiedenen Sprachen wie sehr man es bedauerte, dass die Lifte auf dieser Seite vorübergehend außer Betrieb waren. 
    Na klar.
    Ich fragte mich, was mich hier erwartete. Andererseits ging mir der Schock von Ravas Angebot noch heftig nach, so dass ich Persephone weniger Beachtung schenkte, als ich es sonst getan hätte.
    Ihr Telefon summte. Sie warf erneut einen Blick auf ihre Uhr.
    Sie sah mich an und wies auf die drei abgesperrten Lifte.
    „Wählen Sie, Mademoiselle. Erster, zweiter, drit ter – welcher sagt ihnen mehr?“
    Die Lifte waren ganz gewöhnliche LIFTE und glichen sich daher wie ein Ei dem anderen, nahm ich an.
    „Rechts, links oder die Mitte? Treffen Sie Ihre Wahl…!“, drängte die dunkle Fee.
    Schwester Marie-Claire war ausnahmsweise mal sprachlos und auch ihr Gegenpart zuckte auf ihrem Diwan nur verwirrt die Achseln.
    Da P ersephone nun mal drauf bestand wählte ich den Lift in der Mitte.
    Sie drückte eine Nummer auf dem Display ihres Telefons und steckte es dann wieder weg.
    Ich sah, dass die angeblich defekten Lifte so defekt nicht sein konnten, denn, wie die Leuchtziffern über den Türen anzeigten, fuhren sie alle vom zehnten Stock aus herab.
    Die Lifte öffneten sich.
    Das Mädchen aus dem Spielzimmer, Kastors Gefährtin, trat aus dem rechten. Sie trug ein Strickkleid zu einer braunen Lederjacke und begrüßte Persephone mit einem Bisou.
    „Hi…“, lächelte sie mich an und schlüpfte danach unter der Absperrung durch um zum Drehkreuz und dem Ausgang zu gehen.
    Ich verstand nicht, was das sollte. Umso mehr, als nach ihr auch ein Mann Mitte dreißig aus dem linken Lift trat, uns nur knapp zunickte, um dann wie das Mädchen zuvor zum Ausgang zu gehen. In seinen Designerjeans und Sakko hätte er alles sein können, von einem Versicherungsvertreter bis hin zu einem Uni-Dozenten. Er sah auch nicht übel aus.
    Nur die Tür des mittleren Lifts blieb weiterhin geschlossen.
    „Sie haben Ihre Wahl getroffen...“, meinte Persephone und wies auf den mittleren Lift.
    „Was für eine Wahl?“
    „Die Person, die in dem Lift auf Sie wartet, ist sauber, fit und bereit mit Ihnen anzustellen, was immer Sie mögen.…“
    Ich war mir nicht sicher , ob ich richtig gehört hatte. Bot sie mir etwa Sex mit einem absolut Fremden an, einem fitten, sauberen und offenbar handverlesenen Fremden?
    Wow.
    Ich war sprachlos.
    Glaubte sie wirklich, ich würde einfach in den Lift treten um dann dort mit wem auch immer, der dort auf mich wartete, Sex zu

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