Pandoras Planet
verblüfft drein.
»Sir, davon weiß ich überhaupt nichts.«
»Mir geht es genauso«, meinte Horsip. »Aber wir müssen uns auf die Diplomatie stützen, da wir uns nicht auf Waffen stützen können.«
Zunächst sandte Horsip Botschafter zu den Planeten, die noch unentschlossen waren, ob sie bei der Integral Union bleiben sollten. Es zeigte sich aber bald, daß die meisten sich nicht um die Union kümmerten. Sie standen nur noch unter dem Einfluß der Heiligen Bruderschaft oder einer Mehrheit, die den Einfluß der Diktatoren nicht wünschte.
Als Horsip begann, die Bevölkerung einiger loyaler Planeten militärisch auszubilden und auszurüsten, mangelte es ihm bald an allen möglichen Dingen. Während er seine Divisionen mit Mistgabeln trainieren mußte, hielten die Diktatoren eine Parade nach der andern ab und ließen schwerbewaffnete Truppen an sich vorbeimarschieren.
Horsip raffte alles zusammen, was er bekommen konnte. Er verstärkte die Truppen mit Mitteln aus seiner eigenen Kampfgruppe und sandte sie zur Demonstration auf die Planeten, die dabei waren, sich den Diktatoren zu unterwerfen. Als die Diktatoren dies merkten, entsandten sie ihre eigenen Flotten und schufen so für Horsip sehr ungünstige Vergleichsmöglichkeiten.
Horsip deutete den Columbianern an, daß sie in der Integral Union herzliche Aufnahme finden würden. Die Columbianer antworteten sehr höflich, sie würden lieber unabhängig bleiben.
Horsip versuchte, die in den Anfängen steckende oder veraltete Rüstungsindustrie auf den Planeten, die er noch unter Kontrolle hatte, anzukurbeln. Inzwischen verstärkten die Diktatoren ihre Flotten durch Massenproduktion. Gut trainierte Mannschaften standen bereit, die Schiffe zu übernehmen, sobald sie in Dienst gestellt wurden.
Horsip bemühte sich, den Eindruck zu verschaffen, er besitze eine mächtige Flotte, die jeder Lage Herr werden könne, aber er erreichte kaum etwas.
Ein Tag folgte dem anderen, und Horsip merkte, daß die Waage sich nicht zu seinen Gunsten senkte.
Inzwischen gab es immer häufiger Berichte über die Angriffe von Mikerils.
Und nun kamen auch die prahlenden Botschafter der Diktatoren zu Horsip und versuchten ihn mit ihrem diplomatischen Geschwätz zu überzeugen, daß man keine bösen Absichten habe. Horsip versuchte herauszufinden, welche Seite ihm am meisten nützen könne. Er versuchte immer, sehr höflich zu sein. Dann kamen die Abgesandten von halbverrückten Revolutionären und entwickelten grandiose Pläne, daß Horsip, der versuchte jeden rettenden Strohhalm zu ergreifen, sie nicht zurückweisen konnte. Andererseits war es wenig ratsam, sich mit diesen Revolutionären zu verbünden, da jeder seine eigenen Ansichten und Ideen hatte und Horsip sehr rasch in einen Kleinkrieg verwickelt werden konnte.
Dann kam die Zeit, als die Angriffe der Mikerils immer schlimmer, das Geschrei der Revolutionäre immer schriller und das höfliche Lächeln der diktatorischen Diplomaten immer verbindlicher wurde.
In dieser Situation am Rand des Chaos beschloß die Regierung eines der wichtigsten Planeten, die noch unter Horsips Kontrolle standen, sich dem Diktator Ganfre anzuschließen. Horsip sandte sofort einen Befehl im Namen des Rates der Heiligen Bruderschaft und des Hohen Rates, der die Absetzung der Regierung befahl. Die Truppen mußten sofort dem Befehl eines loyalen centranischen Offiziers unterstellt werden. Horsips Schiffe starteten sofort, und als sie am Abend über dem Planeten erschienen, sah man schon überall die drohenden Feuer der Heiligen Bruderschaft. Horsips Leibgarde stürmte sofort das Regierungsgebäude und hißte die centranische Flagge.
Geschickt nützte Horsip den Schock der Diktatoren aus. Während diese noch untätig waren, befahl Horsip ihre Botschafter in den Audienzsaal. Hier saß er auf einem Podest mit dem gesamten Obersten Stab. An den Wänden und hinter dem Stab standen Able Hunters Männer. So empfing Horsip die Botschafter.
Diese schauten ungläubig auf Horsip mit seinem Stab und dann auf die Erdmenschen Able Hunters.
Horsip sprach ruhig: »Meine Herren, die Situation ist nicht so, wie Sie es vielleicht vermuten. Die Basis der Macht hat sich grundlegend geändert. Ich verlange von Ihnen, daß Sie Ihre Regierungsoberhäupter dahingehend unterrichten, daß jeder Versuch, sich in die Angelegenheiten der centranischen Autorität zu mischen, zu ernsthaften Konsequenzen führen wird. Mehr habe ich Ihnen nicht zu sagen.«
Während Horsip
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