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Pandoras Tochter

Pandoras Tochter

Titel: Pandoras Tochter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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fliegen.« Er grinste. »Und ich soll die beiden erschießen, falls Sie versuchen, mit ihnen in den Helikopter zu steigen.«
    »Ich werde nicht …« Sie hob den Kopf, als sie einen Hubschrauber hörte. »Sie bleiben weg von ihnen«, herrschte sie Darnell an. Er lehnte sich an den Krankenwagen und verschränkte die Arme. »Ich fasse die beiden nicht an, solange Sie das tun, was man Ihnen gesagt hat.«
    Sie nahm Phillips Hand in ihre, spürte aber keine Reaktion. Sie hatte so große Hoffnungen gehabt, als Gardner sie angerufen hatte. War der Zeitpunkt verpasst, in dem Phillip hätte zurückkommen können? Hatte er das Massaker an Gardner und der Krankenschwester vielleicht bewusst miterlebt und sich dann für immer in sich zurückgezogen? Wer weiß? Doch darüber durfte sie jetzt nicht nachdenken. Sie konnte nichts anderes tun, als sich zu vergewissern, dass er überlebt hatte.
    »Nicht weinen, Megan«, flüsterte Davy.
    Sie sah ihn an. »Ich weine nicht.« Sie blinzelte die Tränen weg. »Und wenn ich es tue, dann nur, weil ich so glücklich bin, dass du bei mir bist und alles gut wird.« Sie kauerte sich vor ihn. »Bald wird ein Hubschrauber hier landen, und du und mein Freund werdet an Bord gebracht. Dort, wo er wieder landet, warten deine Mom und dein Daddy auf dich.« Sie schwieg eine Weile. »Aber ich kann nicht mit dir fliegen. Du bist ja schon ein großer Junge und kannst auf meinen Freund Phillip aufpassen, oder?«
    Davy warf Darnell einen Blick zu. »Ich habe gehört, was er gesagt hat. Er lässt dich nicht gehen?«
    Sie wich der Frage aus. »Ich komme später nach. Versprochen. Wirst du auf Phillip achtgeben?«
    Er nickte nachdenklich. »Der Mann tut dir nicht weh?«
    »Niemand wird mir etwas tun.« Sie drückte den Jungen an sich. Das Dröhnen der Rotoren war jetzt direkt über ihnen. Sie flüsterte: »Ich liebe dich, Davy.«
    Es dauerte fünf Minuten, bis Phillip in dem Hubschrauber untergebracht war, und Megan trat zurück und sah zu, wie die Maschine abhob.
    »Was für ein Umstand«, meinte Darnell. »Es wäre viel schwerer für Molino gewesen, Sie in die Finger zu bekommen, wenn Sie nicht so dumm wären.«
    »Halten Sie den Mund.«
    »Molino will Ihnen Schmerzen zufügen.« Darnell grinste boshaft. »Er hat von nichts anderem gesprochen, als ich die Fracht abgeholt habe.«
    Sie ignorierte den Bastard und schaute in den Himmel.
    Der Hubschrauber mit Phillip und Davy war fast schon außer Sicht.
    Adieu, alter Freund. Ich hoffe, es geht dir gut. Adieu, Davy.
     
    »Es ist die falsche Brücke«, sagte Harley. »Hier gibt es weit und breit keinen Felsen, wie Sie ihn beschrieben haben. Sanfte Hügel. Es muss die Jefferson Parks Bridge im Norden sein.«
    »Sind Sie absolut sicher?«, fragte Renata. »Wenn Sie sich irren, ist es zu spät, vor Molino dorthin zu gelangen. Ich brauche eine Dreiviertelstunde von hier bis zur Jefferson Parks Bridge.«
    »Vertrauen Sie mir. Hier ist das Haus nicht.«
    Sie vertraute nie jemandem außer sich selbst.
    Aber dieses Mal blieb ihr wohl nichts anderes übrig.
     
    Molinos blauweißer Hubschrauber landete etwa fünfzehn Minuten, nachdem Phillip und Davy abgeflogen waren, auf dem Feld.
    Megan stand aufrecht und erhobenen Hauptes da, während die Maschine aufsetzte. Er darf nicht merken, wie groß meine Angst ist. Das wäre ihm eine Genugtuung.
    Molino öffnete die Tür. »Welche Freude, Sie wiederzusehen. Sie sind ein wenig blasser als gestern Abend. Die Sonne ist nicht freundlich zu Ihnen.« Er lächelte. »Ich werde auch nicht freundlich zu Ihnen sein.« Er wandte sich an Darnell. »Hilf ihr an Bord. Wir müssen gleich los.«
    Darnell trat vor, aber Megan riss sich von ihm los. »Ich will nicht, dass er mich berührt.« Sie stieg in den Helikopter. »Er ist so schlecht wie Sie.«
    »O nein, er kann mir in nichts das Wasser reichen.« Er sah zu, wie Darnell auf den Einstieg zuging. »Er ist großspurig, selbstgefällig und macht Fehler. Sie wären längst tot, wenn er seinen Job anständig gemacht hätte.«
    Darnells Gesicht lief rot an. »Es war nicht meine Schuld. Ich dachte, Sie hätten verstanden, dass …«
    »Ich dulde keine Ausflüchte, Darnell.« Molino zog einen Revolver aus der Tasche. »Man muss immer für seine Fehler bezahlen.«
    Er schoss Darnell in den Kopf.
    Megan beobachtete entsetzt, wie Darnell fiel.
    Molino machte die Tür zu. »Abheben!«
     
    »Scheiße!«
    Grady sah, wie Darnell zu Boden ging. Ihn scherte es keinen Deut, dass Darnell nicht mehr am

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