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Pandoras Tochter

Pandoras Tochter

Titel: Pandoras Tochter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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Leben war, doch der Vorfall zeigte, in welcher Stimmung Molino war. Er hatte gehofft, dass der Bastard etwas besser gelaunt wäre.
    Besser gelaunt? Der Hurensohn war ein sadistischer Wahnsinniger. Gradys Telefon klingelte, als er zu seinem Auto ging. Harley.
    »Es ist die Jefferson Parks Bridge«, erklärte Harley. »Ich überfliege gerade das Gebiet. Ich kann ein großes zweistöckiges Haus aus Zedernholz auf einem Felsen mit Blick auf den Fluss ausmachen. Ich kann nicht allzu nahe ran, weil ich nicht gesehen werden will, aber ich glaube auf der Westseite ist ein Hubschrauber-Landeplatz. Da steht keine Maschine.«
    »In vierzig Minuten wird eine landen. Molino hat Megan gerade aufgelesen. Ich treffe mich jetzt mit Venable, und wir machen uns sofort auf den Weg. Verschwinde von dort. Wo ist Renata?«
    »Etwa fünfzehn Meilen weit weg.« Er hielt kurz inne. »Es gibt nur eine Straße, die zu dem Haus führt, und der Felsen fällt steil ab. Da sind ein paar Vorsprünge im oberen Teil, aber man kann nicht von unten zum Haus klettern. Oben stehen viele Bäume und Büsche, aber es wird schwer, Venable und seine Männer unbemerkt zum Haus zu bringen – es sei denn, wir warten, bis es dunkel ist.«
    »Auf keinen Fall. Weißt du, was Molino Megan antun kann, während wir auf die Dunkelheit warten?«
    »Ich weiß, dass es gut möglich ist, dass er sie umbringt, wenn du angreifst und er glauben muss, dass er alles verliert.«
    Grady fluchte verhalten. Er wusste, dass Harley recht hatte, aber er wollte verdammt sein, wenn er nicht schnell handelte. »Warum, zum Teufel, hat Renata ihn nicht schneller gefunden? Wir haben keine Möglichkeit mehr.«
    »Sie hat ihr Bestes getan. War verdammt schwierig für sie.«
    »Nicht so schwierig, wie es für Megan wird. Molino hat gerade das Spiel eröffnet – er hat Darnell mit einem Kopfschuss getötet. Das sollte dir verraten, womit es Megan zu tun hat.« Der Gedanke, dass sie bei Molino war, machte ihm höllische Angst. Er hatte von vornherein gewusst, dass es ein Alptraum sein würde, und er hatte recht behalten. »Ich werde versuchen, nichts zu übereilen. Auf jeden Fall stürme ich nicht auf diesen Berg und riskiere, dass er sie sofort umbringt. Ich rufe dich an, wenn ich in der Nähe bin.« Er legte auf.
    Aber wie sollte er vermeiden, Megan in Gefahr zu bringen, wenn das Haus so schwer zugänglich war, wie Harley erklärte?
    Der Rest liegt in deinen Händen, hatte Megan gesagt.
    In seinen Händen, seine Verantwortung, sein Job. Es war nicht viel. Er musste nur dafür sorgen, dass Megan am Leben blieb.

K APITEL 20
    S
    ie sehen schockiert aus«, stellte Molino fest, als der Hubschrauber startete. »Und ich dachte, es würde Sie glücklich machen zu sehen, wie ich Darnell das Hirn wegblase. Immerhin war er derjenige, der aus Phillip Blair Gemüse gemacht hat.«
    »Sie sind dafür verantwortlich. Sie haben den Befehl gegeben.« Megan zuckte mit den Schultern. »Und es ist mir gleichgültig, dass Sie Darnell getötet haben. Jetzt gibt es einen fiesen Typen weniger auf der Erde. Apropos fieser Typ – wo ist Sienna?«
    »Er erwartet Sie ungeduldig in meinem Haus. Ich dachte, Sie sollten ein anständiges Begrüßungskomitee haben.«
    »Und ich dachte, Sie beide wären an den Hüften zusammengewachsen.«
    »Wir haben eine wechselseitig zufriedenstellende Beziehung. In letzter Zeit bin ich allerdings nicht sehr glücklich über sein Verhalten. Deshalb war ich bereit, ihn den Löwen vorzuwerfen.«
    »Ich bin kein Löwe.«
    »Ich weiß. Was für eine Enttäuschung.« Er kicherte. »Sie haben mich idiotisch aussehen lassen in Siennas Augen. So hatte ich mir das nicht vorgestellt. Er war immer noch voll hässlicher Gedanken über meinen Steven, als wir Sie letzte Nacht verlassen haben.« Er wedelte mit der Hand. »Aber ich habe ihm verziehen, bevor ich heute aufgebrochen bin, um Sie zu holen. Immerhin habe ich ihm versprochen, dass er Sie in der ersten Nacht haben kann, und ich halte immer mein Wort.«
    »Das ist schwer zu glauben.«
    »Na ja, ich halte es, wenn es mir passt.« Er schaute aus dem Fenster. »Wir sind fast zu Hause. Es wird Zeit, dass das Spiel beginnt. Haben Sie Angst, Megan?«
    »Nein.«
    »Sie lügen. Ich sehe den Pulsschlag an Ihrem Hals. Ich wette, Ihre Hand würde sich kalt und feucht anfühlen.« Er schmunzelte. »Aber ich werde Sie erst berühren, wenn Sie ordentlich gefesselt und bereit sind. Wissen Sie, ich habe viel aus dem Gerichtsprotokoll über Ihren Vorfahren

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