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Pandoras Tochter

Pandoras Tochter

Titel: Pandoras Tochter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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Ricardo Devanez gelernt. Die Foltermethoden, die die Inquisitoren angewandt haben, waren innovativ und sehr zufriedenstellend. Ein paar dieser Methoden habe ich bei Edmund Gillem benutzt. Ich kann es kaum erwarten, mein Repertoire zu erweitern. Es gibt eine besonders aufregende Sache, die man ›den Folterstuhl‹ nennt.«
    »Sie sind ein makabrer Unhold. Und Ihr Sohn muss der dämliche Schizo gewesen sein, für den ihn Sienna gehalten hat. Ich bezweifle, dass meine Mutter ihm etwas angetan hat. Wahrscheinlich haben Sie ihm das rezessive Gen vererbt, das ihn schließlich veranlasst hat, überzuschnappen.«
    Molinos Lächeln war wie weggewischt. »Lügnerin.«
    Das war ein Schuss ins Blaue gewesen, aber sie hatte offensichtlich den Nagel auf den Kopf getroffen. »Ja, das muss es sein. Gibt es Fälle von Geistesgestörtheit in Ihrer Familie? Es ist offensichtlich, dass Sie nicht alle Tassen im Schrank haben. Sie brauchten eine Entschuldigung, weil Sie sich schuldig fühlten, Steven vernichtet zu haben. Er war so verrückt wie …« Ihr Kopf schnellte nach hinten, als Molino ihr mit dem Handrücken ins Gesicht schlug.
    Dunkelheit. Alles drehte sich um sie.
    »Miststück«, zischte er. »Hure.«
    »Sie sind dafür verantwortlich.« Sie hatte den kupfrigen Geschmack von Blut im Mund. »Sienna hat bewiesen, dass ich keine Pandora bin. Meine Mutter war auch keine. Sie haben Ihren Sohn auf dem Gewissen.«
    Er schlug sie noch einmal. »Ich bringe dich um, du Miststück. Du verdorbene Lügnerin. Ich zerfetze dich …« Er hielt inne und holte Luft. »Nein, das lasse ich nicht zu. Ich werde langsam vorgehen.« Der Helikopter war schon fast auf dem Boden. »Sie haben gerade dafür gesorgt, dass ich noch mehr Vergnügen haben werde. Ich freue mich schon darauf, Sie an Sienna zu übergeben.«
     
    »Grady ist auf dem Weg«, sagte Harley zu Renata. »Er will mich anrufen, wenn er in der Nähe ist. Ich lande jetzt.« Und nach kurzem Schweigen setzte er hinzu: »Wir haben Glück, wenn wir sie lebend da herausbekommen.«
    Genau daran hatte Renata in der letzten halben Stunde auch gedacht. »Was hat Grady vor?«
    »Keine Ahnung. Ich bin nicht mal sicher, ob er es weiß. Ich schätze, wir müssen uns gemeinsam überlegen, wie wir sie am sichersten …«
    »Es gibt keine sichere Methode«, fiel sie ihm heftig ins Wort. »Und Molino wird sie töten, wenn wir nur quatschen und nichts unternehmen.«
    »Grady und Venable werden nicht viel Zeit …«
    »Zum Teufel mit Grady. Ich kann nicht warten, bis Sie ein Komitee gebildet und beratschlagt haben, was zu tun ist.«
    »Und was ist Ihre Alternative?«
    »Aufhören zu reden und sie da rausholen.« Sie legte auf.
    Sie ging nicht dran, als Harley kurz darauf noch einmal anrief. Er würde Fragen stellen und argumentieren, aber sie wollte nichts davon hören. Sie war zu angespannt und ängstlich und musste beide Empfindungen loswerden, ehe sie das tun konnte, worin sie am besten war. Die verschiedenen Szenarien gegeneinander abwägen, Ursache und Wirkung einschätzen und den Ausgang voraussagen, der garantierte, dass Megan am Leben blieb und Molino starb.
    Sie hatte auf der Fahrt hierher bereits den Prozess eingeleitet, als ihr klar wurde, dass es zu spät war, Molinos Festung anzugreifen.
    Sie schaute auf das Kleidchen, das sie immer noch in der Hand hielt. »Ich muss dich jetzt allein lassen. Adia.« Sie faltete das Kleid sorgfältig zusammen und legte es behutsam in den Koffer. »Dank dir wissen wir, wo er ist. Jetzt müssen wir den Hurensohn nur noch kriegen.«
     
    »Gerade aus.« Molino hatte die Hand auf Megans Rücken gelegt und schob sie die geschwungene Treppe hinunter zur Tür. »Sie dürfen ihn nicht warten lassen.«
    Sie zitterte. Sienna. Ihr wurde schlecht, als sie an seine große, warme, weiche Hand dachte, die plötzlich brutal zugepackt hatte.
    »Sie sagen ja gar nichts«, stellte Molino fest. »Sie haben Angst vor ihm, hab ich recht? Frauen sind so sanft und zerbrechlich. Fast so zerbrechlich wie Kinder. Lächerlich, wenn sie versuchen, sich gegen uns zu wehren.«
    »Tatsächlich?« Wie konnte sie den Revolver an sich bringen? Wenn sie ihn überrumpelte, könnte sie eine Chance haben. Vorhin war es ihr gelungen, ihn auf die Palme zu bringen, und sie könnte …
    »Da hinein.« Er öffnete eine Tür am Fuße der Treppe. »Sienna verlangt immer einen Raum abseits von uns anderen. Er liebt seine Privatsphäre. Ich habe kein Problem damit. Wir sind nicht in allem einer Meinung.« Er

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