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Pandoras Tochter

Pandoras Tochter

Titel: Pandoras Tochter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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Leben getreten war, hatte sie diese unbeteiligte Fassade zur Schau gestellt, aber mittlerweile hatte sie sich verändert. Gott, sie alle hatten sich in den letzten Tagen verändert. Megan, Renata, Harley, Grady.
    Grady.
    Was immer Renata vorhatte, Grady musste involviert sein. Bitte, lieber Gott, lass nicht zu, dass Grady etwas zustößt, dass irgendjemand verletzt wird.
    Aber sie durfte sich nicht nur auf ihr Wunschdenken verlassen. Sie musste eine Möglichkeit finden, etwas zu tun.
     
    Grady beendete das Telefonat mit Renata und wandte sich an Venable. »Sie glaubt, er hat den Köder geschluckt.« Er nahm sein Gewehr. »Ich bin hier weg. Ich lasse dich wissen, was auf diesem Berg vor sich geht.«
    »Zwanzig meiner Männer hocken in diesem verdammten Wald auf ihren Hintern«, sagte Venable. »Wann kann ich ihnen sagen, dass sie losschlagen können? Gib mir die Gelegenheit, meinen Job zu machen.«
    »Wenn auch nur ein Mann aus der Deckung kommt, bevor ich dir grünes Licht gebe, erschieße ich ihn persönlich«, gab Grady harsch zurück. »Wenn Molinos Männer Wind von unserem Vorhaben bekommen, ist Megan tot.«
    »Ich bin Profi. Das würde mir niemals passieren.«
    Grady schüttelte den Kopf. »Renata hat recht. Als sie mich anrief, wollte ich ihr zuerst nicht folgen. Ich wollte hier warten und das verdammte Haus in die Luft jagen, sobald sie zurückkommen.« Er verzog den Mund. »Aber sie hat die Sache durchdacht und meinte, es bestünde eine siebenundachtzigprozentige Chance, dass Megan dabei ums Leben kommt. Das ist ein zu großes Risiko und hat mich abgeschreckt. Also befolgen wir Renatas Plan. Erst mussten wir Zeit gewinnen, um sicherzugehen, dass Molino die Finger von Megan lässt. Renata und die Chronik. Dann brauchten wir einen Mann im Wald, der uns mit Informationen versorgt. Da Harley bereits in der Nähe war, konnte er dorthin gelangen, bevor Molino mit Megan gelandet war. Als Nächstes muss jemand da oben die Wachleute ausschalten. Das bin ich.«
    »Und wie stehen die Chancen, dass Megan bei diesem Unterfangen ums Leben kommt? Was hat eure Freundin Renata errechnet?«, wollte Venable wissen.
    »Zweiunddreißig Prozent«, antwortete Grady. »Wenn alles gut läuft.«
    Gott, das Risiko ist immer noch zu hoch, und es ist lächerlich, davon auszugehen, dass alles wie vorgesehen verläuft, dachte er. Nichts geht jemals so wie geplant.
    Als er den halben Berg hinter sich hatte, rief er Harley an. »Berichte.«
    »Megan befindet sich in einem Raum im Untergeschoss. Molino hat sie die Treppe runtergeführt und kam allein zurück. Er hält sich zurzeit im Haupthaus auf.«
    »Renata hat sich vor fünf Minuten gemeldet«, sagte Grady. »Sie konnte Megan ein bisschen Zeit verschaffen – Gott sei Dank. Wo bist du?«
    »In dem Fichtenwald, knappe tausend Meter vom Haus entfernt. Drei Männer patrouillieren das Grundstück ab, und ich habe vier weitere Männer im Haus gesehen. Vielleicht sind es mehr, aber das … Warte einen Moment. Zwei Männer verlassen das Haus. Ich glaube, Molino hat angebissen. Sie laufen zum Landeplatz. Vielleicht fliegen sie los, um Renata abzuholen.« Er hielt kurz inne. »Das könnte ein günstiger Zeitpunkt für mich sein, etwas näher heranzukommen und zu sehen, ob ich Megan eine Waffe zukommen lassen kann, für den Fall, dass etwas schiefgeht.«
    »Es wird nichts schiefgehen«, behauptete Grady. Vielleicht wurde es wahr, wenn er es laut aussprach. »Und ich bin unterwegs, um den Weg für Venables Leute frei zu machen. Ich schalte die Wachen aus, dann gehe ich zum Haus. Bleib, wo du bist, verdammt. Ich muss alles wissen, was in diesem Haus vor sich geht, und du musst für Megan da sein. Ich will es sofort wissen, wenn Molino in das Untergeschoss geht.«
    »Was immer du willst. Wenn du dich mir anschließen willst, solltest du wissen, dass ein bewaffneter Wachmann hinter dem Haus steht. Die anderen beiden gehen den Waldrand am Felsen ab – die Strecke ist ungefähr eine Viertelmeile lang. Ein Gewehr. Eine Handfeuerwaffe.«
    »Das ist alles?«
    »Ja, hebt ab. Bist du sicher, dass ich nicht …«
    »Halt dich an den Plan. Bleib auf deinem Posten.« Grady legte auf.
     
    »Kommen Sie raus, Megan«, rief Molino, als er die Tür öffnete. »Ich habe gerade Nachricht erhalten, dass unsere kleine Freundin in ein paar Minuten landet. Wir gehen zum Landeplatz, damit sie sich sicher fühlt und sieht, dass meine Absichten über jeden Zweifel erhaben sind.«
    »Und was haben Sie vor, wenn die Echtheit

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