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Pandoras Tochter

Pandoras Tochter

Titel: Pandoras Tochter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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Russland, Deutschland und Italien. Er muss die Chronik an jemanden in diesen Staaten übergeben haben. Wir brauchen nur noch einen kleinen Hinweis, und den könnte uns Megan Blair geben.« Er blätterte in der Akte. »Falls Falbon seinen Job macht.«
     
    Herrliche Federbetten und heiße Schokolade in Silberkannen.
    Megan lächelte, als sie nach dem Duschen aus dem Bad kam. Das Tablett mit der heißen Schokolade stand auf der Liege neben der Couch, und das Plumeau war für die Nacht zurückgeschlagen.
    »Schön.« Grady lehnte am Türrahmen. »Ich habe den Kakao bestellt und das Zimmermädchen hereingelassen. Harley wüsste es zu schätzen, dass du seine Empfehlungen ernst nimmst.« Sein Blick taxierte sie. »Du siehst aus, als würdest du dich wohl und behaglich fühlen.«
    Megan zog den Bademantelgürtel fester zu. »Harley war nachlässig – er hat die gemütlichen Bademäntel nicht erwähnt.« Sie schenkte sich eine Tasse Kakao ein. »Möchtest du auch?«
    »Nein danke. Ich wollte lediglich sichergehen, dass es dir gutgeht. Das Fax von Michael dürfte jede Minute eintreffen – ich werde es dir sofort bringen.«
    »Gut. Ich habe mit Dr. Gardner telefoniert; er sagt, es gibt derzeit noch nichts Neues. Phillips körperlicher Zustand ist unverändert. Aber Gardner hat so eine Ahnung, dass etwas in ihm vorgeht.«
    »Was?«
    Sie zog die Stirn kraus. »Das weiß er wahrscheinlich selbst nicht so genau. Mir ist es jedenfalls nicht gelungen, ihm präzisere Aussagen zu entlocken, aber er sagt, dass er im Laufe der Jahre einen Instinkt für Patienten wie Phillip entwickelt hat. Er denkt, es gibt eine … Regung. Sobald er konkrete Hinweise hat, meldet er sich bei mir.«
    »Ich glaube an Ahnungen.« Er straffte den Rücken. »Für später habe ich dir eine Suppe und ein Sandwich bestellt. Mehr wirst du vermutlich nicht herunterbekommen, wenn du das Protokoll liest.«
    »Diese Schokolade ist ziemlich mächtig. Ich werde keinen Hunger mehr haben.« Sie wünschte, er würde gehen. Seine Nähe war ihr nur allzu bewusst, und im Augenblick fühlte sie sich sehr verletzlich. Die sanfte Reibung des Frotteestoffes auf ihrer Haut war sinnlich und aufreizend. Es war verrückt. Sie hätte nackt sein können und käme sich nicht so entblößt vor wie in diesem weiten Bademantel.
    Verdammt, sieh den Tatsachen ins Auge. Jede Berührung, jeder Stoff würde sie erregen. Sie benahm sich wie eine läufige Hündin. Sie senkte den Blick. »Ich will keine Umstände machen. Ich rufe den Zimmerservice an, wenn ich etwas essen will.«
    Er grinste ironisch. »Warum habe ich das Gefühl, dass du mich loswerden willst?« Er ließ sie nicht zu Wort kommen. »Schon gut. Ich bin ein braver Junge und gehorche.« Er drehte sich weg, wirbelte aber gleich darauf wieder zu ihr herum. »Den Teufel werde ich tun.« Er war mit drei langen Schritten bei ihr. Seine Hände schlossen sich um ihren Hals. »Zeig mir nicht die kalte Schulter.« Die dunklen Augen funkelten hitzig in dem hageren Gesicht. »Ich will nicht viel. Nur eine kurze Berührung.« Seine Finger strichen ihr zärtlich über den Hals. »Dann kannst du mich wegschicken.«
    »Aber ich will … keine Berührung.« Das war eine glatte Lüge, und er musste sie durchschauen. Die Haut an ihrem Hals prickelte und wurde heiß unter seinen Fingern. Sie fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. »Zuerst dachte ich, du würdest mich erwürgen.«
    »Ich war immer schon der Meinung, dass du den schönsten Hals der Welt hast. Lang und biegsam, und die Haut ist so dünn, dass ich sehen kann, wie sich dein Puls beschleunigt, wenn du aufgeregt bist.«
    »Ziemlich sonderbar, Hälse zum Fetisch zu haben«, sagte sie mit brüchiger Stimme. »Bist du sicher, dass du keine Verwandten in Transsilvanien hast?«
    »Jedenfalls weiß ich nichts davon. Ich bin froh, dass du dich nicht zu stark wehrst«, raunte er heiser. Sein Gesicht war gerötet, und sie spürte seine Körperwärme. »Gott sei Dank. Ich brauche das. Es reicht mir nicht, aber es ist wenigstens etwas.«
    Seine Hände lagen jetzt auf ihrem Schlüsselbein, und er rieb mit den Daumen langsam über ihren Hals. Sie wünschte, seine Hände würden etwas nach unten und unter den Bademantel gleiten.
    Ihr Körper machte sich bereit, ihre Brüste schwollen, und instinktiv rückte sie etwas näher an Grady heran.
    »Verdammt.« Für eine Sekunde wurde der Griff um ihren Hals fester, dann ließ er sie los und trat zurück. »Nein. Später.«
    Sie sah ihn geschockt an.

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