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Pandoras Tochter

Pandoras Tochter

Titel: Pandoras Tochter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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sie, und zwar auf primitive, rohe und jede Art, die er bevorzugte. Und zwar immer noch.
    Es wäre ein großer Fehler. Gerade jetzt befand sie sich auf einer emotionalen Achterbahn, auch ohne dass sie sich auf sexuelle Abenteuer einließ. Sie holte tief Luft und löste ihren Gurt. Sie würde sich das Gesicht waschen und sich beruhigen. Wenn sie Grady wieder unter die Augen trat, musste sie kühl und gefasst sein.
    Allerdings war das eher unwahrscheinlich.

K APITEL 10
    J
    ed Harley?«, wiederholte Molino. »Diese Zirkus-Schlampe war sicher, dass Harley diesen Zirkusarbeiter bestochen hat?«
    »Die Beschreibung, die ihr Pierre Jacminot gegeben hat, passt wie ein Handschuh«, sagte Sienna. »Aber das bedeutet: Grady war dort.«
    »Und ich wette, diese Blair auch.«
    »Was haben sie in dem Wohnwagen zu suchen? Grady muss doch wissen, dass wir keine Spuren hinterlassen.«
    Keine gewöhnlichen Spuren, dachte Molino düster. Wer weiß, welche Informationen diese Freaks aufschnappen? »Mir ist egal, warum sie in den Wohnwagen wollten. Wenn sie eine Spur zu der Chronik aufgetan haben, will ich es wissen. Hast du jemanden nach Chantilly geschickt?«
    »Fünf Minuten, nachdem ich den Anruf erhielt. Falbon müsste in ein paar Stunden dort sein.« Und nach kurzer Pause fuhr Sienna fort: »Wie lauten deine Instruktionen? Soll er die Frau kaltmachen, wenn er die Gelegenheit dazu hat?«
    Molino überlegte. Zwei Mordversuche an Megan Blair waren erfolglos geblieben. Es war absolut lächerlich. Er sollte Falbon die Sache erledigen lassen.
    Die Chronik.
    Listen mit Namen all der Monster, von denen eins seinen Sohn getötet hatte.
    »Nein, wir können warten. Sag ihm, dass er sie finden und jeden ihrer Schritte beobachten soll.«
    Und dann sollte sie das Miststück zur Chronik führen.
     
    »Renata Wilger.« Harley wiegte den Kopf, als ihm noch am Flughafen die Liste überreicht wurde. »Sieben Frauen mit diesem Namen. Das wird nicht einfach. Was soll ich tun? Einfach auf sie zugehen und fragen, ob sie mir bitte die Chronik aushändigen würden? Wahrscheinlich weiß sie, was Edmund Gillem zugestoßen ist.«
    »Vielleicht nicht«, entgegnete Grady. »Gillem hätte die Chronik nicht jemandem anvertraut, der ihm offiziell nahestand. Molino stattet all denen, die in diese Kategorie fallen, bestimmt schon Besuche ab.«
    »Was ist mit Gillems Exfrau?«, fragte Megan. »Selbst wenn sie geschieden waren, könnte Molino …«
    »Sie ist eine Woche nach Edmunds Tod bei einem Bootsunfall ums Leben gekommen.«
    »Molino?«, flüsterte Megan.
    Er zuckte mit den Schultern. »Sie war eine gute Seglerin, und das Wetter war schön. Man hat Hämatome an ihrer Leiche gefunden.«
    »Davon hast du mir nichts erzählt.«
    »Wozu hätte das gut sein sollen? Ihr Tod wurde als Unfall eingestuft, und du hattest schon genug Grässliches zu verdauen.«
    »Ich will nicht, dass man mich schont.«
    »Sie wusste vermutlich nichts von der Chronik. Nach allem, was ich herausgefunden habe, war die Scheidung ein totaler Bruch zwischen den beiden. Edmund hat sich ihr bestimmt nicht anvertraut.«
    »Trotzdem will ich mir selbst ein Bild machen.« Sie wandte sich Harley zu. »Ich helfe Ihnen, die Liste abzuarbeiten.«
    »Auf keinen Fall«, wehrte Harley ab. »Das ist mein Job. Ich grenze den Kreis ein, dann können Sie und Grady den Rest übernehmen.« Er warf einen Blick aus dem Fenster. »Das Sheraton ist gleich da vorn. Ein hübsches Hotel. Ich habe im letzten Jahr ein paar Tage dort verbracht. Herrliche Federbetten und heiße Schokolade in Silberkannen. Ein bisschen Sound of Music -Ambiente, aber das ist nicht schlecht. Ich liebe Kitsch.«
    »Was haben Sie hier gemacht?«, wollte Megan wissen.
    »Ich habe an einem Konditoren-Kurs teilgenommen. Alle Welt denkt, die feinsten Kochschulen gäbe es in Paris, aber ich habe gelernt, die köstlichsten … Warum lachen Sie?«
    »Noch ein anderer Beruf, Harley?«
    »Nein, kein Beruf. Ich habe nur ein Praktikum von ein, zwei Monaten gemacht. Der Küchenchef kannte ein Geheimrezept für einen sagenhaft guten Baumkuchen. Der Kuchen bestand aus achtundzwanzig Teigschichten, und jede einzelne war exzellent.«
    Megans Mundwinkel zuckten. »Und man weiß ja nie, wann man so wertvolles Wissen wie dieses gebrauchen kann.«
    Er strahlte. »Es ist großartig, wenn man verstanden wird.« Grady hielt vor dem Hoteleingang, und Harley sprang aus dem Wagen. »Ich checke euch ein. Ein Blick auf Megan, und der Portier könnte sie genau

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