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Pangea - Der achte Tag

Pangea - Der achte Tag

Titel: Pangea - Der achte Tag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Schlüter
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Rücken.
    »Bist du noch nie auf einem Kalmar geritten?«, rief Liya.
    »Ich? . Nein. Noch nie.«
    »Wie bist du dann hierhergekommen?«
    »Geflogen!« Er versuchte, Liyas Ledertasche loszubinden.
    »Du willst nicht wirklich behaupten, dass du fliegen kannst!«
    »Natürlich nicht! Blödsinn. Mit einer Flugmaschine. Sie ist aber abgestürzt. Vermutlich Sabotage.«
    »Sabo... was?«
    »Irgendwer bei den Sari wollte mich umbringen. Genau wie du.«
    Das schien ihr zu denken zu geben. Sariel hatte die Tasche jetzt losgeknotet und ließ sich von Biao wieder absetzen. Ging doch schon ganz gut! Sariel freute sich. Er freute sich sogar über die Gesellschaft dieses schlecht gelaunten Mädchens.
    »Warum?«, fragte sie jetzt. Gute Frage.
    »Ich weiß nicht. Ich weiß es wirklich nicht.«
    Er öffnete die Ledertasche und fand einen halb vollen Wasserbeutel darin, den er Liya reichte. »Hier.«
    »Gib mir erst Mondtränen.«
    Sariel griff in Liyas Rucksack und reichte ihr eine Handvoll der schleimigen Pilze. »Die Sari halten sie für hochgiftig.«
    Liya nahm die Pilze mit ihren zusammengebundenen Händen und verschlang sie gierig. »Warum das denn?«, nuschelte sie mit vollem Mund.
    »Sie enthalten ein tödliches Virus.«
    »Blödsinn! Ich ess diese Pilze schon mein Leben lang! Im Gegenteil: Ohne Mondtränen wird man krank!«
    Sariel versuchte, ihr zu erklären, was Lin-Ran ihm über die Schleimpilze erzählt hatte. Dass sie ein Virus produzierten, das für die Sari tödlich war und die Ori zwar nicht umbrachte, aber etlicher Lebensjahre beraubte. Er vermied allerdings, über seinen konkreten Auftrag zu sprechen. Er dachte an die Zeitmaschine in seinem Rucksack, und es schien ihm nicht ratsam, Liya zu verraten, dass er mit dem unscheinbaren Klotz eigentlich ihre Hauptnahrungsquelle vernichten sollte. Aus Lin-Rans Mund hatte alles so logisch geklungen. Virus gleich Tod. Schleimpilze gleich Virus. Also Schleimpilze vernichten. Diese Logik erschien Sariel nun irgendwie fehlerhaft. Die Frage war nur, wo der Fehler lag.
    »Und dann haben sie dich geschickt, um die Quelle der Mondtränen zu vernichten«, sagte Liya sachlich zwischen zwei Bissen.
    Sariel fühlte sich ertappt. »Es klang alles ganz logisch. Und sie haben mir versprochen, mich danach zurück in meine Zeit zu schicken.«
    »In deine Zeit?«
    Also erzählte Sariel ihr, woher er kam. Versuchte es wenigstens, auch wenn sie ihm kein Wort glaubte.
    »Hör auf, ich will das nicht hören. Du lügst. Alle Sari lügen. Gib mir das Wasser!«
    Sariel hielt die Klappe und reichte Liya den Wasserbeutel. Wieder streckte sie ihre zusammengebundenen Hände aus, nahm den Beutel und trank gierig. Allerdings nicht besonders geschickt, denn sie verschüttete eine Menge über ihre Hände und die Fesseln.
    »He, pass lieber auf! Ich würd auch gern noch was trinken.«
    »Wenn du die Quelle der Mondtränen vernichtest, werden wir Ori sterben, das ist die Wahrheit«, sagte sie, als sie den Beutel wieder absetzte.
    »Nein!«, widersprach Sariel. »Im Gegenteil! Ihr werdet endlich alt werden können. Wenn ich den Herd des Virus vernichte, braucht ihr die Mondtränen nicht mehr zum Überleben.« Aber er ahnte schon, dass es wenig Sinn hatte, sich mit Liya darüber zu streiten. Er konnte ja noch nicht einmal mehr sicher sein, ob alles stimmte, was Lin-Ran gesagt hatte.
    Aber das war im Moment auch nicht sein größtes Problem. Erst musste er hier irgendwie aus dem Gebirge herauskommen. Ein Kalmar, auf dem man reiten konnte, schien die Rettung zu sein. Und das bedeutete, dass er Liya mitnehmen und ihr weiterhin helfen musste.
    »Ich weiß, wo es hier in der Nähe massenhaft Mondtränen gibt«, sagte er. »In einer Felsspalte, nicht weit. Ich kann sie holen.«
    Liya blickte ihn misstrauisch an.
    »Ich meine, ich kann die Pilze holen und dann brechen wir auf.«
    »Brechen auf, wohin???«
    Sariel hatte keine Ahnung.
    »Ich soll dir den Weg aus dem Gebirge zeigen und dann lässt du mich doch unterwegs einfach liegen und ziehst weiter zum Ngongoni.«
    »Nein!«, widersprach Sariel heftig. »Ich ... ich werde dich nicht zurücklassen.«
    »Und was hast du dann vor mit mir?«
    Er wusste es nicht. Aber er wusste, dass es Liya nicht gut ging. Immer wieder unterbrach sie keuchend ihre Sätze und zitterte mitunter heftig. So wie er das sah, litt sie große Schmerzen. Er fürchtete sogar, dass sie sterben könnte.
    Sariel stieß einen leisen Fluch auf Deutsch aus und erhob sich. Er tropfte den letzten Rest

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