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Panik: Thriller (German Edition)

Panik: Thriller (German Edition)

Titel: Panik: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Gordon Smith
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das Karussell und rannte den anderen hinterher. Als sie sie eingeholt hatte, schoben sie gerade den Sackmann durch den Notausgang. Er zappelte so stark, dass er fast die Türen aus den Angeln gerissen hätte.
    » Haltet seine Beine fest«, rief Cal von hinter der Tür. » Himmel noch mal, der bringt sich ja selbst um.«
    Der Mann heulte, doch nicht vor Schmerz oder Angst. In diesem Geräusch lag nichts als Wut. Jade umklammerte seine Beine und Cal zerrte ihn in den Pavillon.
    » Hilft mir mal jemand?«, rief Cal. Brick murmelte irgendetwas, duckte sich unter der Kette hindurch, wich zurück, als der Mann um sich trat, und zwängte sich dann ungeschickt durch den Eingang. Chris folgte ihnen. Er konnte seinen Bauch nur mühsam durch den Türspalt quetschen.
    Daisy wartete, bis die Schreie etwas leiser geworden waren, dann betrat sie ebenfalls den Pavillon. Als sich ihre Augen an das Zwielicht gewöhnt hatten, sah sie, dass Cal und Brick den Mann den dunklen Flur entlangzerrten.
    » Da rein«, sagte Brick und trat in die Mitte des Flurs gegen eine Tür. Daisy folgte ihnen. Sie schleiften den Mann in den Raum und ließen ihn vor der gegenüberliegenden Wand fallen.
    » Raus hier!«, rief Cal, und alle stürmten gleichzeitig durch die Tür, sodass sie fast übereinandergestolpert wären. Schon war der Sackmann dabei, sich aufzurichten. In der Dunkelheit sah er aus wie ein Torso ohne Arme und Kopf. Er stieß gegen ein rechteckiges Loch in der Wand und taumelte dann zurück, auf den Flur zu. Brick wartete, bis alle den Raum verlassen hatten, und zog die Tür zu. Der Mann prallte so hart dagegen, dass der Putz von der Decke rieselte. Die Holztür konnte seine wilden Schreie kaum dämpfen.
    » Und jetzt?«, fragte Jade keuchend. » Wie sollen wir ihn festhalten?«
    Brick starrte sie nur wütend an.
    » Ich hab eine Idee«, sagte Cal und griff in seine Tasche. » Weg da.«
    Die anderen traten zur Seite. Er knotete einen Stoffstreifen um die Türklinke, wickelte das andere Ende um ein Rohr, das neben der Tür verlief, und machte einen weiteren Knoten. Daisy fand, dass das nicht gerade stabil aussah, aber die anderen schienen sich zu entspannen. Sie lehnten sich gegen die Wände.
    » Vielleicht verrätst du uns jetzt deinen Plan«, sagte Cal keuchend. » Wie sollen wir ihn befragen, wenn er so drauf ist wie jetzt?«
    » Hast du das Loch da drin nicht gesehen?«, fragte Brick und wischte sich mit der Hand über das Gesicht. » Das ist ein Speiseaufzug. Der Schacht führt direkt in die Küche. Kommt mit.«
    Er führte sie durch die Lobby, die Treppe hinauf und an den Doppeltüren zum Restaurant vorbei, aus denen ein eisiger Luftzug drang– wie im tiefsten Winter. Daisy zitterte und drückte sich fest an Cal, als sie am Restaurant vorbeigingen.
    » Sollen wir mal nach den Zwillingen sehen?«, fragte Cal.
    » Nein«, grunzte Brick. Der schmale Gang endete an einer weiteren Tür, die in einen weiteren dunklen Korridor führte. Brick ging durch die erste Tür zu seiner Rechten. Ein Sonnenstrahl fiel zwischen den Brettern vor dem Fenster hindurch. Daisy kniff die Augen zusammen.
    Die Küche war riesig– die schmutzigen Metallflächen und die großen, verkrusteten Öfen waren mit Federn und Vogelkot bedeckt. Die Bodenfliesen waren zerbrochen, und tatsächlich wuchs Strandhafer aus den Ritzen, streckte seine kleinen dünnen Finger zum Fenster hin. In ein, zwei Jahrzehnten würde der ganze Park überwuchert sein– wie im Märchen.
    » Wie bei Dornröschen«, flüsterte sie.
    Brick ging zu einer kleinen, viereckigen Tür in der gegenüberliegenden Wand– das andere Ende des Speiseaufzugs.
    » Bereit?«, fragte er in den Raum hinein. Dann öffnete er die Luke. Die Scharniere gaben nur widerstrebend nach. Dahinter war nur Finsternis, in die Brick seinen Kopf steckte. Daisy erwartete fast, dass ein irres Gesicht aus dem Schacht auftauchte, dass sich gewaltige Kiefer um Bricks Hals schlossen. Brick räusperte sich. » Hallo«, rief er in den scheinbar bodenlosen Schacht des Speiseaufzugs. » Kannst du mich hören?«
    Aus dem Raum unter ihnen erklang ein rasselndes Geräusch. Wahrscheinlich war der Mann wieder gegen die Tür des Lagerraums gelaufen. Durch den Schacht war alles so deutlich zu hören, als wäre der Mann hier bei ihnen in der Küche.
    » Hallo?«, rief Brick noch einmal. » Ich weiß, dass du mich hören kannst, Blödmann. Also antworte gefälligst.«
    » Soll ich mal?«, fragte Cal.
    » Wieso? Weil du der Nettere von uns

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