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Panik: Thriller (German Edition)

Panik: Thriller (German Edition)

Titel: Panik: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Gordon Smith
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Bibel zeigen, als Beweis. Da heißt es, dass die Engel die Welt vom Bösen reinigen.«
    Dabei wusste sie genau, dass die Kreatur in ihr mit der Bibel nichts zu tun hatte. Sie war viel, viel älter als alle Geschichten der Menschen. Rilke spürte das Gewicht dieses Alters auf ihrer Seele. Und doch mussten sie schon einmal hier gewesen sein, mussten diese Geschichten irgendwie inspiriert haben.
    » Das soll unsere Aufgabe sein?«, fragte Jade und schüttelte den Kopf. » Die Menschen umzubringen? Das ist nicht richtig.«
    » Nur die bösen Menschen. Verstehst du denn nicht? Die Welt ist ein schrecklicher Ort. Wäre es denn so schlimm, wenn sie von aller Verderbnis… gereinigt wird?«
    Plötzlich überkamen sie Zweifel. Sie erinnerte sich an die Vision, die sie mit Daisy geteilt hatte. Der Mann im Sturm, der über der Straße schwebte und heulte, der alle Wärme und alles Licht aufsaugte und nur Leere zurückließ. Wenn sie Engel waren, was war dann dieser Mann? Einer von ihnen?
    Nein, er ist keiner von uns. Dieses Ding ist das genaue Gegenteil von uns, es will alles zerstören. Wir müssen es bekämpfen, wir müssen es bekämpfen. Diese Worte waren nicht die ihren, und sie versuchte, sie aus ihrem Kopf zu drängen. Sie durfte nicht daran zweifeln, dass sie das Richtige tat. Wenn sie nicht glaubte, war sie verloren.
    » Wartet nur«, sagte sie. » Bald werdet ihr nicht mehr an mir zweifeln.«
    Keiner von ihnen würde zweifeln. Unglaubliche Dinge würden geschehen– noch unglaublicher als Schillers Verwandlung–, das spürte sie. Es war ein Gefühl, als ob sie gleich niesen müsste. Sie wusste nicht, was genau geschehen würde, aber es hatte mit Feuer zu tun. Ob das nun ihre oder Daisys Vorahnung gewesen war– sie würde Wirklichkeit werden, unausweichlich. Im Feuer würden sie die Wahrheit erkennen.
    Und sie wusste genau, wie sie es bewerkstelligen konnte.
    » Ich brauche ein Handy«, sagte sie. » Habt ihr eins?«
    » Mein Akku ist leer«, sagte Jade. Marcus zog sein Telefon aus der Hosentasche und betrachtete es.
    » Wozu brauchst du es?«, fragte er.
    » Vertrau mir.«
    Was er auch tat, indem er es ihr reichte.
    » Sie wollen zur Fabrik, oder?«, fragte Rilke. » Um nach Lebensmitteln zu suchen.«
    Jade nickte unsicher.
    Rilke wählte und hielt sich das Handy ans Ohr. Daisy und die anderen würden schon bald zur Vernunft kommen– natürlich nur, wenn sie überlebten. Nach einem Klicken fragte eine Stimme, um welchen Notruf es sich handelte.
    » Ich möchte einen Terroranschlag melden«, sagte sie lächelnd.

Daisy
    Hemmingway, 17 : 34 Uhr
    Bis es Daisy geschafft hatte, sich anzuschnallen, waren sie schon fast da.
    Die Fabrik ragte am Horizont auf, eine Ansammlung von schwarzen Gebäuden und einem halben Dutzend hoher Schornsteine, die in den strahlend blauen Himmel stachen. Wie eine tote Fliege, dachte Daisy. Sonst war weit und breit nichts zu sehen– bis auf ein Schild, auf dem » Danke für Ihren Besuch in Hemmingway und Fursville– Bitte fahren Sie vorsichtig!« stand. Darunter grinste ihnen wieder das Eichhörnchen mit den großen Augen entgegen. Fursville selbst lag bereits eine halbe Meile hinter ihnen.
    » Seht ihr was?«, fragte Cal. Die Straße mündete in eine kurze breite Zufahrt zum Haupteingang der Fabrik. Sie sahen kein Tor, sondern nur eine Schranke. Links und rechts davon verlief eine hohe, von scharfen Metallspitzen gekrönte Mauer. Neben der Schranke stand ein kleines Häuschen mit einer Tür und einem Fenster, das mit dem Hauptgebäude verbunden war.
    » Da drin sitzt jemand«, sagte Daisy, die eine undeutliche Silhouette hinter der vom Sonnenlicht beschienenen Fensterscheibe erkannt hatte. » Wir sollten lieber wieder umkehren.«
    » Das ist doch nur einer«, sagte Chris und schaltete in den Leerlauf.
    » Ja, und da hinten warten vielleicht fünfzig weitere«, sagte Brick. » Oder hundert.«
    Daisy spürte, wie ihr Magen rebellierte– teils vor Hunger, hauptsächlich jedoch vor Angst. Wieso konnten sie nicht einfach in der Fabrik anrufen und fragen, ob sie ihnen was zu essen rausbrachten? Das würden sie für ein Auto voll hungriger Jugendlicher doch wohl machen.
    » Ja, rufen wir sie an«, sagte Cal, der diesen Einfall direkt aus ihrem Gehirn gefischt hatte. » Die Firma heißt Cavendish-Harbreit. Wir müssen nur die Auskunft anrufen.«
    » Und was sagen wir dann?«, fragte Brick. » Hallo, wir wollten nur fragen, ob heute jemand da ist, weil wir später noch einbrechen wollen?«
    »

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