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Pantoffel oder Held?: Roman (German Edition)

Pantoffel oder Held?: Roman (German Edition)

Titel: Pantoffel oder Held?: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Voosen
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darauf kann er lange warten. So weit kommt’s noch. Fred bedeckt meinen Körper mit Küssen. Ohne dass ich es wirklich mitbekomme, zieht er mir ein Kleidungsstück nach dem nächsten aus, bis ich nackt vor ihm liege und sein Kopf weiter runterwandert. Zwischen meine Beine. O Gott! Fünf Minuten später rutscht er wieder an mir hoch und sieht mich mit blitzenden Augen an.
    »Willst du gevögelt werden?« Ich nicke atemlos. »Ja?« Er grinst. »Ja, und weiter?«
    »Du bist wirklich ein Mistkerl«, stelle ich fest.
    »Ich weiß. Also?« Seine Hand wandert wieder spielerisch zwischen meine Beine. »Ja, und weiter?« Ich haue ihm auf den Oberarm, dann gebe ich mich geschlagen.
    »Ja, bitte.«
    Als ich am nächsten Morgen die Augen aufschlage, brauche ich einen Moment, um mich zu orientieren. Wo bin ich? Dieses Schlafzimmer mit dem breiten Bett, einem antiken Kleiderschrank und ansonsten völlig kahlen Wänden kommt mir überhaupt nicht bekannt vor. Dann kommt die Erinnerung an letzte Nacht zurück, und ich rekele mich wohlig. Sicher, ein bisschen zermatscht fühle ich mich schon, und der saure Geschmack in meinem Mund deutet darauf hin, dass ich einiges mehr an Alkohol zu mir genommen habe, als ich vertragen kann, aber meiner guten Laune tut das keinen Abbruch. Ich rolle mich auf die andere Seite und betrachte den schlafenden Mann neben mir. Schon komisch, gestern Nachmittag kannte ich ihn noch gar nicht. Das gute Mädchen in mir bekommt jetzt doch ein schlechtes Gewissen, dass ich schon am ersten Abend mit ihm geschlafen habe. Aber in der Erinnerung an den besten Sex meines Lebens befördert das böse Mädchen es mit einem gezielten Tritt in den Hintern auf den Mond. Und ich kann ihm da nur beipflichten. Es wäre wirklich schade gewesen, wenn ich mir das hätte entgehen lassen. Gott, dieser Mann weiß wirklich, was er tut. Wenn ich bedenke, wie lange es gedauert hat, bis ich mit Fabian zum ersten Mal einen Orgasmus hatte! Und gestern Nacht hatte ich drei. Eins ist sicher, davon will ich mehr. Viel mehr. Aber vielleicht nicht gerade jetzt. Erstens meldet sich durch ein dumpfes Klopfen in meinem Hinterkopf jetzt doch ein amtlicher Kater an, und zweitens scheint die Sonne schon ganz schön hell durchs Fenster. Wie spät mag es sein? Auf jeden Fall spät genug, um schleunigst nach Hause zu fahren und mich umzuziehen, denn ich kann ja wohl kaum in den Knitterklamotten von gestern ins Büro gehen. Dennoch kann ich mich nicht so recht entschließen, aufzustehen. Fred liegt noch immer neben mir und atmet ganz regelmäßig, eine Hand unter die Wange geschoben. Oh, diese Hand. Alleine bei dem Anblick durchläuft mich ein angenehmer Schauer. Ob ich diesen Mann lieben könnte, kann ich noch nicht sagen, aber eins ist sicher: Ich liebe seine Hände. Sie sind groß, mit schmalen Fingern und schönen Nägeln. Und am besten ist, was er mit ihnen anstellen kann. Leise, um ihn nicht zu wecken, schlüpfe ich aus dem Bett. Ich öffne drei Türen, Küche, Wohnzimmer und endlich die zum Badezimmer. Über dem Waschbecken hängt ein handtellergroßer Spiegel, und der ist auch noch so hoch angebracht, dass ich mich auf die Zehenspitzen stellen muss, um auch nur die Hälfte meines Gesichts sehen zu können. Reicht aber schon. Ich sehe scheiße aus. Verquollene Augen, blasse Haut und meine Wimperntusche klebt überall, nur nicht auf den Wimpern. Unter der Dusche suche ich, während heißes Wasser auf mich niederprasselt, vergeblich nach einem Shampoo, bis mir einfällt, dass jemand ohne Haare natürlich kein Shampoo braucht. Logisch eigentlich. Notgedrungen wasche ich meine Haare und auch mein Gesicht mit Duschgel und trockne mich mit dem einzigen auf dem Haken hängenden Handtuch ab. Es ist nicht besonders groß und riecht ein bisschen muffig, aber heute scheint mir nichts die Laune verderben zu können. Vor mich hin lächelnd rubbele ich meinen Körper ab und entdecke dabei einen Knutschfleck auf meiner linken Brust. Versonnen streiche ich darüber, stelle mich dann wieder auf die Zehenspitzen und blicke in den Spiegel. Ich sehe schon besser aus, nur mein Gesicht spannt von dem Duschgel wie verrückt. Ohne große Hoffnung öffne ich das winzige an der Wand hängende Schränkchen. Vielleicht hat er ja wenigstens einen uralten Topf Nivea. Aber Fehlanzeige. Ich werde nie begreifen, wie Männer mit so wenig Kram im Badezimmer auskommen. Wenn ich da an meine vollgestopften Regale denke … Aber Fred ist ganz offensichtlich Purist. Rasierschaum,

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