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Pantoufle - Ein Kater zur See - Schacht, A: Pantoufle - Ein Kater zur See

Titel: Pantoufle - Ein Kater zur See - Schacht, A: Pantoufle - Ein Kater zur See Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Schacht
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sind Sklaven ihres Terminplans. Und wenn sie genug Einfluss haben, machen sie andere auch dazu. Wir werden diesmal jedoch nur zwei Tage länger brauchen als die City of Paris.«
    »Unser Fahrplan sieht doch eigentlich sogar neun Tage für die Überfahrt von Brest bis zum Hafen von New York vor«, warf Pippin ein.
    »Viel leicht werden wir die auch benötigen. Das hängt vom Nebel, den Eisbergen und den jungen Damen ab, die über Bord gehen.«
    »Ich hatte nicht vor, dieses Erlebnis zu wiederholen«, sagte Janed grimmig.
    »Nein, Mademoiselle Kernevé, das würde ich Ihnen hier auch nicht raten. Das Wasser ist nahe null Grad kalt, es wäre ziemlich schnell Ihr Tod.«
    Und dann beugte er sich überraschenderweise zu mir hinunter und streichelte mir den Rücken. Gut, er roch nicht so exquisit wie Enrico, aber auch nicht schlecht. Ein bisschen wie Moos und Wald und etwas Öl und Leder. Ich maunzte verbindlich.
    »Er hat es gut überstanden, der Kleine?«
    »Ja, Monsieur Cado.«
    »Dann geben Sie die nächsten Tage weiter gut Acht auf ihn. Mich ruft die Pflicht. Messieurs dames!«

    Er tippte an seine Mütze und empfahl sich.
    »Ein fähiger Mann, hörte ich«, meinte Pippin, als er außer Sicht war.
    »Ruppig zu den Matrosen.«
    »Das bleibt nicht aus, Matrosen sind ein harthändiges Volk. Aber Sie haben ihm nachgeschaut, Janed. Gefällt Ihnen der Erste Offizier?«
    Janed gab ein verlegenes kleines Lachen von sich.
    »Er sieht ziemlich gut aus, nicht wahr?«
    Pippin lächelte sie an.
    »Das finden die meisten Damen an Bord ebenso. Ich habe beobachtet, dass einige von ihnen sehr erpicht darauf sind, mit ihm zu flirten.«
    »Das wird ihm sicher gefallen.«
    »Mag sein, aber er wehrt recht re solut derartige Versuche ab.«
    »Vielleicht ist er verheiratet.«
    »Nicht verheiratet. Aber er ist ein Landsmann von Ihnen, nicht wahr?«
    »Sie wissen einiges über ihn, Pippin.«
    »Ich habe ein paar Erkundigungen eingezogen.«
    »Warum?«
    »Weil er mir auch gefällt.«
    Ich spürte, dass Janed verwirrt war. Ich war es, ehrlich gesagt, auch. Und weil sie wohl nichts da rauf zu erwidern wusste, zog sie das Wolltuch enger um sich und schlug vor, in den Aufenthaltsraum zu gehen und einen Kaffee zu trinken.
    »Eine gute Idee. Wenn der Nebel sich verzogen hat, halten wir nochmals nach ei nem Eisberg Ausschau.«
    »Einverstanden.« Sie zögerte einen kleinen Moment,
und Pippin drehte sich zu ihr um, als sie in den warmen, aber von Menschen überfüllten Raum trat. »Wir könnten auch die Löwin besuchen.«
    »Janed?«
    »Pantoufle hat mich zu ihr geführt.«
    Pippin sah mich streng an, und ich machte mich hinter Janeds Röcken klein.
    Ich hasse strenge Blicke.
    »Pantoufle ist ein Vorwitzkater.«
    »Aber die Löwin gehört zu Ihnen, Pippin, nicht wahr?«
    »Ja, Maha Rishmi ist meine – mhm – Katze.«
    »Und sie ist ziemlich einsam dort in ihrem Verschlag.«
    »Nicht all zu sehr, Janed. Ich verbringe viel Zeit bei ihr. Darum habe ich auch dort unten eine Kabine genommen. Um ihr nahe zu sein.«
    »Sonst wären Sie wohl Erster Klasse gereist?«
    Pippin sah betreten drein.
    Dann reichte er sehr gravitätisch Janed sei nen Arm.
    »Begleiten Sie mich zu unserer Königin, Janed. Und du auch, Pantoufle.«
    Janed war noch tiefer verwirrt als vorhin, das spürte ich in meinen Schnurrhaaren. Ganz deutlich spürte ich es.
    Sie hätte sicher gerne noch viel mehr Fragen gestellt, hielt aber tapfer den Mund. Ich verstand zwar nicht, was sie so durch einanderbrachte, aber es schien, dass der gutmütige Pippin irgendetwas vor ihr verbarg, von dem sie, wie von einem Eisberg, das Stückchen entdeckt hatte, das über dem Wasser sichtbar war, und nun ahnte,
dass sich da runter noch ein weit größeres Geheimnis verbarg.
     
    Maha Rishmi öffnete müde die Augen, als Pippin zu ihr in den Verschlag trat. Er kniete sich in das Stroh und umarmte sie liebevoll. In al lerlei Sprachen murmelte er ihr Nettigkeiten ins Ohr, und in ih rer Kehle grummelte es leise. Dann bemerkte sie auch mich.
    »Komm rein, kleiner Held.«
    Ich trat ehrerbietig zu ihr und ließ sie an mei nem Fell schnuppern. Dann forderte sie mich auf, mich zu ihr zu legen, und Pippin erzählte Janed von ih rer ge meinsamen Zeit im Zirkus, von ih rem Ge fährten, dem großen Mähnenlöwen Maharadsha, und dass er nun ein weites Gehege für sie erworben habe, in dem Maha Rishmi ihre letzten Jahre in Freiheit genießen solle.
    »Ein großes Gehege, Pippin?«
    Janed sah ihn fragend an.
    »Je nun, ich

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