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Pantoufle - Ein Kater zur See - Schacht, A: Pantoufle - Ein Kater zur See

Titel: Pantoufle - Ein Kater zur See - Schacht, A: Pantoufle - Ein Kater zur See Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Schacht
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paar Tage später gefunden.«
    »Ja, das haben wir. Telo, hat Brieg nicht sogar mal gesagt, wie der hieß, der mit Ronan Kercado rumgezogen ist und das Boot geliehen hatte?«
    »Kann sein, kann nicht sein.«
    »Brieg hat jetzt Dienst in der Kombüse?«, frag te Janed.
    »Ja, meine Feine.«
    »Dann fragen wir ihn!«
    O ja, das machen wir. Und dann schauen wir mal, ob noch eine Portion Teppich-Braten übrig ist.
    Runter von Janeds Schoß und hinter den dreien her.
    In der Küche allerdings war die Stimmung auf dem Tiefstpunkt ange kom men. Ron stand vor dem Herd und ein verzweifelter zweiter Koch vor ihm.
    »Nein, er kann nicht auf stehen, Sir. Es wird ihm schwarz vor Augen.«
    »Man erwartet ein fünfgängiges Menü. Was haben Sie für einen Vorschlag?«

    »Ich … ich … Fünf Gänge, ja?«
    »Nötigenfalls auch vier, Mann. Aber nun sagen Sie endlich, ob Sie das hinbekommen!«
    Der arme Kerl schwitzte, dass ihm die Wassertropfen unter der weißen Mütze hervorquollen. Kein schöner Anblick.
    Er rang auch die Hände.
    »Ich bin normalerweise für die Süßspeisen zuständig, Sir.«
    »Schön, dann hätten wir ja schon mal ein Dessert. Und sonst?«
    Pfui, was konnte Ron kalt und fies klingen.
    »Wir … ich glaube, wir haben nur noch Schweinefüße da. Weil wegen gestern. Da sind doch die vorbereiteten Kalbsbraten verbrannt.«
    »Schweinefüße?«
    Ich hörte Janed glucksen.
    »Die sind fürs Zwischendeck. Aber die müssen dann eben Kartoffeln essen.«
    »Das Zwischendeck bekommt Schweinefüße!«
    Janed begann zu kichern, und Ron drehte sich um.
    »Mademoiselle …?«
    Janed zog ihren Rock ein Stückchen hoch und betrachtete vielsagend ihre hübschen Füße.
    Ron gab ebenfalls einen Laut von sich, der an ei n Glucksen erinnerte.
    »Ich sagte ›bekommt‹, nicht hat, Mademoiselle.«
    »Ich wür de aber die mei nen gerne behalten, Mis ter Cado. Ich bin sehr zufrieden mit ihnen.«
    »Tatsächlich? Ich glaube, es gäbe da noch Kalbshaxen …«

    Ich strich Janed mit ebenfalls bewunderndem Schnurren um ihre sehr ansehnlichen, weißbestrumpften Waden.
    »Auch Pantoufle ist mit der jetzigen Ausführung zufrieden, Mister Cado!«
    Der Koch räusperte sich vernehmlich, offensichtlich gefiel ihm das Geplänkel nicht.
    »Wenn die Schweinefüße nicht gut sind, haben wir nur noch Käse und Fischkonserven, Sir.«
    »Das geht für das Captain’s-Dinner auf gar kei nen Fall!«
    Jetzt mischte sich Janed ein bisschen ungehalten ein und meinte: »Entschuldigung, Mister Cado, aber kann denn der Kapitän nicht in der Ersten Klasse mitessen? So schlecht ist das Essen dort doch nicht.«
    Ron drehte sich wieder zu ihr um und schüttelte den Kopf.
    »Es geht nicht um die Mahlzeiten des Kapitäns, sondern um das fest liche Essen für die Passagiere, an dem der Kapitän teilnimmt. Es sollte heute Abend stattfinden.«
    Und Telo, der hinter uns stand, erklärte: »Ja, Janed, und gestern, als dieser Geisterlöwe los war, da ist es hier zu … Unordnung gekommen, und die Vorräte … Na ja, einiges ist verschüttet worden, anderes im Rohr verkokelt.«
    »Und der Koch ist aus gefallen, weil er sich den Kopf angeschlagen hat und in ein Messer gefallen ist«, fügte Brieg hinzu.
    »Heilige Mutter Anne!«
    »Wenn die einen Rat wüsste …«

    »Mister Cado, sie nicht, aber ich.«
    »Sie, Janed?«
    »Ich kann ganz gut kochen.«
    »Ohne Vorräte, ein fünfgängiges Menü für fünfzig Personen?«, schnaubte der zweite Koch.
    Brieg, der die ganze Zeit in der Küche gestanden und Gemüse geputzt hatte, legte das Messer hin und sagte laut und vernehm lich: »Janed kann. Sie hat mit ih rer Maman und der Grandmère eine Taverne geführt, Sir. Und was sie aus Fisch zaubert, macht ihr so schnell keiner nach. Vor allem nicht der Koch hier.«
    Stimmt Ron, ich habe selbst das Vergnügen mehrfach gehabt. Um mei ne Meinung beizusteuern, schlich ich Ron um die Beine und maunzte ihn aufmunternd an.
    »Sie könnten wirklich?«
    »Meine Bouillabaisse war ziemlich begehrt.«
    »Ihr gedünsteter Rotbarsch unter Kräuterkruste war ein Gedicht.«
    »Nach dem gegrillten Kabeljau mit Zitro nensauce haben sich sogar die Pariser die Finger geleckt.«
    »Ihr Muschelkuchen war märchenhaft.«
    »Und erst die Krabben in Knoblauchtunke …«
    »Könnten Sie so etwas hier herstellen, Janed?«
    »Geben Sie mir den Fisch und ein paar Helfer, dann ja.«
    Der verzweifelte Koch wand jetzt seine Mütze in den Händen.
    »Wir haben keinen Fisch, Sir. Nicht nach sieben Tagen

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