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Papa Bloedmann - Ein Vater packt aus - Die beliebtesten Glossen aus ELTERN

Papa Bloedmann - Ein Vater packt aus - Die beliebtesten Glossen aus ELTERN

Titel: Papa Bloedmann - Ein Vater packt aus - Die beliebtesten Glossen aus ELTERN Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Titus Arnu
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bitterem Essen anfreunden. Der Kampf für Käse und Sushi ist noch lange nicht verloren.

Busenfreunde
    Väter lieben etwas an ihren Frauen, das auch ihre Kinder sehr gern haben – ein grundlegender Konflikt
    L iebe Frauen, liebe Gleichstellungsbeauftragte, liebe »Emma«-Redaktion – bitte glauben Sie mir, dieser Text ist nicht frauenfeindlich gemeint, im Gegenteil. Liebe Kinder, bitte zuhören: Ich will euch eure Mama nicht wegnehmen. Liebe Psychologen – bitte betrachten Sie mich nicht als pathologischen Spezialfall, den Sie sofort Ihren Studenten vorführen müssen.
    So, nachdem dies geklärt ist, kann ich es ja zugeben. Ich mag, äh, nun ja, direkter gesagt: Ich liebe Frauenbrüste. Ja, ich bin ein begeisterter Busenfreund. Und ich glaube behaupten zu können, dass ich kein Einzelfall bin. Vielen Männern, speziell Familienvätern, geht es ähnlich wie mir, das weiß ich aus zahlreichen Fachgesprächen.

    Meine Vorliebe ist, objektiv gesehen, nicht sonderlich verblüffend, denn als Säugetier muss man Brüste einfach mögen. Diese runden, warmen Rettungsinseln sind die erste und wichtigste Nahrungsquelle, ohne die man als Mensch nicht überleben würde.
    Mit anderen Worten: Die Fixierung auf runde Hügel ist tief in der Psyche des Menschen verwurzelt. Bei manchen Männern lässt diese fixe Idee selbst dann nicht nach, wenn sie längst an Bierflaschen saugen und die Ernährung von Muttermilch auf Pizza und Chips umgestellt haben.
    Nicht nur als Nahrungsquelle für Babys ist der Busen unersetzlich, auch aus ästhetischen Gründen möchte man nur ungern auf ihn verzichten. Es ist mir übrigens völlig egal, ob die Brüste in einem Dirndl zur Geltung kommen, unter einem engen T-Shirt oder in einem Bikini, da bin ich ganz offen. Hauptsache, sie sind da. Aber für wen sind sie eigentlich da? Hier beginnt das Problem. Denn die wunderschöne doppelte Erscheinung hat auch eine Doppelfunktion. Die erste Funktion ist, wie gesagt, das Stillen von Säuglingen mit Muttermilch. Biologen sagen, dass die weiblichen Brüste darüber hinaus ein »speziell menschlicher Sexualdimorphismus« sind und ihre Anziehungskraft auf potenzielle Partner eine weitere wesentliche Funktion ausmacht.
    Dem würde ich absolut zustimmen, ich würde das Ganze allerdings wesentlich schlichter ausdrücken. Bei Familien mit kleinen Kindern ergibt sich aus dieser Doppelfunktion folgendes Problem: Alle sind scharf auf den Busen, wenn auch aus unterschiedlichen Gründen. Die stolze Besitzerin der begehrten Objekte fühlt sich entweder als Tankstelle oder als Sexobjekt missverstanden. Denn: Wenn der Wohlfühl-Pegel des Babys sinkt, darf es sofort auftanken. Wenn dagegen der Wohlfühl-Pegel des Mannes sinkt, muss er meistens warten.
    Bei den meisten Vätern, die ich kenne, entsteht dadurch ein deutlicher Busenneid. So wie fast alles bei dieser Geschichte tritt übrigens auch der Busenneid doppelt auf.
    Einerseits ist da der Neid auf das Kind, das völlig legal und zu jeder Tages- und Nachtzeit an den Busen darf, ohne vorher Blumen mitzubringen, sich im Haushalt nützlich zu machen oder lange romantische Gespräche führen zu müssen. Andererseits gibt es den Neid auf die Frau – schließlich verfügt sie über ein wunderbares Liebes- und Ernährungsorgan, von dem wir Männer nur träumen können.
    Das sah der gute Sigmund Freud bekanntlich ganz anders. Eine der meist bezweifelten Theorien des alten Mannes ist ja die vom sogenannten Penisneid (der Frauen). Was für ein Quatsch! Warum sollte ein Mädchen einen Jungen um etwas beneiden, das nicht annähernd so gesellschaftsfähig ist wie der Busen?

Nihilismus, nein danke
    Können sich Eltern vor Kleinkindern retten, die einfach gegen alles sind? Natürlich nicht!
    H ier wird es philosophisch: Nach Friedrich Nietzsche umfasst der Nihilismus alle Lebensbereiche, er bewirkt die Entwertung der obersten moralischen Werte. Noch radikaler definieren es Kinder im Alter von zwei, drei Jahren. Kein Wunder: Der Philosoph hatte vielleicht einige originelle Ideen zum Wesen des Seins an sich, aber keine Kinder.
    Während Nihilisten wie Nietzsche und Existenzialisten wie Camus und Sartre Tausende von Seiten lang darüber nachdachten, ob Gott lebt und das Leben überhaupt einen Sinn hat, sind die Antworten, die man von einem Dreijährigen bekommt, kurz und eindeutig. Wenn ein kleiner Trotzkopf und sture Eltern daran beteiligt sind, kann ein Gespräch über die einfachsten Dinge extrem existenzialistische Züge

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