Papa To Go
darf. Milch ist in ihrer Zusammensetzung nicht geeignet für Kinder in diesem Alter, genauso wenig wie Honig, der ja als Rohkost unbehandelt abgefüllt wird und somit Keime und Bakterien beinhalten kann. Von daher ist bis auf diese Ausnahme von Kuhmilch und anderen Tiermilchsorten abzusehen.
Milch ist also der Bad Guy, Gemüse indes der Good Guy. Nach Vollendung des sechsten Monats freut sich dein Baby auf püriertes Grünzeug: Zucchini, Pastinake (ich kannte das vorher auch nicht), Kürbis oder Karotte. Anfangs brauchst du dich nicht mit der täglichen Frage zu quälen, was du deinem Kind heute kredenzt. In der Einführungsphase von Breis freuen sich die Kleinen über wiederkehrende Geschmacksrichtungen, und so kannst du getrost sieben Tage am Stück den gleichen Mittagsbrei servieren, sofern er denn dem kleinen Gourmet schmeckt. Nach den ersten Löffeln lässt sich an der Portionierung schrauben. Langsam und gemächlich startet ihr mit der Beigabe von nur wenig Brei. Na, schmeckt’s? Gut, dann könnt ihr die Portion steigern. Wenn nicht, einfach mal eine andere Sorte ausprobieren.
80 bis 100 Gramm Fleisch pro Woche benötigt ein Baby, um den Bedarf an Eisen zu decken. Im Durchschnitt sind pro Gläschen 15 Gramm Fleisch enthalten, folglich kann fast täglich Fleisch gefüttert werden, oder aber das notwendige Eisen wird über den Getreideanteil im Gläschen transportiert. Angefügt ist ein Schaubild, wie dein Knirps ab Monat Nummer sieben allmählich auf Brei umgestellt wird.
Ernährungsfahrplan für das erste Lebenjahr:
Lesetipp: Von der Stiftung Warentest gibt es einen Ratgeber »Gesunde Ernährung von Anfang an«. Ein Muss!
Dein Baby lernt selbst zu essen
Den Übergang zur Beikost wagst du mit einem dreiviertelsatten Baby, das noch für einen kleinen entscheidenden Happs Platz im Magen haben sollte. Einen halb gestrichenen Plastiklöffel leicht süßlichen Breis, zum Beispiel pürierte Karotten oder ein delikates, ungezuckertes Obstmus, führst du deinem Leckermaul zum Mund. Sesam, öffne dich! Okay. Doch dann zeigt sich, ob der kleine Fratz tatsächlich Gefallen daran findet oder alles unverzüglich wieder ausspuckt. Genau das wäre kein Wunder: Ein Gourmet rauscht nicht unbedingt bei Karottenbrei oder Apfelmus vom Himmel. Deshalb lass dich nicht verunsichern, und probiere es wieder und wieder! Du wirst es selbst erfahren: Der Mini-Proband ist schneller auf Beikost als der Kiffer auf Crack.
So hast du den bislang eintönig umspielten, gänzlich unerfahrenen Gaumen deines neuen Mitbewohners also um ein paar kulinarische Wahrnehmungen bereichert und auf Zusatzkost getrimmt. Allmählich neigt sich das Frischgezapfte vom Fass dem Ende und die ernsthafte Ernährung rückt verdächtig nah. Ergänzend gibt es bereits mal ein Obstgläschen oder Brei, doch mit dem Abstillen stehen die Zeichen endgültig auf Essen »wie Gott in Frankreich« oder »wie Baby bei Onkel Hipp aus dem Gläschen«.
Den Vorgang des selbstständigen Essens lernen Babys durch Nachahmung. Du musst dein Kind daher am Anfang dabei unterstützen, den Löffel zu halten, und ihm einfach mal zeigen, wie man sich diesen zum Mund führt. Sei dir gewiss, der Hunger sorgt sehr schnell für die notwendige Auffassungsgabe. Mit den Händen
zu essen macht den kleinsten Gästen am Tisch anfangs noch mehr Spaß, und das ist unter uns Superdaddys natürlich auch kein Problem, auch wenn die Bude danach aussieht wie Sau. Dieses Rumgemansche schult die Feinmotorik und befriedigt den Forscherdrang der kleinen Mit-Esser. Wer mitisst, will auch mittrinken. Aus einem Becher zu trinken ist für einen ungeübten Menschen jedoch sehr schwierig. Das hat selbst die Industrie erkannt und dem Markt die Erfindung der Schnabeltasse geschenkt, die den Übergang zum eigenständigen Trinken zweifellos erleichtert. Diese Plastik-Konstrukte verfügen an beiden Seiten über einen Henkel und können dadurch von Babys gut festgehalten werden.
Wenn ihr als geschlossene Mannschaft, also in der Familienrunde, alle gemeinsam am Tisch sitzt und zu Abend esst und dein Kind das Essen schon recht gut beherrscht (heißt: der Neuling steckt nicht mit einer Hand in deiner Quiche Lorraine und mit der anderen im Tofureisgericht deiner Frau, und es fliegen auch keine Breiwurfgeschosse haarscharf an deinen Schläfen vorbei), dann gelten für alle die gleichen Essmanieren. Damit das klar ist. Aber jetzt nicht den Esstisch-Nazi raushängen lassen und mit imperativen Parolen wie »Gerade
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