Paradies der Leidenschaft
geblieben war.
Jared nickte zustimmend. Corinne gab die Karten. Sie hatte gerade noch genug Geld für dieses Spiel, solange niemand übermäßig erhöhte. Corinne sah ihre letzte Gelegenheit, Jared zu schlagen. Nur einmal, mehr forderte sie gar nicht.
Bedächtig nahm Corinne ihre Karten auf. Beinahe ein Flush! Noch hatte sie eine Chance. Jared tauschte zwei Karten ein, und sie glaubte, er sei auf einen Drilling aus. Sie nahm eine Karte und fürchtete sich fast, sie anzusehen. Nachdem Jared schon fünfzig Dollar - die Höchstsumme - gesetzt hatte, nahm Corinne ihre Karte auf, ohne mit der Wimper zu zucken. Es war die richtige Karte! Ihr Blatt war kaum zu überbieten. Sie konnte es nicht glauben. Einen Flush bis zur Königin. Ein besseres Blatt hatte sie noch nie gehabt, und doch hatte sie kein Geld, um mitzubieten.
»Du bist dran, Corinne«, sagte Jared.
Sie sah ihn eisig an und wandte sich mit einem bezaubernden Lächeln an die anderen Spieler. »Würde es Ihnen etwas ausmachen, wenn ich den Tisch einen Moment lang verlasse? Ich weiß, dass das normalerweise nicht gestattet ist, aber schließlich ist es das letzte Spiel, und ich möchte noch einmal nachdenken.«
»Schon gut«, sagte der Mann, der gegeben hatte.
»Mir macht es auch nichts aus«, sagte der andere Mann und warf seine Karten auf den Tisch. »Ich steige ohnehin aus.«
»Ich halte es kaum für notwendig, dass du dir Geld von dem Besitzer leihst, nachdem es das letzte Spiel des heutigen Abends ist, Corinne. Warum steigst du nicht auch aus, und wir wünschen uns eine gute Nacht?«
»Ich würde das Spiel lieber zu Ende spielen«, sagte sie steif. »Oder fürchtest du etwa, ich könnte dich schließlich doch noch schlagen?«
Er hob die Schultern und lehnte sich auf seinem Stuhl zurück. »Gut, ich warte. Aber beeil dich! «
Sie verließ den Tisch und kam schon nach wenigen Minuten zutiefst enttäuscht zurück. Der Besitzer hatte sich geweigert, ihr einen weiteren Kredit einzuräumen.
»Nun?« fragte Jared, als er ihre verzweifelte Miene sah.
Sie sah ihn nachdenklich an. »Würdest du einen Schuldschein von mir annehmen? Du weißt, dass ich zahle.«
Jared ließ sich einen Moment mit seiner Antwort Zeit. »Warum erhöhen wir nicht gleich den Einsatz? Du hast gesagt, du zahlst, und nur wir beide sind noch im Spiel.«
Die beiden anderen Spieler waren gegangen. Als sie allein waren, spürte sie endlich wieder das Prickeln, das ausgeblieben war, seit sie mit Jared spielte. Sie wollte ihn schlagen und viel gewinnen.
»Fünftausend?« schlug sie vor.
Als er sie überrascht ansah, grinste sie. Die Summe konnte sie sich nicht leisten, ohne zu ihrem Vater zu gehen, aber das war nicht nötig, da sie gewinnen würde, und zwar einiges.
Jared nickte und zog einen Stift und Papier aus seiner Tasche.
Sie nahm den Zettel und schrieb einen Schuldschein aus.
»Das, und fünftausend«, sagte sie.
Sie war nie siegessicherer gewesen.
Jared holte ein Bündel aus seiner Tasche. »Hier sind deine Fünf.« Er zählte Geld ab. »Und fünf weitere.«
Corinne war entzückt. Sie griff nach dem Papier, um gleichzuziehen und zu erhöhen, aber Jared hielt ihre Hand fest.
»Ich nehme keinen weiteren Schuldschein von dir an, Corinne.«
»Warum nicht?«
»Weil ich weiß, wer deine Ehrenschulden zahlen muss, und er wird nicht erfreut sein.«
»Mein Vater wird nichts davon erfahren, Jared, denn ich habe nicht die Absicht, zu verlieren.«
»Das ist ein Glücksspiel, Corinne«, warnte er sie in gedämpftem Ton. »Nur ein Blatt ist unschlagbar, und es ist unwahrscheinlich, dass du das hast.«
»Fürchtest du, ich könnte gewinnen?« sagte sie herausfordernd.
»Bist du so sicher?«
»Ja.«
»Das ist schlecht, da du nicht mehr mitziehen kannst«, sagte er beiläufig.
Sie explodierte. »Warum hast du erhöht, wenn du mich nicht mitbieten läßt?«
Er ignorierte ihren Zorn. »Du bist diejenige, die die Möglichkeit gegeben hat, zu erhöhen, indem du mich überboten hast. Außerdem stammt der Vorschlag, bei fünftausend aufzuhören, von dir. Mit mehr war ich nicht einverstanden.«
»Du bist eine verachtungswürdige Kreatur, Jared Burk«, sagte sie hitzig. »Es war richtig, dass ich mich entschieden habe, dich nach dieser Nacht nie mehr zu sehen.«
»,Du nimmst die Niederlage würdig hin«, sagte er sarkastisch.
»Das hat nichts damit zu tun«, fauchte sie wütend. »Ich wollte es dir auf dem Heimweg erzählen. Die Entscheidung richtet sich nicht gegen dich - oder
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