Paradies der Leidenschaft
Entsetzen in ihrer Stimme mitschwang. »Du musst mir glauben, Jared!«
Er lachte grausam und ging auf die erste offene Tür zu. »Das erwartest du doch selbst nicht.«
»Was habe ich nur getan, dass du so über mich denkst?« fragte sie.
Er betrat einen Raum, in dem vom Teppich über die Möbel bis hin zu den Laken auf dem Bett alles in Grün gehalten war.
Jared schloss die Tür, setzte sie aber noch nicht ab. Als er in der dämmrigen Beleuchtung auf sie nieder sah, glühten seine Augen.
»Unser Zimmer passt zu deinen Augen«, spottete er und fuhr fort: »Seit mehr als zwei Monaten foppst du mich jetzt. Irgendwann musst du die Konsequenzen tragen. Normalerweise warte ich nicht so lange.«
»Ich habe dich nie gefoppt.«
Er zog eine seiner dunklen Brauen hoch. »Leugnest du, dass du heftig mit mir geflirtet hast? Leugnest du, dass du meine Küsse erwidert hast?«
»Es mag sein, dass ich manchmal flirte, aber das hat nichts zu bedeuten«, verteidigte sie sich. »Ich dachte, das wüsstest du. Außerdem habe ich dich nicht aufgefordert, mich zu küssen.«
»Du hast aber auch nicht versucht, mich davon abzuhalten. Ein echter Mann gibt sich mit Küssen nicht zufrieden.«
»Die meisten schon.«
»Ich nicht«, sagte er kühl. »Nicht, nachdem du größere Erwartungen in mir geweckt hast.«
Er setzte sie ab und wollte die Tür verschließen. Während er mit dem Rücken zu ihr stand, öffnete sie schnell ihre Handtasche und holte das kleine Messer heraus. Sie hatte es noch nie benutzt und betete jetzt darum, sich an alles erinnern zu können, was Johnny Bixler ihr beigebracht hatte, als sie ein zehnjähriges Mädchen gewesen war.
Jared drehte sich abrupt um, als er hörte, wie sie das Messer aus der Scheide zog. Er lachte herzlich über den Anblick, den sie bot. Sie war in goldenen Samt mit Perlmuttknöpfen und Spitzenbesätzen gekleidet. Ihr goldenes Haar war mit goldenen Samtbändern hochgesteckt; einige Locken fielen über ihre Schläfen. In einer Hand hielt sie ihre Handtasche, in der anderen das Messer.
»Was hast du mit diesem reizenden Spielzeug vor?« fragte er kichernd.
»Wenn du mir näher kommst, werde ich es benutzen.«
»Hat man dir jemals beigebracht, dass man sich im Umgang mit Messern verletzen kann?«
»Zufälligerweise kann ich mit diesem Messer umgehen. Wenn jemand verletzt wird, dann du«, sagte sie mit mehr Zuversicht, als sie empfand. »Schließ die Tür auf!«
Er stellte sich mit gespreizten Beinen vor die Tür. »Ich habe mich schon gefragt, warum du eine Waffe in deiner Handtasche mit dir trägst. Hast du oft das Gefühl, dich verteidigen zu müssen, oder weigerst du dich nur bei mir?«
Sie blitzte ihn an. »Du hast in meine Handtasche geschaut, ehe du sie zurückgegeben hast? So etwas hätte ein Gentleman nicht getan.«
»Wir wissen doch beide, dass ich kein Gentleman bin, oder?« erwiderte er und zog seinen Mantel aus.
»Was machst du da?« fragte sie.
»Ich bereite mich auf die Abwicklung unserer Geschäfte vor«, sagte er leichthin. »Schließlich hast du nur um eine Stunde deiner Zeit gewettet. Wir vergeuden also Zeit.«
»Verdammt noch mal, hast du mir denn nicht zugehört? Du wirst mich nicht anrühren. Eher schliefe ich mit dem Teufel als mit dir.«
»Der Teufel und ich stehen auf gutem Fuße«, sagte Jared kühl. »Ich bin sicher, dass es ihm nichts ausmacht.«
»Ich hasse dich, Jared Burk!«
»Das macht kaum einen Unterschied. Jetzt sei ein braves Mädchen und stell dich nicht so an, als hättest du es noch nie getan! Wenn du dich nicht wehrst, wird es dir genauso viel Spaß machen wie mir.«
Ehe sie antworten konnte, warf Jared seinen Mantel über ihr Gesicht. Damit hatte sie nicht gerechnet. Und bevor sie den Mantel wegzerren konnte, hatte er ihr Handgelenk gepackt. Er riß sie an seine kräftige Brust und bog ihr den Arm um. Das Messer fiel auf den Boden. Dann starrte er in ihre verängstigten Augen, ehe er sich mit seinem Mund wild auf ihren stürzte.
Corinne war noch nie zuvor so fest umarmt worden. Ihr Körper war gegen seinen gepresst. Er hatte ihren Arm nicht losgelassen, und trotz der Schmerzen in ihrer Schulter schwelgte sie in einem Gefühl, das ihren ganzen Körper erbeben ließ.
Jared ließ ihren Arm los und trat zurück. »Du begehrst mich so sehr wie ich dich. Warum leugnest du es?«
Seine Worte trafen sie wie ein Schlag. Corinne lief dunkelrot an. Er hatte recht. Sie hatte nicht versucht, seinen Kuss abzuwehren, sondern ihn mit ganzem Herzen
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