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Paradies der Leidenschaft

Paradies der Leidenschaft

Titel: Paradies der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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Risiko, nicht meines. Als Frau hat man damit fertig zu werden.«
    Jared hatte sich wieder angezogen und ging um das Bett herum, um ihr zerrissenes Kleid aufzuheben. Corinne hörte, wie er scharf die Luft einsog, und drehte sich um. Sie folgte seinem Blick, der auf die Mitte des Bettes gerichtet war, wo der Blutfleck sich auf dem grünen Laken schwarz abzeichnete.
    »Was ist los, Mr. Burk?« fragte sie bitter. »Sie wirken überrascht. Wußten Sie nicht, dass Jungfrauen bluten?«
    Sein Blick traf sich mit ihrem. Seine Augen waren hellgrau, jede Spur von Blau war verschwunden. Lange sah er sie an.
    Schließlich ging er mit ihren Kleidern in der Hand auf die Tür zu, drehte sich aber noch mal um und warf ihr quer durch den Raum einen Blick zu.
    »Du bleibst hier, bis ich zurückkomme! « befahl er grob. »Hast du mich gehört?«
    »Wohin gehen Sie?«
    »Bleib einfach hier, Corinne!« antwortete er. »Ich bin vor der Mittagszeit zurück.«
    »Mittag?« keuchte sie. »Du weißt, dass ich bei Einbruch der Dämmerung zu Hause sein muss, um nicht vermisst zu werden.«
    »Darum kümmere ich mich schon.«
    »Wie?«
    Er war fort. Ihre Kleider hatte er mitgenommen. Was hatte er jetzt schon wieder Teuflisches vor?

Kapitel 10
     
    In zwei Decken gewickelt und mit einem schweren Umhang über den Schultern wartete Jared ungeduldig in seiner Kutsche vor dem alten Sandsteingebäude in der Beacon Street. Es dämmerte, und ihm war kalt. Vermutlich würde es noch Stunden dauern, ehe die Sonne die infernalische Kälte vertrieb.
    Doch er würde noch eine Weile warten müssen, ehe es sich für ihn ziemte, Samuel Barrows einen Besuch abzustatten. Der ältere Herr schlief sicher noch in seinem warmen Bett, ohne zu ahnen, was mit seiner Tochter geschehen war. Jared hatte ihm so viel zu erzählen, womit er sich seinen Zorn zuziehen würde, dass er die Lage nicht noch verschlimmern wollte, indem er ihn weckte.
    Verdammt! Seit gestern war einfach alles schiefgegangen. Er hatte geglaubt, einen perfekten Plan zu haben. Corinnes Schuldscheine waren in seinem Besitz gewesen, und er hatte es für ein leichtes Spiel gehalten, sie auf seine Seite zu bringen. Schließlich stand sie im Moment nicht gerade auf gutem Fuße mit ihrem Vater, da er sich ihrer Ehe mit Drayton widersetzt hatte.
    Doch sie hatte seine Pläne zunichte gemacht, indem sie ihm beiläufig erklärt hatte, sie wollte ihn nicht wiedersehen. Und das, nachdem er sie zwei Monate lang mit Aufmerksamkeiten bedacht hatte! Als würde sein Versagen bei ihr nicht ausreichen, hatte Samuel Barrows auch noch gewittert, was er mit der Werft vorhatte.
    Jared fühlte sich schuldig, doch war er auch erzürnt. Dieses Weibsstück hatte nur bekommen, was es verdient hatte. Sie war nicht befugt, sich als erfahrene Frau auszugeben. Eine Jungfrau! Eine verdammungswürdige Jungfrau! Sie hatte versucht, es ihm klarzumachen, und dass er ihr nicht geglaubt hatte, machte alles noch schlimmer.
    Jared ertrug das Warten nicht länger. Noch ein paar Minuten dieser Selbstbeschuldigungen, und er würde alles fahren lassen. Es gab noch eine Möglichkeit - aber die sagte ihm an sich wenig zu. Doch sonst konnte er nur noch aufgeben und wieder nach Hause fahren.
    Im Moment wäre er bereit gewesen, aufzugeben.
    Kurz nachdem Jared geklopft hatte, öffnete Brock die Tür. Jared hatte sich an den sauertöpfischen Butler gewöhnt, aber so fassungslos hatte er ihn noch nie erlebt. »Also wirklich, Sir!« Brock war empört. »Wissen Sie, wie spät es ist?«
    »Natürlich«, antwortete Jared ungeduldig. »Wenn es sich nicht um eine dringende Angelegenheit handeln würde, wäre ich nicht hier.«
    »Um diese Zeit ist Miß Corinne nie auf«, erwiderte Brock und warf einen Blick auf die Treppe, die hinter ihm lag. »Ihre Zofe lässt nicht zu, dass man sie stört.«
    Jared fragte sich, ob der Butler annahm, sie sei eben nach Hause gekommen. Sie hatte ihm erzählt, dass die Dienstboten von ihren nächtlichen Eskapaden wussten. Vor Bediensteten konnte man nichts über längeren Zeitraum hinweg verbergen.
    »Ich habe nicht die Absicht, Miß Barrows zu stören«, sagte Jared belustigt. »Ihren Vater wünsche ich zu sehen.«
    »Nun - Sir, das ist etwas anderes. Es ist zwar zu dieser Stunde höchst ungewöhnlich, aber Mr. Barrows ist bereits aufgestanden und kleidet sich im Moment an. Wenn Sie in seinem Arbeitszimmer warten würden, werde ich ihn von Ihrer Anwesenheit unterrichten.«
    Zehn Minuten später stand Jared, dem man zur Begrüßung

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