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Paradies der Leidenschaft

Paradies der Leidenschaft

Titel: Paradies der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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nach Ihnen, Mrs. Drayton.«
    Corinne versuchte zu schlafen, aber obwohl sie körperlich erschöpft war, hörte sie ständig die Schreie des Babys. Ließen sie ihn einfach vor sich hinschreien?
    Was war nur mit ihr los? Das sollte ihr alles gleich sein. Es war Jareds Kind, und sie haßte es. Bald würde es fort sein, und sie würde es nie mehr wiedersehen.
    Corinne schloss die Augen, aber das Bild des Kindes, das sie im Arm gehalten hatte, ließ sie nicht los. Als sie ihm die Brust gegeben hatte, hatte er zu schreien aufgehört. Er war augenblicklich eingeschlafen und hatte sich ihr anvertraut.
    Schließlich ertrug sie das Schreien nicht mehr. Sie kämpfte gegen den sehnlichen Wunsch an, aufzustehen und zu ihm zu gehen.
    »Florence! « rief Corinne verzweifelt. »Florence, tu etwas, damit er aufhört! «
    Sie bekam keine Antwort, und das Schreien ging weiter. Corinne runzelte die Stirn. Nein, sie konnte ihn kein zweites Mal sehen. Sie musste ihn aus ihrer Erinnerung verbannen.
    »0 hör auf, Baby! Bitte, hör zu schreien auf!«
    Sie hielt ihre Tränen zurück und stand langsam auf. Ihr gesamter Körper schmerzte. Sie wollte nur nachschauen, ob ihm auch nichts fehlte. Dann würde sie schlafen können. Das Gehen fiel ihr schwer.
    Im Nebenzimmer lag das Kind einsam und verlassen mitten im Bett. Nach dem Waschen sah es etwas besser aus, aber es war blau angelaufen vor lauter Schreien.
    »Psst!« sagte Corinne und berührte mit ihren Fingern den schwarzen Flaum auf seinem Kopf. »Du musst zu schreien aufhören, hörst du mich?«
    Das klappte nicht. Sie schlug die Decke zurück, um zu schauen, ob er sich irgendwo weh tun konnte, aber da war nichts. Seine winzigen Glieder waren steif von der Anstrengung, sich Gehör zu verschaffen. Er schrie sich die Seele aus dem Leib.
    »Bitte, hör zu schreien auf! « flehte sie. »Ich halte es nicht aus. «
    Corinne nahm ihn auf die Arme und versuchte, ihn zu beruhigen, aber er schrie immer noch. Half denn gar nichts? Sie legte ihn wieder ins Bett zurück und rückte ein Kissen zur Seite, damit sie sich neben ihn legen konnte. Dann öffnete sie ihr Nachthemd und zog ihn sanft an sich. Als seine Wange ihre Brust berührte, zappelte er heftig, bis er mit seinem winzigen Mund ihre Brustwarze gefunden hatte. Es dauerte eine Weile, bis sein Atem sich beruhigt hatte, aber wie zuvor entspannte er und schlief zufrieden ein.
    Corinne konnte ihre Tränen nicht mehr zurückhalten.
    »0 Gott, nein!« schluchzte sie. »Warum hast du mir das angetan!«
    Florence kam eine Weile später ins Zimmer und fand Mutter und Sohn friedlich schlafend nebeneinander vor. Sie lächelte und schloss leise die Tür.
     

Kapitel 19
     
    Corinne musterte sich kritisch in dem großen Spiegel. Sie trug ein azurblaues Kleid aus zartem Popelin mit weißen Spitzenbesätzen - was sehr kühl und elegant aussah - und dazu einen blauen Sonnenschirm. Ihr Haar hatte sie zu einem Knoten geschlungen, und auf der Stirn und den Schläfen ringelten sich Locken. Diese Frisur war an sich für kürzeres Haar gedacht und nicht für ihre langen, dichten Locken geeignet, die sie sich nicht abschneiden lassen wollte.
    Corinne hatte sich eine vollkommen neue Garderobe zugelegt. Schluss mit den zeltförmigen muumuus. Sie musste so wirken, als wäre sie eben erst vom Festland eingetroffen.
    »Du siehst bezaubernd aus, meine Liebe«, bemerkte Florence, die mit einem Korb frisch geschnittener Blumen hereinkam. »Warum probierst du eigentlich die neuen Kleider an?«
    »Ich habe es geschafft, Florence.« Sie strahlte. »Nach zwei Monaten habe ich meine alte Figur wieder. Die neuen Kleider sind nach einem alten geschneidert und sitzen jetzt perfekt.«
    »Ist es dir oben nicht zu eng?«
    Corinne sah sie verwirrt an. »Nein, seltsamerweise nicht.«
    Florence kicherte. »Dafür kannst du mir danken. Ich habe der Schneiderin gesagt, sie sollte die Kleider oben weiter machen. Gut, dass ich daran gedacht habe, nicht wahr?«
    Corinne musste lächeln. »0 Florence, was täte ich ohne dich? Ohne deine Verschwörung mit Dr. Bryson hätte ich das Kind weggegeben.«
    Corinne umarmte ihre Freundin, was sie im allgemeinen nicht tat. Gleichzeitig hörten sie die Schreie des Babys.
    »Soll ich gehen?« erbot sich Florence.
    »Nein«, sagte Corinne grinsend. »Ich wette, du hast geglaubt, ich würde ihn deiner Obhut anvertrauen, aber es macht mir zuviel Spaß, mich selbst um ihn zu kümmern.«
    »Eine Frau von deiner Herkunft hat eine Amme für ihr Kind. Bei deiner

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