Paradies der Leidenschaft
Hure zur Schwägerin zu haben? Die ganze Insel weiß Bescheid. Du musst dem ein Ende bereiten.«
»Seit wann bist du um Malia besorgt?« fragte Jared eisig.
»Ich weiß, was sie empfindet, wenn sie davon erfährt. Es ist ein Glück, dass sie im Moment auf dem Lande ist. Wenn sie das hört, wird sie auch dort bleiben wollen.«
»Jetzt ist es aber genug!« sagte Jared wütend.
»Dann tu etwas! Der Schaden ist bereits angerichtet, aber er braucht nicht noch vergrößert zu werden. Die politischen Probleme auf dieser Insel spitzen sich zu. Es ist ohne weiteres möglich, dass demnächst eine Revolution ausbricht. Darüber würden die Leute wenigstens deine Frau vergessen.«
»Ich sagte dir bereits, du solltest mir gegenüber nie eine Revolution auch nur erwähnen. Du weißt, dass ich ein Gegner von denen bin, die die Könige stürzen wollen.«
»Ich habe nur gesagt, dass deine Frau nicht mehr lange der Hauptgesprächsstoff sein wird, wenn sie erst fort ist.«
»Was schlägst du vor? Soll ich sie gegen ihren Willen in ein Schiff nach Amerika verfrachten?«
»Ja. Wenn es sein muss, zahle ihr etwas dafür. Ich werde dir behilflich sein, falls der Preis zu hoch sein sollte.«
»Sie ist reicher als wir beide zusammen, Onkel«, antwortete Jared und beobachtete die Reaktion seines Onkels.
Edmond war überrascht, aber er ließ sich nichts anmerken. »Verdammt noch mal, Jared, du musst etwas tun! Du lässt zu, dass diese Frau dich zum Gegenstand des Gespötts macht und unseren Namen in den Schmutz zieht.«
»Schon gut, Onkel«, seufzte Jared und bedachte das burgartige >Royal Monarch < mit einem Blick. »Ich werde mich darum kümmern.«
Seit ihrer unerwarteten Ankunft war das das zweite Gespräch über seine Frau gewesen. Das erste hatte mit Dayna stattgefunden, die er eigentlich hätte heiraten sollen. Sie kannte jetzt alle schmutzigen Einzelheiten dieser Eheschließung. Seltsamerweise hatte Dayna ihn kürzlich der Eifersucht beschuldigt, was ausgesprochen absurd war. Corinne war ihm gleichgültig. Konnte Dayna das nicht sehen?
»Wirst du die Sache bald zu einem Ende bringen?« drängte sein Onkel.
Jareds Mund war nur noch ein Strich. »Ja, bald.«
Kapitel 21
Corinne langweilte sich. Die ständige Schauspielerei und die langen Fahrten von Punchbowl nach Waikiki und wieder zurück machten sie gereizt. Die Scharade hielt sie viel zu oft von Michael fern, und das war ihr verhasst.
Es war wirklich Zeit, abzureisen. Das Unterfangen war unbefriedigend verlaufen. Wenn Jared wenigstens in irgendeiner Form reagiert hätte. Wenn sie Anzeichen dafür gehabt hätte, dass ihr Verhalten nicht ohne Wirkung auf ihn blieb, hätte sie das Gefühl gehabt, etwas erreicht zu haben. Doch sie hatte ihn kein einziges Mal gesehen. Vielleicht war ihm wirklich gleich, was die Leute dachten.
»Ich könnte mir vorstellen, dass ich diese Insel vermisse, Russell«, bemerkte Corinne, während sie Tee in eine zierliche chinesische Tasse goß. »Du musst zugeben, dass es angenehm ist, das ganze Jahr über Sommer zu haben und jederzeit frisches Obst zu bekommen.«
Sie saßen in einem Restaurant in Chinatown, einem dicht bevölkerten Stadtteil Honolulus, der nicht weit von Punchbowl entfernt war. Das chinesische Essen war exotisch, köstlich und sehr reichhaltig.
»Du hast dich also endgültig entschieden, aufzugeben und nach Hause zu fahren?« fragte Russell.
»Ja. Ich sollte Michael von hier fortholen, ehe er sich an das warme Klima gewöhnt und Schwierigkeiten hat, sich in Boston zu akklimatisieren.«
»Michael«, sagte Russell trocken. »Für dich dreht sich alles nur noch um ihn. Ich sehe dich kaum noch, wenn ich nicht gerade deinen aktuellen Liebhaber spiele.«
»Sei nicht grob, Russell!«
»Es würde mir alles nichts ausmachen, wenn es wahr wäre - das heißt, wenn ich wirklich dein Liebhaber wäre«, erwiderte er verbittert. »Aber außer diesem verdammten Baby lässt du niemanden an dich heran.«
»Russell! «
»Es tut mir leid, Corinne«, sagte er eilig und nahm ihre Hand zwischen seine Hände. »Ich habe es nicht so gemeint. Ich bin nur schlechter Laune, weil ich ständig bei den Hahnenkämpfen in Kalihi verloren habe, und diese unglaubliche Schwüle kann jeden gereizt machen.«
Corinne seufzte. »Ich weiß. Warum hältst du nicht morgen nach einem Schiff für uns Ausschau?«
»So eilig hast du es, von hier fortzukommen?«
»Du nicht? Wir sind schon zehn Monate hier.«
»Was ist mit einer Scheidung?«
»Das habe ich
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