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Paradies in Gefahr: Mittsommergeheimnis (German Edition)

Paradies in Gefahr: Mittsommergeheimnis (German Edition)

Titel: Paradies in Gefahr: Mittsommergeheimnis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pia Engström
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handeln und diesen geldgierigen Unternehmerbonzen beweisen, dass wir es ernst meinen!”
    Zustimmendes Gemurmel wurde laut, doch das überraschte Hanna nicht. Natürlich war ihr klar, dass auch die anderen Mitglieder der Gruppe endlich Erfolge sehen wollten. Und Peer war ein hervorragender Redner, der es mit Leichtigkeit schaffte, andere auf seine Seite zu ziehen. Doch so leicht würde sie sich von ihm nicht das Ruder aus der Hand nehmen lassen!
    “Gut”, sagte sie und nickte. “Du willst Action – dann erkläre uns allen doch bitte mal, wie genau dein Plan aussieht? Was hast du vor, Peer? Oder steckt hinter deinen schlauen Sprüchen am Ende doch nur heiße Luft?”
    “Keineswegs.” Er verschränkte die Arme vor der Brust. “Ich schlage vor, dass wir unsere Entschlossenheit demonstrieren, indem wir heute Nacht zur Baustelle gehen und Zucker in die Tanks der Maschinen schütten. Auf diese Weise tun wir wirklich einmal etwas, das auch Wirkung zeigt!”
    “Was?” Entsetzt und erschrocken zugleich starrte Hanna ihn an. Mit einer solchen Forderung hatte sie nicht gerechnet. Sie wusste zwar, dass Peer durchaus bereit war, seine Ziele mit radikaleren Methoden zu verfolgen, aber dass er so weit gehen würde … Sie schüttelte den Kopf. “Du bist ja verrückt! Hast du dir schon einmal überlegt, was das für Konsequenzen hätte? Für jeden Einzelnen von uns?”
    “Wir müssen uns ja nicht erwischen lassen!” Der Kommentar war von Jenny Haakonsson gekommen, der Bäckerstochter, die jetzt trotzig ihr blondes Haar zurückstrich und die Schultern straffte.
    “Die beiden haben recht”, meldete sich nun auch Sara Frisk, die sonst eher stille Inhaberin der kleinen Gärtnerei am Ortsrand zu Wort. “Wir müssen endlich etwas unternehmen. Außer einer Menge Gerede haben wir bisher so gut wie nichts erreicht.”
    Leicht beunruhigt schaute Hanna sich um. Es schien ganz so, als seien auch die anderen Teilnehmer der Versammlung dieser Meinung. Zumindest glaubte Hanna, das von ihren Mienen ablesen zu können.
    “Moment mal”, sagte sie stirnrunzelnd. “Was geht hier eigentlich vor? Ihr könnt doch nicht alle ernsthaft damit einverstanden sein, dass wir unsere Ziele mit kriminellen Machenschaften durchsetzen. Wir machen uns strafbar, wenn wir Peers Vorschlag in die Tat umsetzen. Ist euch das eigentlich klar? Und was dich betrifft, Peer: Du hast doch hoffentlich bedacht, dass du mit solchen Aktionen deine Approbation gefährdest, noch ehe dein Studium zu Ende ist?” Es herrschte einen Moment lang unbehagliches Schweigen, ehe Hanna weitersprach. “Ich bitte euch, gut darüber nachzudenken, wie es in Zukunft weitergehen soll. Eines möchte ich euch aber gleich vorweg sagen: Wenn ihr wirklich zu solch extremen Methoden greifen wollt, bin ich nicht mehr dabei.” Sie atmete tief durch und nickte. “Ich schlage vor, dass wir diese Versammlung jetzt erst einmal auflösen und uns alle darüber klar werden, was wir uns von dieser Protestaktion eigentlich versprechen.”
    Sie bedachte jeden Einzelnen der Anwesenden noch einmal mit einem eindringlichen Blick. Dann nahm sie ihre Tasche und verließ energischen Schritts den
Röda Tupp
. Aber ihre Zuversicht und Selbstsicherheit war nur eine Fassade. Denn in Wahrheit war Hanna verzweifelt.
    Sie hatte sich bemüht, sachlich und objektiv zu argumentieren. Aber damit hatte sie die anderen nicht wirklich erreicht – ganz im Gegensatz zu Peer. Es gefiel ihr nicht, welchen Gang die Dinge plötzlich nahmen. Sie hatte das Gefühl, dass die ganze Protestaktion dabei war, ihr aus den Händen zu gleiten. Und das stimmte sie besorgt. Noch schreckten die meisten anderen aus der Gruppe vor drastischeren Schritten zurück, aber wie lange noch?
    Da bahnte sich etwas an …

5. KAPITEL
    “D ort hinten kannst du parken”, sagte Hanna und deutete zu einer Stelle am Wegrand. “Das restliche Stück gehen wir zu Fuß.”
    Zwei Stunden waren seit der Versammlung im Gasthof vergangen – und Hanna verdrängte den Gedanken daran so weit wie möglich. Wenn sie Mikael von seinem Hotelprojekt in Dvägersdal abbringen wollte, musste sie sich voll und ganz auf dieses Vorhaben konzentrieren. Erst recht, da Mikael sich ihr gegenüber merkwürdig distanziert verhielt, was eigentlich nicht zu Hannas Einschätzung eines skrupellosen Playboys passte.
    “Sagtest du am Telefon nicht, dass wir etwas essen gehen wollen?”, fragte er nun ein wenig mürrisch, während er den Wagen parkte und mit einem Ruck die

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