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Paradies in Gefahr: Mittsommergeheimnis (German Edition)

Paradies in Gefahr: Mittsommergeheimnis (German Edition)

Titel: Paradies in Gefahr: Mittsommergeheimnis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pia Engström
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Gesichtsausdruck bemerkte. Verflixt, sie konnte es ihm ja nicht einmal verübeln, dass er ihr misstraute. Mit ihrem seltsamen Verhalten, das so vollkommen untypisch für sie war, hatte sie alles kaputt gemacht!
    Die war ihre letzte Chance, den
Trollfjällen
zu beschützen und Audreys geheimnisvolles Verschwinden aufzuklären. Denn eines war klar: Würde das Hotel tatsächlich hier gebaut werden, verschwanden die letzten Spuren.
    Erneut spürte sie, wie ihr die Tränen kamen, und sie wandte sich rasch ab.
    “Warum?”, fragte er, und sie spürte, dass er hinter sie getreten war. Trotzdem zuckte sie zusammen, als er ihr plötzlich eine Hand auf die Schulter legte – nicht vor Schreck, sondern weil diese harmlose Berührung das brennende Verlangen in ihr hervorrief, sich umzudrehen und in seine Arme zu sinken.
    Sie widerstand der Versuchung und atmete tief durch. “Warum was?”
    “Warum ist dir dieses Stück Land so wichtig? Was hat es mit diesem großen schwarzen Felsen auf sich, Hanna?”
    Schlagartig stürmten Bilder aus der Vergangenheit auf sie ein. Sie sah Audrey in ihrem hübschen weißen Sommerkleid, dann die Suchtrupps, die im schummrigen Dämmerlicht den Wald durchkämmten, und schließlich Malin, die völlig aufgelöst auf dem Waldboden kauerte und immer wieder etwas von einem Troll murmelte, der Audrey zu sich in den Berg gezogen hatte.
    Nicht irgendeinen Berg, sondern den
Trollfjällen
.
    Sie kniff die Augen so fest zusammen, dass Blitze auf ihren Netzhäuten explodierten. Dann schüttelte sie den Kopf und sagte: “Schau dich doch um – kannst du dir deine Frage nicht selbst beantworten?”
    Er nahm sie bei den Schultern und drehte Hanna zu sich um. “Du machst das alles doch nicht aus reiner Naturverbundenheit. Tut mir leid, aber das kaufe ich dir nicht ab. Was steckt also wirklich dahinter?”
    Einen Moment lang stand sie kurz davor, ihm die Wahrheit zu sagen. Die Wahrheit über sich und ihren Vater. Über Audrey und ihre Hoffnung, dass sich eines Tages doch noch alles aufklären würde. Damit sie ein für alle Mal mit dieser alten Geschichte abschließen konnte.
    Sie öffnete den Mund, um zu sprechen – und schloss ihn wieder. Die Worte wollten ihr einfach nicht über die Lippen kommen. Die Angst und der Schmerz saßen zu tief, als dass sie mit ihm – einem Fremden, der zudem ihr Gegner war – darüber sprechen konnte.
    Erneut schüttelte sie den Kopf. “Glaub doch, was du willst – es gibt sonst nichts. Ich versuche ein einzigartiges Stück Natur vor der Zerstörung durch Menschen zu bewahren, die außer Profit nichts im Kopf haben!”
    “Damit meinst du wohl mich”, stellte er ärgerlich fest.
    Trotzig reckte sie das Kinn. “Ja, wen sonst? Immerhin ist es doch deine Firma, die vorhat, genau hier ein Hotel zu errichten. Als gäbe es keine alternativen Standorte für ein solches Projekt! Aber Leute wie du interessieren sich doch gar nicht für die Umwelt. Es kümmert euch überhaupt nicht, dass ihr den Lebensraum seltener Pflanzen und Tiere vernichtet, solange dabei nur genug Geld in eure Kassen kommt.” Sie blickte ihm fest in die Augen. “Dieser Egoismus und diese Ignoranz widern mich an!”
    “Ich glaube nicht, dass ich diese Unterhaltung noch länger fortsetzen möchte”, entgegnete er kühl. “Wenn du mitfahren willst, dann pack deine Sachen zusammen und komm. Ansonsten wünsche ich dir einen angenehmen Tag.”
    Hanna schluckte, dann stopfte sie ohne ein weiteres Wort die Picknicksachen in ihren Rucksack. Schweigend kehrten sie zu Mikaels Wagen zurück.
    “Du bist mir ja eine schöne Freundin!”, wurde sie von Finja begrüßt, als sie knapp eine halbe Stunde später ihr Haus erreichte.
    Hanna hatte sich von Mikael unten an der Zufahrtsstraße absetzen lassen und war das letzte Stück zu Fuß gegangen. Sie brauchte einfach ein bisschen frische Luft, um wieder einen klaren Kopf zu bekommen. Außerdem wollte sie allein sein, um sich in Ruhe darüber klar zu werden, was in jüngster Zeit eigentlich mit ihr los war – und wie sie es schaffen konnte, Mikael endgültig aus ihren Gedanken zu verbannen. Finjas unangekündigter Besuch passte Hanna daher überhaupt nicht in den Kram.
    Trotzdem rang sie sich ein Lächeln ab. “Tut mir leid, dass ich dich vorhin weggedrückt habe. Ich war … Ich konnte gerade nicht rangehen.”
    “Du warst mit
ihm
zusammen, stimmt’s?” Finjas Augen blitzten vor kaum verhohlener Neugier. “Mit Mikael Westerberg!”
    “Und wenn?”, entgegnete Hanna

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