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Paraforce 4 - Die Blutsauger vom Drachenfels

Paraforce 4 - Die Blutsauger vom Drachenfels

Titel: Paraforce 4 - Die Blutsauger vom Drachenfels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jörg Olbrich
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Höh­len.«
    »Wie ist es mit leer ste­hen­den Ge­bäu­den?«, hak­te Nils nach. Der Dra­chen­fels lag im Zen­trum der An­schlä­ge. Er war sich si­cher, dass das Ver­steck der Tie­re ir­gend­wo in der Nähe sein muss­te.
    Ge­org Sutt­ler über­leg­te ei­nen Mo­ment und schüt­tel­te den Kopf. Dann hell­te sich sei­ne Mie­ne auf. »Es gibt tat­säch­lich eine alte Scheu­ne«, sag­te der Jagd­päch­ter. »Der Be­sit­zer ist hoch in den acht­zig und ver­lässt sein Haus kaum noch. Sei­ne An­ge­hö­ri­gen woh­nen alle wei­ter weg und wer­den das An­we­sen si­cher ver­kau­fen, wenn der Alte nicht mehr da ist.«
    »Ei­nen Ver­such ist es wert. Wie weit ist die Scheu­ne von hier weg?«
    »Etwa zwei Ki­lo­me­ter.«
    »Dann schla­ge ich vor, dass wir dort­hin lau­fen.«
    »Ein­ver­stan­den!«

12
    Die bei­den Män­ner brauch­ten etwa eine Vier­tel­stun­de, bis sie die alte Scheu­ne er­reich­ten. Das Wohn­haus stand un­ge­fähr hun­dert Me­ter da­von ent­fernt und wirk­te ver­las­sen.
    »Sind Sie si­cher, dass hier noch je­mand wohnt?«, frag­te Nils skep­tisch.
    »Ja. Wie ge­sagt ist der Be­sit­zer kör­per­lich kaum noch in der Lage, sein Haus in Ord­nung zu hal­ten und ver­lässt es kaum noch. Die an­fal­len­den Ar­bei­ten wer­den nicht er­le­digt. Ich weiß nicht ge­nau, was vor­ge­fal­len ist, aber nach dem Tod sei­ner Frau vor zehn Jah­ren hat er mit der Fa­mi­lie ge­bro­chen. Eine Be­kann­te küm­mert sich um die wö­chent­li­chen Ein­käu­fe und macht ihm hin und wie­der ein Es­sen. An­sons­ten lebt er al­lein.«
    »Müs­sen wir ihm Be­scheid sa­gen, wenn wir die Scheu­ne be­sich­ti­gen?«
    »Ich den­ke nicht. Wenn die Fle­der­mäu­se nicht hier sind, wer­den wir schnell wie­der ver­schwun­den sein.«
    »Und wenn doch?«
    »Kön­nen wir ihn im­mer noch ru­fen.«
    So ganz wohl fühl­te sich Nils nicht da­bei, ohne Er­laub­nis in frem­des Ei­gen­tum ein­zu­drin­gen, wenn Sutt­ler dies aber nicht als Prob­lem sah, war es auch für ihn in Ord­nung. Der Jagd­päch­ter ging vor, öff­ne­te die Holz­tür und trat als Ers­ter ins In­ne­re. Dort war es düs­ter, aber nicht völ­lig dun­kel. Ein paar Son­nen­strah­len fie­len durch die Rit­ze zwi­schen den Bret­tern der Wän­de und sorg­ten für das not­wen­di­ge Licht.
    Nils fühl­te sich un­wohl zwi­schen den al­ten Bal­ken. Er konn­te nicht er­klä­ren, war­um, hat­te aber das Ge­fühl, dass hier ir­gend­et­was nicht stimm­te. Er be­trach­te­te den ge­pflas­ter­ten Bo­den der Scheu­ne. Bis auf ein paar Erd- und Stroh­res­te war er sau­ber. Wenn sich die Fle­der­mäu­se wirk­lich hier ein­ge­nis­tet hät­ten, wür­de hier al­les vol­ler Kot lie­gen. Da dies nicht so war, be­fürch­te­te Nils, dass sie an der fal­schen Stel­le such­ten. Ein Blick nach oben zum Dach, wo au­ßer Spinn­en­we­ben nichts zu se­hen war, be­stä­tig­te dies. Den­noch blieb das Ge­fühl, ir­gend­et­was über­se­hen zu ha­ben. Nur was?
    Im un­te­ren Be­reich der Scheu­ne gab es noch Stal­lun­gen, die aber ab­ge­se­hen von Schrott und Müll leer wa­ren. Nils be­zwei­fel­te, dass es Sinn mach­te, die Holz­trep­pe nach oben zu stei­gen, um nach­zu­se­hen, ob sich die Fle­der­mäu­se im hin­te­ren Teil auf­hiel­ten.
    »Ich fürch­te, wir sind hier falsch«, be­stä­tig­te Sutt­ler, was Nils längst klar war.
    »Ein Ver­such war es wert. Wir müs­sen jede Spur ver­fol­gen. Sei sie auch noch so ma­ger. Ha­ben Sie sonst eine Idee, wo wir su­chen könn­ten?«
    »Nein. Wie be­reits ge­sagt, gibt es hier kei­ne Höh­len. Von wei­te­ren leer ste­hen­den Ge­bäu­den weiß ich auch nichts. Es tut mir leid.«
    Nils dach­te an Kö­nig. Der war sich si­cher, dass sich die Höh­le, in der Sieg­fried den Dra­chen Faf­nir er­schla­gen hat­te, am Dra­chen­fels be­fand. Nils glaub­te nicht an die Ge­schich­te, wun­der­te sich aber, dass ein wis­sen­schaft­li­cher Mit­ar­bei­ter nicht wis­sen soll­te, dass es am Dra­chen­fels kei­ne Höh­len gab. War Kö­nig wirk­lich ein­fach nur be­ses­sen von sei­ner Idee oder gab es viel­leicht doch ei­nen klei­nen Kern Wahr­heit da­rin?
    »Sie kön­nen ja nichts da­für«, sag­te Nils schließ­lich. Er sah sich noch ein­mal in der Scheu­ne um und sah, wie

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